Schliddern bis ins Ziel!

Der diesjährige Senatsstaffeltag war wirklich eine einzige Rutschpartie und so kämpften sich unsere Unter-, Mittel- und Oberstufenläufer:innen durch einen Wechsel aus Regen und Sonnenstrahlen bis in den Endspurt. Für das Treppchen reichte es dieses Mal zwar nicht bei allen, dennoch liefen sie Runde um Runde und brachten ihr Staffelholz jedes Mal in den Endlauf.

Siegessicher wurden bereits am Donnerstagabend die Fahnen bemalt, die Johanneums-Pullis aus den Schränken gekramt und rot-weißes Haarspray probe-gesprüht. Weniger siegessicher hingegen blickten einige auf die Wetteransage – Sturzregen und Gewitter hieß es immer wieder. Doch davon lässt sich ein Norddeutscher nicht abschrecken. Vor allem nicht ein norddeutscher Johanneer!

Während die älteren Schüler:innen noch die ersten drei Stunden hinter sich bringen mussten, bevor auch sie endlich Richtung Buniamshof aufbrechen konnten, machten sich die Jahrgänge 5-7  bereits nach der ersten Stunde mit kribbelnder Vorfreude auf den Weg. Der rote Zug an Fahnen schwingenden Menschen war vermutlich schwer zu übersehen und vor allem nicht zu überhören: SV und die eigens zusammengestellte „Smallband“ gaben alles, um für gute Stimmung zu sorgen! Vor Ort angekommen brauchte es noch ein bisschen Wartezeit, bis die Läufe der Grundschulen beendet waren, dann aber mischte sich das Johanneumsrot schnell mit den bunten Farbklecksen der anderen Schulen, bevor sich alle anfeuer-fertig versammelten.

Die Klassenstufen 8 – Q2 versammelten sich schließlich um 10:40 Uhr auf dem Schulhof, mit Fahrrädern, Fahnen und der „Smallband“ im Gepäck. Und so bahnte sich erneut ein Band aus roten Kapuzen vom Johanneum am Kanal entlang bis zum Buniamshof, noch etwas verhalten, was vor allem dem Wetter zuzuschreiben war, aber dennoch vorfreudig – so kannte man doch den:die ein oder andere:n Läufer:in. Am Buniamshof selbst gab es dann erst einmal ein ziemliches Gedränge und hin und wieder vermutlich auch ein kurzzeitiges Fragezeichen im Gesicht. So stand das Johanneum dieses Jahr nicht auf gewohnten Plätzen, doch nach kurzem Umschauen war dies ohnehin schwer übersehbar – die rote Masse an Kampfrufe schreienden Johanneer:innen war schließlich selbst aus der Ferne gut zu erkennen.

Gerade rechtzeitig kamen so auch die Letzten an, um noch die Unterstufenstaffel der Mädchen im Endlauf zu sehen. Die Jungen hatten mit dem vierten Platz in der Endrunde bereits auf den jeweils 50 Metern vorgelegt, doch das zu übertrumpfen, ließen sich die gleichaltrigen Mädchen nicht zwei Mal sagen. Gegen Wind und Wetter kämpften sie sich an allen anderen Schulen vorbei und nur die OzD konnte ihnen den ersten Platz streitig machen.

In der Mittelstufe erliefen sich beide Staffeln auf den jeweils 100 Metern ebenfalls die Qualifikation für die Endrunde, doch hierbei gab es teilweise Probleme bei der Übergabe des Staffelholzes, sodass es bei diesen Läufen leider jeweils nur für den achten Platz reichte. Den wertschätzenden Applaus der Mitschüler:innen holten sie sich dennoch bei ihrer Rückkehr von der Ziellinie ab.

Auch, wenn sich langsam die Reihen lichteten und die letzten Zuschauer:innen alles geben mussten, um die vorher lautstark rufende Menge zu ersetzen, ging es mit den Oberstufen-Staffeln schließlich ans Eingemachte. Zunächst noch mit der Band vorneweg, machten die Läufer:innen eine Auftaktrunde durch das Stadion, vorbei an der applaudierenden und johlenden Johanneer:innen-Kurve, um sich anschließend an ihren Startplätzen auf ihren Lauf vorzubereiten. Hierbei trugen sie nicht nur die Johanneums-Fahne an den Zuschauer:innen vorbei, sondern auch die Flagge der Ukraine. Nicht nur unsere Schule zeigte somit eine klare politische Haltung, auch die Geschwister-Prenski-Schule setzte mit der Regenbogen-Fahne statt ihrer eigenen beim Einlaufen ein eindeutiges Statement.

Die Mädchen begannen mit ihrer Vorrunde, indem sie die zu bestreitenden jeweils 100 Meter mit rasenden Schritten hinter sich brachten und sich somit, wie auch die Staffeln zuvor, in die Endrunde brachten. Die Jungen der Oberstufe erlangten bei ihrem Lauf den fünften Platz, dies jedoch auf je 200 Metern und mit insgesamt 12 Staffelläufern. Den abrundenden Endlauf bildete dieses Jahr die Senatsstaffel der Mädchen, die sich das letzte Mal an diesem Tag so richtig ins Zeug legten. Der zunehmende Nieselregen mache es ihnen jedoch nicht leichter und so sicherten auch sie sich den fünften Platz.

In die Tränen, ob sie jetzt vor Erleichterung, Freude oder Enttäuschung waren, mischte sich bei der Siegerehrung schließlich der stärkste Regenschauer des Tages und schwemmte so die letzten Zuschauer:innen nach Hause.

Und so wurden die Fahnen wieder eingerollt, die Johanneums-Pullis in den Schrank geräumt und die Haare ausgewaschen. Aber keine Sorge, nächstes Jahr werden wir all dies wieder brauchen – dann aber hoffentlich ohne Schlitterpartie.

Text: Josefin Greve, Q1c

Fotos: Jonas Tochtermann, Emma Kitschun, Marc Rönpage, Jannik Wigger, Milena Högemann, Ella Zink und Maximilian Kruse für die Foto-AG

Und hier weitere Eindrücke:

Diese Bilder verdanken wir dem Fotografen Guido Kollmeier: