Wort und Klang

IMG_2668Christoph Heins neuster Roman „Verwirrnis“ erzählt von der homosexuellen Liebe zweier Schüler, später dann Studenten, in den 1950er Jahren. Dass die Autorenlesung in unserer Aula stattfand, lag, wie Frau Böhnke von der veranstaltenden Buchhandlung „MaKULaTUR“ einleitend sagte, nicht in erster Linie daran, dass diese nur einen Steinwurf entfernt ist, sondern, dass das Setting inhaltlich insofern passt, als die Romanhelden sich als Klassenkameraden am Gymnasium durch die gemeinsame Begeisterung für Musik und Literatur finden und zunehmend zueinander hingezogen fühlen.

Unser Schüler Jonathan Wittlich aus dem Q1-Jahrgang begleitete die Lesung mit vier wunderbaren Orgelstücken, was sowohl als Reminiszenz an den einen Protagonisten des Romans, der Kantorensohn ist, als auch an Christoph Hein selbst, der aus einem Pfarrhaushalt stammt, verstanden werden konnte.

Moderiert wurde der Abend von Heins Verleger und Wegbegleiter Thomas Sparr, der 1976 am Johanneum Abitur gemacht hat (und dem heute im Publikum sein ehemaliger Deutsch- und Philosophielehrer Ernst-Martin Felsch gegenübersaß). Sparr berichtete unter anderem vom Zustandekommen der Lesung. Als er Hein fragte, ob der sich eine Lesung in einer Schulaula vorstellen könne, antwortete dieser: „Wenn es Deine alte Schule ist – natürlich!“

Text und Foto: Kathrin Maetzel