Fast Fashion -> Fair Trade!

Natürlich ist es gut, dass unsere jetzige Schulkleidung zu 100 % aus Baumwolle besteht, aber dass sie auch unter fairen Bedingungen hergestellt wird, ist uns, den Schüler*innen aus der 7b, besonders wichtig. Echte Fair-Trade-Schul- und Alltagskleidung ist noch besser als Kleidung mit einfach nur guter Qualität, aus 100 % Baumwolle und mit mehreren anderen Zertifizierungen. Denn es gibt mehrere Gründe, die dafür sprechen, weniger Fast-Fashion-Kleidung zu kaufen. Diese Argumente wollen wir euch näherbringen und euch davon überzeugen, dass wir mehr darauf achten sollten, (mehr) Fair-Trade-Kleidung zu tragen.

In den armen Ländern der Welt, wie z.B. Bangladesch, wird eure Kleidung hergestellt. Und das nicht unter fairen Umständen, sondern unter grausamen Bedingungen. Schon auf den Baumwollfeldern fängt es an: Dort werden giftige Gase (Pestizide) auf die Felder gesprüht. Das kann bei den Arbeiterinnen zu Herzinfarkt und Krebs führen. Sie haben auch oft Rückenbeschwerden von der anstrengenden Arbeit.

Die Näherinnen in den Fabriken bekommen trotz zahlreicher Überstunden einen durchschnittlichen Lohnanteil von nur 13 Cent für ein T-Shirt! Mit diesem kläglichen Gewinn können sie ihre Familie nicht oder nur schlecht ernähren. Übrigens ist der Lohnanteil, egal, ob „Fast-“ oder „Slow-Fashion“, zu niedrig. Außerdem ist deren Arbeitszeit viel zu lang und anstrengend. Im Durchschnitt müssen die Arbeiterinnen 12 bis 16 Stunden am Tag arbeiten. Durch die langen Arbeitszeiten ist vielerorts auch kein richtiges Familienleben möglich.

Unerhörterweise werden diejenigen, die für uns schuften, auch noch unfair und gemein von den Fabrikchefs behandelt. Hinzu kommt noch, dass der Arbeitsplatz der Näherinnen nicht sicher ist. So ereignen sich viele Unfälle, weil die Fabrik einstürzt oder es keine Feuerlöscher gibt. Jedes Jahr stürzen in Bangladesch mehrere Textilfabriken ein. Die T-Shirts und andere Kleidungsstücke werden mit einem giftigen Farbstoff gefärbt, welcher von den Näherinnen eingeatmet wird. Das Abwasser der Fabriken, das giftige Chemikalien enthält, wird einfach in einen Fluss oder das Meer geleitet und verseucht so das Wasser. Die meisten Familien in den umliegenden Dörfern sind wegen ihres geringen Lohnes sogar so arm, dass sie ihr Trinkwasser aus den Flüssen und Abwässern holen müssen. Das hat zur Folge, dass sich Krankheiten wie Krebs, Durchfall (der auch zum Tod führen kann), Cholera, Typhus und viele weitere Infektionskrankheiten schnell verbreiten. Kinder spielen in den Abwasserkanälen und bekommen so auch tödliche Krankheiten. Nach Angaben der Vereinten Nationen werden 90 % der häuslichen und gewerblichen Abwässer ungeklärt abgeleitet.

Zudem bleiben in der Luft, vor allem in den Fabriken, feinste Rückstände von Mikrostaub, welcher auch eingeatmet wird und zu Krankheiten führen kann. Das Schlimme ist, dass sich so gut wie niemand Medikamente leisten kann, um die Erkrankungen zu bekämpfen.

Die schlechten Bedingungen in der Fabrik und auf dem Feld führen außerdem oft zu Suiziden unter den Arbeiterinnen. Auch für uns als Verbraucher ist das Tragen der Kleidung schädlich. Zum Beispiel kann man in den T-Shirts und anderen Stücken Rückstände von Weichmachern und Waschmitteln (NPEs) finden, die hormonelle Wirkung haben. Also ist das Kaufen von Kleidung mit guter Qualität auch für uns von Vorteil. Ihr seht: Fast-Fashion-Schulkleidung sollte vermieden werden!

Ihr habt euch bestimmt doch auch schon mal gefragt, warum die Fast-Fashion-Kleidung meistens in Asien hergestellt wird. Das liegt daran, dass in Europa deutlich strengere Umweltanforderungen herrschen, deshalb ist es in Asien viel günstiger. Die Fast-Fashion-Produktion geht auch zulasten des Klimas; Tiere werden durch das giftige Abwasser bedroht, es entsteht eine Riesenmenge Müll durch die Kleidung, die aufgrund der schlechten Qualität schnell weggeworfen wird und die Baumwolle und das Erdöl (zur Herstellung von Polyester) werden knapp. Die Transportwege von Asien nach Europa sind außerdem sehr weit, das bedeutet viel CO2 für unsere Umwelt.

Also rufen wir euch auf: Achtet darauf, was ihr tragt und kauft! Denkt an die Menschen, die für euch schuften!

Text: Bosse Heinemeyer, Hannah Oehler und Louiza Züllich, 7B