Lucias Lichtermeer
Zwischen dem Flackern einer Flamme, taucht es auf. Das Gesicht unserer Lucia und unseres Lucius. Ihre Stimmen hallen jedes Jahr durch St. Aegidien mit der Wärme jenen Kerzenkranzes, den ihre Köpfe tragen. Santa Lucia ist seit fast zwanzig Jahren ein fester Bestandteil der Weihnachtszeit im Johanneum und lässt die Menschen jedes Jahr erneut auf das heilige Licht warten. Das Luciafest wird zu Ehren der heiligen Lucia gefeiert, einer Wohltäterin, welche verfolgten Christen, die sich in Katakomben versteckten, Essen brachte. Um beide Hände frei zu haben, trug sie die Kerzen auf dem Kopf, wodurch der berühmte Kerzenkranz entstand.
Auch heute Abend werden uns wieder zwei Singende als Lucia durch das Konzert begleiten. Vorab haben wir Klara Barleben und Ferdinand Thiele, beide aus der Q2, interviewt:
Was bedeutet Sancta Lucia für euch?
Klara: Für mich ist es die Einstimmung auf Weihnachten und die Vorfreude darauf. Durch das Licht, die Musik und dem Fest ist das alles eine schöne gemütliche Stimmung, worauf ich mich schon immer das ganze Jahr freue.
Ferdinand: Für mich bedeutet es Weihnachten und vor allem Weihnachtsstimmung. Es ist immer so eine schöne Atmosphäre. Außerdem gibt es Punsch und Kekse. Vor allem macht es aber immer Spaß!
Wie werden denn die Lucias gewählt?
Ferdinand: Normalerweise ist das so, dass sich Leute bewerben und dann gibt es ein Vorsingen, bei dem alle einmal eine Strophe von dem bekannten Lucia Lied singen. Daraufhin stimmt dann der ganze Chor ab, wer Lucia oder Lucius werden soll.
Klara: Bei uns war es jedoch so, dass nur wir beide uns beworben haben. Das heißt, es gab gar keine große Abstimmung in dem Sinne.
Habt ihr ein bestimmtes Lieblingsstück?
Klara: Ich mag ganz gerne „Sind die Lichter angezündet“.
Was hat sich denn verändert im Vergleich zum ersten Santa Lucia und dem jetzt letzten Mal für euch?
Ferdinand: Früher war Lucia immer so groß, und jetzt fühlt es sich gar nicht mehr so an.
Klara: Ich habe das Gefühl, dass es für mich immer besonderer geworden ist. In der fünften Klasse war es mehr ein normales Konzert, zu dem man mit seinen Freunden zum Singen gegangen ist, und jetzt, wo es zum Ende zugeht, merkt man, dass es ein wirklich schönes Ritual ist. Gerade die Perspektive vom Oberstufenchor ist nochmal ein ganz besonderes Gefühl zum Ende hin. Jetzt als Lucia ist es natürlich nochmal ein ganz besonderer Abschluss.
Da dies nun das letzte Mal ist, was werdet ihr am meisten vermissen?
Klara: Ich habe mir vorgenommen, später auf jeden Fall nochmal als Zuhörerin dabeizusein. Ich werde den ganzen Abend auf jeden Fall vermissen.
Ferdinand: An sich die schöne Stimmung. Aber ich denke, ich werde das nach der Schule weiterhin erleben, weil ich auch weiter singen werde. Dann zwar in einem anderen Chor, aber diese Stimmung der Gemeinschaft wird trotzdem vorhanden sein.
Hattet ihr auch Kontakt zu früheren Lucia-Sängern und Sängerinnen?
Klara: Ich hatte mit Elena aus dem letzten Jahr Kontakt. Zu Beginn dachte ich nämlich, dass Lucia eigentlich nicht wirklich was für mich wäre, aber ein paar Leute haben mich dann dazu ermutigt. Als ich Elena dann auch nochmal gefragt habe, kam dann auch ein „Ja, mach das!“. Mann müsse auch nicht aufgeregt sein, weil man sich die Rolle immer viel größer vorstelle, als sie eigentlich sei, sagte Elena mir dann.
Habt ihr noch eine Botschaft, die ihr den nächsten Jahrgängen weitergeben möchtet?
Klara: Jedes Jahr zu genießen. Weil dies alles irgendwann vorbei ist. Und wenn es um Soli geht, sich einfachmal zu trauen. Das kann ach erstmal einfach nur eine Strophe sein. Denn vieles im Leben bereut man eher, wenn man etwas nicht gemacht hat. Und wenn mal was in die Hose gehen sollte, ist es ja schlussendlich nicht schlimm.
Vielen Dank für eure Zeit, dieses Interview zu führen!
Heute Abend werden Klara und Ferdinand mit ihren Stimmen St. Aegidien zu einem Ort der Herzenswärme und Freude verwandeln. Wir wünschen allen ein schönes Konzert und eine wohlige Weihnachtszeit!
Sophie-Linh Effenberger, Q2b, für die Presse-AG