„Musikalische Theaterwerkstatt“

Bildschirmfoto 2018-05-01 um 19.37.38Am 8. Mai findet an unserer Schule ein ganz besonderes Experiment statt unter dem Titel „Musikalische Theaterwerkstatt“. Dazu muss ich ein wenig ausholen:

Am Johanneum gibt es die MINT-Fächer, Fremdsprachen, Sport – um nur einige Fächer zu nennen – und den großen musikalisch-künstlerischen Bereich. Zu letzterem gehört die „Musikalische Theaterwerkstatt“. Aber als Leiterin dieses Wahlpflichtkurses Darstellendes Spiel der 9. Klassen habe ich außer der Musik noch einen weiteren Schwerpunkt gesetzt, nämlich den sozialen.

Die Schülerinnen und Schüler sollten lernen, selbstbewusst in der Öffentlichkeit aufzutreten, ihre Meinung zu sagen, sich für andere Menschen einzusetzen, indem sie sich im Team gegenseitig unterstützen. Und sie sollten lernen, sich Dinge zuzutrauen, an die sie sich vorher nicht gewagt hätten.

Dazu ein Beispiel: Wenn jemand mich fragt, für welche Musik sich Jugendliche interessieren, fällt mir bestimmt nicht sofort „Oper“ ein. Als ich den Schülerinnen und Schülern meines Kurses Ende vergangenen Jahres jedoch die Oper „Die Hochzeit des Figaro“ von Wolfgang Amadeus Mozart vorstellte, waren sie so begeistert von der Handlung, den Figuren und natürlich von der Musik, dass sie den Wunsch hatten, die Oper selbst auf die Bühne zu bringen. Sie haben das Libretto studiert, gekürzt und in der und für die Gruppe bearbeitet und dabei doch den Charme des „alten“ Sprachstils erhalten; sie haben sich Rollen ausgesucht und noch einige dazu erfunden, die Szenen geprobt und dabei selbst Regie geführt und zehn Musiknummern der Oper einstudiert. Nun sind wir ja alle keine ausgebildeten Opernsänger. Darum singen immer alle Mitwirkenden die Arien und Duette gemeinsam im Chor.

Wie gesagt – es ist ein Experiment. Aber ich bin mir sicher: Es wird ein fröhlicher Abend werden.

Dr. Daniela Appel