Mit Abstand…

… den bisher ungewöhnlichsten Abschied vom Sinfonieorchester nahmen die zwölf Abiturient:innen dieses Abschlussjahrganges am Montagabend.
Orchesterwettbewerb in Bonn, Austauschreise nach Ludwigsburg, Abschiedskonzert in der Aula – alles dem Virus zum Opfer gefallen. Aber ein würdiges letztes Mal durfte einfach nicht fehlen. Und so trafen sich Lea, Alida, Paula, Magdalena, Anton-Johann, Annika, Jakob, Lasse, Charlotte, Tabea, Marie und Greta zur Farewell-Probe ganz unter sich, mit Abitur und Zukunftsplänen in der Tasche, bei bestem Wetter am Johannisbrunnen, um noch einmal miteinander zu musizieren – natürlich ausschließlich Coronahymnen: „Freude, schöner Götterfunken“ und „From a Distance“.
Sie konnten gemeinsam auf eine abwechslungsreiche Zeit – zusammen 44 Jahre – im Sinfonie- und Kammerorchester des Johanneums zurückblicken. Die „Dienstälteste“ war schon bei der Begrüßung unseres Schulleiters im September 2015 dabei.
Mir als Leiter des Sinfonieorchesters fällt das Abschiednehmen von den jungen Musiker:innen immer sehr schwer, es kommt scheinbar genau dann, wenn ich das Gefühl habe, dass man sich genügend kennen gelernt hat und jetzt eigentlich musikalisch durchstarten und jede Menge toller Projekte in Angriff nehmen könnte. Doppelt schade also, dass dem Sinfo das einmalige Erlebnis der 8-tägigen Tournee nach Bonn und Ludwigsburg versagt bleibt.
Aber auch das gehört zum Abschied: Ohne ihn keine Freude auf ein Wiedersehen. Und das soll es im September 2022 geben, wenn zum 150-jährigen Geburtstag des Johanneums alle ehemaligen Sinfoniker:innen eingeladen sind, sich in der MuK zu treffen, von ihren Erlebnissen zu berichten und gemeinsam ein großes Festkonzert zu spielen.
Bis dahin behalte ich die Erinnerung an die schöne Zeit in meinem Kopf und in meinem Herzen, sage „lebt wohl!“ und:
Auf Wiedersehen!
Gernot Maetzel