Mit Bach zu Gast in St. Jakobi

Klangmalereien bahnen sich in der herbstlichen Dämmerung ihren Weg durch die meterhohen Gewölbedecken der St. Jakobi Kirche. Am Samstag, den 13.11. führten Solist:innen, der Oberstufenchor, der Eltern-Lehrer-Freunde-Chor und das Kammerorchester des Johanneums Bachs Kantate „Schmücke dich, o liebe Seele“ im Gottesdienst auf.

Andachtsvolles Schweigen zwischen den Sitzbänken der Kirche, während sachte die Klänge Bachs über die Köpfe der Menschen rauschten. Beinahe eine Zeitreise in die Epoche Bachs selbst erzeugten die Originalinstrumente, historische Oboen, Flöten und Streichinstrumente mit Darmsaiten. Angeleitet durch einen mehrwöchigen Kurs bei Anna Melkonyan, Violine, und Imke Frank, Violoncello, musizierten die Schüler:innen des Kammerorchesters mit barocker Artikulation. Dieses außergewöhnliche Projekt wurde ermöglicht durch viele helfende Hände und Gelder vom Musikverein.

Der Chor war an diesem Tag zum ersten Mal wieder in seiner Gänze zusammengekommen. Während der Oberstufenchor bereits seit mehreren Wochen an der Kantate geprobt hatte, kamen an dem Tag selbst die Sänger:innen des ELFen-Chores hinzu und probten zum ersten Mal gemeinsam.

In der Mittagspause wurden alle versorgt durch Schüler:innen der Q2 und Christine Gutberlet, die Vorsitzende des Musikvereins. An dieser Stelle nochmal ein ganz herzlicher Dank dafür!

Nach der kräftigen Stärkung trafen sich alle vor dem Altar der St. Jakobi Kirche wieder zur Generalprobe, zu der nun auch die Solist:innen kamen: Romy Pohla (Sopran), Hilli Eichenberg (Alt), Tim Karweik (Tenor) und Oskar Eichenberg (Bass). Schon während der Probe lauschten ein paar Besucher:innen in der Kirche der Musik des Barock – und unsere Aufregung stieg.

Kurz vor 17 Uhr läuteten die Kirchturmglocken zum Gottesdienst und die Holzbänke St. Jakobis füllten sich, während in den Seitenschiffen die Musiker:innen bereits warteten. Nach einer kurzen Ansprache der Pastor:innen Kathrin und Lutz Jedeck fanden sich alle Musiker:innen wieder vor dem Altar zusammen und Bach begann das Gewölbe der Jakobi zu durchfluten, während auf den Kronleuchtern die Kerzen brannten. Draußen die Luft eisig und drinnen die Musik, die die Herzen warm werden ließ.

Text: Minou Tabatabai, Ec

Fotos: Martin Salomon