„In den Herzen musizieren“

Der ganze große Lübecker Dom war voller Musik, als die Ensembles am 17. Dezember nach einem Jahr Pause wieder zum Adventskonzert einladen konnten. Aus allen Ecken der Kirche klang es weihnachtlich. Ein Glück für die, die musizierten und sich wochenlang  vorbereitet hatten – und ganz besonders für die Zuhörenden.

Ganz still war es geworden, bevor das JuniOrchester mit zarten „Sounds from Scotland“ eröffnete. Pastor Klatt als ehemaliger Johanneer begrüßte herzlich, und schon setzte die Junior Band mit Schwung ein. Hoch konzentriert bewiesen die Jungen Starter, dass sie in den wenigen Monaten seit Schuljahresbeginn schon einen harmonischen Zusammenklang fanden.

Aus dem Publikum wurden Mitwirkende, als die Bläser:innen die Liedbegleitung übernahmen und alle gemeinsam klassische Weihnachtslieder wie „Es kommt ein Schiff geladen“ oder „Tochter Zion“ sangen. Bei „Kommet, ihr Hirten“ bekamen die Musiker:innen einen solchen Drive, dass man sich den Sprint zur Krippe unmittelbar vorstellen konnte.

Unterbrochen wurde die Musik von kurzen Lesungen, bei denen Schüler:innen aus unterschiedlichen Jahrgängen moderne Gedichte vortrugen. „Nacht“ war das verbindende Thema dieser Texte, und in die Nacht kam das Licht.

Und so hell klang auch die Guitar Bar, deren gezupftes „El burrito sabanero“ einen besonderen Akzent setzte. Südliche Stimmung verbreitete auch das Schulorchester mit „Georgia on my mind“. Natürlich hatte sich auch wieder ein Lehrer:innen-Ensemble gebildet. Wer „Nachts in der Stille“ noch einmal vierstimmig hören möchte, kann am Heiligabend den Adventskalender auf dieser Homepage öffnen!

Zum großen Abschluss des Konzerts führten der Oberstufenchor unterstützt vom ELFenchor und Martin Salomon als Solist und das Sinfonieorchester das „Oratorio de Noel“ von Camille Saint-Saens auf, und der gewaltige Klang dieser beeindruckenden Musik fegte alle Gedanken an Masken und Herausforderungen beiseite und ließ nur Raum für das große Fest.

„A facie Domini, quoniam venit. Alleluia!“ ertönte es dann zum Schluss des Adventskonzerts aus der Richtung des Oberstufenchores und Sinfonieorchesters und dann der Beifall. Eine gefühlte Ewigkeit, die wiederum zu schnell vergangen schien, applaudierten das Publikum sowie auch die Ensembles und erfüllten den Dom mit euphorischen Gefühlen und Blicken. Bald sah man sogar die ersten Zuschauer sich unter das Auge fassen, um Tränen zurückzuhalten, denn es war einfach für alle etwas Besonderes, in diesem Jahr wieder ein solches Konzert erleben zu können. Ohne Frau Gutberlet und ihr Team aus engagierten Eltern, die in der Kälte Impfpässe kontrollierten, Wege wiesen, zurückgelegte Karten bereithielten und auf alle erdenkliche Weise unterstützen, wäre dieses Erlebnis nicht möglich gewesen.

Sicherlich hätte der Abend noch Stunden so weitergehen können, mit etlichen Zugaben und verzaubernder Atmosphäre, die noch langfristig in Erinnerung bleiben würde, aber alle verließen den Dom mit Melodien im Kopf und Weihnachtsfreude im Herzen.

Daria Serdiuk, Ed, für die Presse-AG und Inken Christiansen