Schaut hin, holt Hilfe und seid laut!
Von heute aus gerechnet sind es noch genau 36 Tage bis zum Jahresende. Dann kommt ein neuer Kalender, neue Vorsätze, ein Neuanfang.
Die Welt dreht sich weiter: was im letzten Jahr passiert ist, kann verbessert werden, was schlecht war, ist nun einfach vergessen!?
Für Betroffene von sexualisierter Gewalt geschieht das nicht so leicht. Jeder einzelne Vorfall ist ein furchtbares Ereignis, das oft zu Traumata führt, die einen immensen Einfluss auf das Leben der Personen haben.
Leider sind ein Großteil der Betroffenen immer noch Frauen. Frauen, die unter kulturellen Rollenbilder und patriarchalen Strukturen, die Gewalt verharmlosen und rechtfertigen, leiden. Frauen, die ihr Leben lang von diesen Erlebnissen geprägt werden, die auch nach der Tat noch weitreichende Folgen haben.
Genau deshalb ist der heutige Tag so wichtig: Der 25. November ist der internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt an Frauen und Mädchen. Er macht sichtbar, was häufig im Verborgenen bleibt und fordert uns alle zum Hinsehen auf.
Die Zahlen sind alarmierend. Jede dritte Frau in Deutschland ist von sexueller und/oder körperlicher Gewalt betroffen. Zwei von drei Frauen erfahren sexuelle Belästigung und in Studien geben 35% der befragten jungen Männer an, es wäre okay, wenn ihnen oder anderen Männern im Streit mit der Partnerin mal „die Hand ausrutsche“. In Lübeck wurden im vergangenen Jahr bis November 430 Fälle häuslicher Gewalt gegen Frauen verzeichnet, in diesem Jahr sind es im gleichen Zeitraum 609.
Doch die Dunkelziffer dieser grausamen Zahlen ist noch weitaus höher. Und das, weil viele Betroffene schweigen. Aus Angst, Scham oder weil sie befürchten, ihnen würde nicht geglaubt.
Genau deshalb müssen wir hinsehen. Gewalt beginnt nicht erst bei sexuellen Übergriffen. Auch durch abwertende Worte, psychischen Druck und Kontrolle kann sie entstehen. Und nur, wenn wir sensibel sind, aufmerksam bleiben und Unterstützung anbieten, kann den Betroffenen rechtzeitig geholfen werden.
Besonders heute erinnern wir uns daran, dass Schweigen Täter schützt.
Deshalb: Schaut hin, holt Hilfe und seid laut.
Wir alle zusammen müssen aufstehen und dafür sorgen, dass Frauen in unserer Gesellschaft endlich nicht mehr übersehen, abgewertet und bedroht werden, sondern gewaltfrei und mit Respekt, Würde und echter Gleichberechtigung leben können.
Gretje Peters, 10e, für den Couragetreff
Beitragsbild erstellt mit ChatGPT
Weitere Infos findet ihr unter:
https://www.hl-live.de/text.php?id=176249
https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/anstieg-haeusliche-gewalt-100.html
https://www.hilfetelefon.de/das-hilfetelefon/zahlen-und-fakten/






