Johanneum Bigband is Back!

,,Ich sage mal nicht, wie es heißt, Sie werden es schon erkennen“, sagt Hartmut Jung vor einem der letzten phänomenalen Stücke, die die Johanneum Bigband zum Auftakt des Jubiläumswochenendes am 9. September im Kolosseum aufführt. Von der Posaune hin zur E-Gitarre, das Zusammenspiel aus den verschiedensten Blechblas-, Holzblas- und Percussioninstrumenten lässt sich auf der herrlichen stuckverzierten Bühne erkennen. 

Sobald man den Konzertsaal des Kolosseums betritt, wird man von einer festlichen und zugleich fröhlichen Atmosphäre umgeben und nimmt das erwartungsfrohe Murmeln aus den Sitzreihen wahr, die bis über ihre Kapazitäten hinaus mit Zuschauer:innen gefüllt sind. Schließlich verstummen die Gespräche mit dem Auftakt der Musik, welche zum Anlass des 150-jährigen Jubiläums unseres Johanneums gespielt wird. Beteiligt an diesem Konzert sind neben den aktuellen Mitgliedern unserer schuleigenen Bigband auch viele ehemalige Johanneer:innen, die in mehr als drei Jahrzehnten unter der Leitung von Hartmut Jung mitgespielt haben, unter ihnen mehrere hauptberufliche Musiker:innen. Alle gemeinsam zeigen ihr Können, welches sie direkt mit ihrem eindrucksvollen Einstieg mit dem Lied ,,Spinning Wheel” beweisen, wobei gleich ein Bezug zu der vergehenden Zeit, passend zu dem Jubiläum hergestellt wird.

Weiter geht es mit den verschiedensten Inszenierungen, eindrucksvollen Soloauftritten und interessanten und amüsanten Worten, welche immer wieder zwischen den einzelnen Liedern fallen. Fiete Felsch, ehemaliger Schüler und jetzt Hamburger Professor für Jazz, der am Saxophon und der Querflöte mitspielt, berichtet von der Entstehung und Entwicklung der Bigband vor 35 Jahren und spielt gemeinsam mit fünf anderen nach der Pause. Neben den deutlich älteren Profis sitzt hier Jonte Schröder (Q1c) am Klavier. Von Hartmut Jung erfährt das Publikum zwischendurch auch die Hintergrundgeschichte über die sogenannte ,,Geheimwaffe” der Bigband, welche beim Bundeswettbewerb 2010 zum Einsatz gekommen ist, nämlich Jonas Nay, der an diesem Abend nicht nur an verschiedenen Instrumenten, sondern auch als Sänger begeistert. Neben ihm treten mehrere ehemalige Vocalist:innen der Bigband auf und verzaubern das Publikum, darunter auch die gegenwärtige Sängerin Melike Karadana (Q1b).

Ein besonderer Moment ist es, als die Titelmelodie der Serie „Babylon Berlin“ erklingt und Maria Borowik als Sängerin auftritt. Im Rahmen des „Crooner“-Konzerts war dieses Stück im Januar 2020 im Kolosseum aufgeführt worden – niemand ahnte damals, dass es vorerst das letzte große Konzert des Johanneums sein würde. Aber jetzt gibt es drei Stunden mitreißender, swingender und beglückender Musik.

Für die Zugaben kommen die gegenwärtige und die ehemalige Bigband zusammen und lassen den Saal toben! Der frenetische Applaus gilt den vielen phantastischen Musiker:innen, die Standing Ovations aber gelten Hartmut Jung, der all dies ermöglicht hat.

Text: Catharina Freier, Q1d, für die Presse-AG

Fotos: André Feller und die Foto-AG