Von der Bundesbank zurück in die Schule

P1070717PublikumWoher kommt eigentlich unser Geld und wer entscheidet, wie viel es davon gibt? Wie schwer ist ein Goldbarren und wie viele besitzt die Bundesrepublik Deutschland? Wie leiht sich ein Staat Geld und was passiert, wenn er es nicht zurückzahlt? Welche Staaten haben den Euro eingeführt?

Diese und viele andere Fragen griff Michael Peschel vergangenen Montag bei seinem Vortrag zur Arbeitsweise von Bundesbank und Europäischer Zentralbank in der Aula auf.

„Da, wo ihr jetzt sitzt, saß ich auch einmal; nur auf schäbigen Bänken und nicht auf soP1070714Peschel schönen Stühlen,“ so Peschel zu den versammelten Schülern des Q2-Jahrgangs. Unter dem Motto „Zurück in die Schule“ besuchte Peschel, ein ehemaliger Schüler des Johanneums, seine alte Bildungsstätte. Der Stellvertretende Zentralbereichsleiter Controlling, Rechnungswesen & Organisation in der Deutschen Bundesbank in Frankfurt am Main berichtete über seinen Werdegang nach dem Abitur und seinen derzeitigen Job.

Auch im Bereich der Wirtschaft könne Unwissenheit zu Misstrauen und daraus resultierend zu Ablehnung führen. Damit es nicht immer nur die Bankleute „da oben“ heißt, sei es ihm besonders wichtig, auch junge Menschen die teils komplizierten Prozesse im deutschen sowie europäischen Bankensystem näherzubringen und transparenter zu machen.

P1070711Nr2So unterscheide man zwischen den Geschäftsbanken, deren Primärziel, wie in jedem Unternehmen, der Gewinn ist, und der Bundesbank. Während Geschäftsbanken durch Kreditvergabe oder Konto-Neueröffnungen versuchen, Geld zu verdienen, ist es das Hauptziel der Bundesbank, die Preisstabilität zu wahren. Zu diesem Zweck drucke man in Absprache mit der Europäischen Zentralbank neues Geld und gebe den Geschäftsbanken Kredite. So werde zwar auch die Wirtschaft beeinflusst, dies sei aber laut Peschel nicht das Ziel der Bundesbank. Nachdem es für die Schülerinnen und Schüler bei einem kleinen Quiz noch etwas zu gewinnen gab, war der eigentliche Vortrag beendet. Bei einer weiteren zweistündigen Gesprächsrunde mit dem WiPo-Profil wurden weitere Themen wie dieP1070722 Folgen der Finanzkrise oder der Ablauf der Kreditvergabe besprochen.

Auch wenn dieses komplexe Thema viel Konzentration von den Zuhörenden verlangte, so war dieser Exkurs dennoch eine enorme Bereicherung: Sowohl der Vortrag als auch die folgende Doppelstunde boten
viele Möglichkeiten, sich seine Fragen rund um das Thema Euro von einem Experten beantworten zu lassen und so auch abseits von Lehrbüchern einen Einblick in das internationale Bankensystem zu erhalten.

Für weitere Informationen:

   Leonard Björk, Q2f