Verlockende Vielfalt

Es ist wieder soweit: Tests, Klausuren, aufwändige Analysen, Interpretationen und Vieles mehr stehen an. Natürlich nehmen sich alle vor, dieses Mal besonders diszipliniert an die Sache zu gehen. Doch nach den ersten Kalenderwochen voller positiver Vorsätze verfallen selbst die besonders Motivierten dem Montagsblues.

Am Tag vor der Abgabe lege ich dann doch wieder eine Nachtschicht vor dem PC ein. Und wenn das nicht funktioniert: Die Liste der originellsten Ausreden ist lang. Von „Der Hund hat meine Hausaufgaben gefressen“ steigert sich das Kuriositätenkabinett bis zu „Ich hab mir die Hausaufgaben hinter die Ohren geschrieben, wie Sie gesagt haben – aber daheim konnte ich das gar nicht lesen!“.

Besonders die vielen AGs am Johanneum sind da ein Lichtblick für uns Schüler. Hier kann man sich neu erfinden, Talente entdecken und das machen, wofür man wirklich Feuer und Flamme ist. Die Auswahl spricht für sich: Wie wär’s zum Beispiel mit Arabisch für Anfänger oder Jugend forscht? Pfiffige Poeten und rasende Reporter dagegen finden sich im Literatur-Labor und in der Presse-AG wieder. Aber auch echte Sportskanonen können sich beim Fechten oder in der Fitness- und Ruder-AG richtig auspowern. Besonders diese Vielfalt gefällt mir am Johanneum.

Und wem das noch nicht genügt, sollte sich die Fahrten der musikalischen Ensembles anschauen: Die Impressionen aus Scharbeutz, Noer, aber auch Ludwigsburg, Polen und sogar den USA sind unbeschreiblich.

Natürlich ist Schule mit Lernen und Lernen nicht immer mit grenzenlosem Vergnügen verbunden. Aber wo ist das schon so? Der Mix von trockener Theorie und kreativen Anwendungsaufgaben macht’s. Wer schlau sein will, muss eben leiden, aber auch Stirnfalten haben ihren Charme. Und am Ende des Tages kann man stolz auf sich sein. Auf die Erfahrungen, Ergebnisse, oder auf die lange Liste mit den Ausreden.

Julia Grasmück, Q2c