Fáilte Éireann – Willkommen in Irland

Seit längerem hatte ich schon den Traum für eine Zeit ins Ausland zu gehen, und am 6. Januar ging es dann für mich endlich los nach Kinsale, einen kleinen Küstenort im Süden von Irland!

In meiner Gastfamilie wurde ich von Anfang an sehr herzlich aufgenommen. Meine drei kleinen Gastgeschwister haben mich von der ersten Minute so behandelt als würden sie mich schon ewig kennen. Ich fühlte mich wie ein Familienmitglied und hatte sehr viel Spaß mit meiner Gastfamilie. Wir haben viel gemeinsam unternommen, zum Beispiel Ausflüge zum Strand, in den Wald, ins Kino und eine Kurzreise nach Dublin.

Schule in Irland

In meiner Schule – wie in ganz Irland – tragen alle Schüler eine Schuluniform. Mir hat das sehr gefallen. Es gab die Jahrgänge 7 bis 12, mit jeweils ca. 8 Parallelklassen. Der Unterricht ist etwas anders als bei uns in Deutschland. Es gibt zum Beispiel keine mündlichen Noten und man hat meist nur Einzelstunden und nur sehr selten Doppelstunden. Außerdem werden alltagspraktische Fächer wie Home Economics oder wood work angeboten. In Home Ec haben wir dann auch gekocht und gebacken. In den Fächern Social, Personal and Health Education und Civic, Social and Political Education werden keine Prüfungen geschrieben und man bekommt auch keine Noten.

Die 10. Klasse in Irland ist das Transition Year (TY). In diesem Jahr kann man als Schüler viel ausprobieren und sich beruflich orientieren: Es gibt einen Schüleraustausch nach Deutschland oder Frankreich, man macht mehrere Praktika, es gibt eine “School Show”, dieses Schuljahr war es „High School Musical“. Im TY hat man auch Fächer wie Erste Hilfe und Mini Company (dort entwirft man in Gruppen ein Produkt und verkauft es dann am Ende).

Mir hat es an meiner Schule total gut gefallen. Ich wurde von den irischen Schülern und Lehrern sehr offen und freundlich aufgenommen.

Multikulti

Es waren auch andere Austauschschüler aus vielen verschiedenen Ländern an meiner Schule. Ich hatte zum Beispiel viel Kontakt mit Spaniern, wodurch ich einiges über die spanische Mentalität und spanisches Essen (Tortilla española J)gelernt habe. In unserer Freizeit haben wir oft gemeinsam die Gegend erkundet, gekocht, Sport und Ausflüge gemacht.

Typisch Irisch

Das irische Wetter ist sehr wechselhaft. Wenn es gerade in Strömen regnet, kann in der nächsten Minute schon wieder strahlend blauer Himmel und Sonnenschein sein – das ist wirklich so und nicht nur ein Gerücht!

Ein Großteil der Iren spricht nicht nur Englisch, sondern auch Irisch. Irisch ist auch ein Schulfach und viele Schilder im öffentlichen Raum sind auf Englisch und Irisch geschrieben.

Eine sehr beliebte Sportart in Irland ist Hurling, ein Schlagballspiel, welches ein bisschen an Hockey erinnert. Hurling ist zum Beispiel auch eins von vielen Sportangeboten an meiner irischen Schule. Typisch irisch ist auch der irische Nationalfeiertag, der St. Patrick`s Day am 17. März. Darauf haben wir uns alle gefreut, meine Gastfamilie, meine irischen und ausländischen Mitschüler und ich natürlich auch. Dieser Tag wird mit großen Paraden und Feuerwerken gefeiert, leider ist er dieses Jahr wegen des Coronavirus ausgefallen.

Die Zeit in Irland hat mir super gut gefallen und hat mir – und meinem Englisch J – richtig gutgetan. Ich wäre so gerne noch länger geblieben!

Ich kann euch nur empfehlen, auch mal einen Austausch zu machen. Es ist eine tolle Erfahrung, sich auf den Weg in ein fremdes Land zu machen und dort kein Tourist zu sein, sondern einfach ins Alltagsleben einzutauchen. Ich habe mir ein zweites, ein irisches Leben aufgebaut und für mich steht fest: I`ll come back soon!

Luna Klement