Von Schafen und Lederhosen – Zwei Waliserinnen zu Gast am Johanneum

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Evie und Grace

In der vergangenen Woche hatten wir zwei Schülerinnen aus Wales zu Gast bei uns am Johanneum, die ihre Austauschpartnerin in den Unterricht begleiteten. Wir, der Englischkurs von Frau Lange (Ed/e), bekamen die Möglichkeit, eine von beiden zu interviewen. Auf Englisch, of course! In unserem Gespräch erzählte uns Evie (18) etwas über ihre Heimat und ihre Schule.

Als sie das Johanneum zum ersten Mal betrat, sei sie überwältigt von der Größe des Gebäudes gewesen, denn ihre Schule sei viel kleiner und habe höchstens halb so viele Schüler. Diese müssen allerdings bis zu ihrem 16. Lebensjahr die unliebsame Schuluniform tragen, in der man laut Evie dick aussehe und die gerade im Sommer viel zu warm sei.

Wenn Evie mit der Schule fertig ist, möchte sie an einer Universität in England Psychologie studieren. Aber bevor es soweit ist, muss sie noch das letzte Jahr an der Schule und die derzeitige Klausurenphase überstehen. Anders als bei uns wird man dort bis zur 9. Klasse in sogenannte „levels“ eingeteilt. Erst ab der 10. Klasse bekommt man Noten und kann verschiedene Fächer wählen bzw. abwählen wie bei uns.

In Wales fängt der Unterricht später an, weil die Wege zu den Schulen oftmals sehr weit sind. Von 9.00 bis 16.30 ist regulär Unterricht, wobei es üblich ist, sowohl in der Mittagspause als auch nach Unterrichtsschluss noch an AGs teilzunehmen.

Auf unsere Frage, wie viele an den Deutschkursen teilnehmen, antwortete sie, dass an ihrer Schule die Wenigsten Deutsch lernen, weil die Grammatik so schwer sei und sie keine schlechten Noten bekommen wollen. Evie lernt allerdings schon seit vier Jahren Deutsch und findet es gar nicht so schwierig. Leute in Wales, die  Deutsch sprechen können, werden bewundert, sagte sie stolz.

Natürlich mussten wir auch auf die typischen Klischees zu sprechen kommen: Und tatsächlich gibt es in Wales viele Schafe und es wird gerne Tee getrunken; das Wetter ist auch so, wie man es sich vorstellt – es regnet fast immer.

Und der typisch Deutsche? Der trinkt natürlich Bier und trägt Lederhosen; seltsamerweise habe sie bisher noch nicht einen einzigen Menschen mit Lederhosen herumlaufen sehen.

Hoffentlich kann Evie beim nächsten Besuch in Lübeck auch ihre von uns neu beigebrachten Wörter benutzen. Mit einem freundlichen „Moin Moin“ ist sie stets ein gern gesehener Gast in Norddeutschland.

 

Englischkurs Ed/e