Ehrensache

Man hört das Wort oft an verschiedenartigsten Orten, doch was ist ein Ehrenamt denn und auf welche Art und Weise kann man daran teilnehmen? Ein Ehrenamt ist eine Tätigkeit, die man regelmäßig ausübt, ohne dafür bezahlt zu werden. Mit der Tätigkeit hilft man Menschen und unterstützt sie oft, ein Beispiel dafür ist z.B., wenn man eine Sportmannschaft trainiert. Bei uns an der Schule gibt es in der 9. Klasse die Möglichkeit, Ehrenamt als Wahlpflichtkurs zu wählen und einmal pro Woche dieses Ehrenamt auszuüben.
Wir wollen euch jetzt von unseren einzelnen Ehrenämtern berichten, so dass ihr eine Vorstellung davon bekommt, was es praktisch bedeutet, sich ehrenamtlich zu engagieren:
Ich bin Lilly, gehe in die 9b und mache bei einem „Mutter lernt deutsch“-Kurs mit. Konkret bedeutet das, dass ich einen Kurs mitbetreue, zu dem Mütter, die (noch) nicht gut deutsch können, mit ihren Kleinkindern kommen, dort dann Deutschunterricht bekommen und sich um ihre Kinder gekümmert wird. Die Kinder spielen also ganz entspannt, während die Mütter lernen. Ich bin in meiner Tätigkeit relativ frei, kann mir also aussuchen, ob ich mit den Kindern spielen möchte oder mit den Müttern lernen. Die Mütter machen schnell Fortschritte und lernen engagiert.
Ich bin Betty und ich leiste ehrenamtlich Arbeit bei der DLRG-Lübeck eV.. Jeden Dienstagabend stehe ich in der Schwimmhalle und helfe dabei, Kindern im Alter zwischen 4 und 7 Jahren das Schwimmen beizubringen. Sie werden langsam an das Wasser herangeführt und lernen, welche Gefahren es am und im Wasser gibt. Für Kinder, die das Schwimmen lernen, sind zum Beispiel der Wasserwiderstand oder das Gefühl, Wasser im Gesicht zu haben, total neu. Damit sie die Angst und Unsicherheit dem gegenüber verlieren, spielen wir Spiele wie ,,Feuer-Wasser-Sturm‘‘ oder machen Wettrennen durch das Wasser. Es bringt großen Spaß, den Kindern bei ihren Erfolgen zuzuschauen: Wenn sie zum ersten Mal vom Beckenrand springen, wenn sie zum ersten Mal einen Ring vom Boden hoch holen oder wenn sie dann schlussendlich ihren Seepferdchen-Aufnäher in der Hand halten. Ich lerne dort jedes Mal etwas dazu und treffe tolle Menschen, von denen ich unglaublich viel lernen kann.
Hallo, ich bin Anna aus der 9b und habe das Fach Ehrenamt gewählt. Für mein Ehrenamt helfe ich jeden Montag von 13:45 bis 14:45 Uhr bei der Nachmittagsbetreuung an meiner alten Grundschule. Ich bin dort bei den 3. Klassen eingeteilt und arbeite zusammen mit zwei anderen Betreuer:innen. Wir verbringen die Zeit mit den Kindern, spielen Spiele, reden miteinander, lösen Konflikte und helfen ihnen bei den Hausaufgaben. Ein typischer Montag läuft so ab: Ich komme an, begrüße alle und rede kurz mit den Kindern über die Schule oder was sie gerade so beschäftigt. Danach spielen wir oft etwas zusammen, zum Beispiel Monopoly oder Labyrinth. Manchmal entstehen dabei Konflikte, die wir dann gemeinsam klären. Am Ende des Tages werden die Kinder von ihren Eltern abgeholt und ich melde sie ab. Am Anfang hatte ich ein bisschen Angst, ob die Kinder mich ernst nehmen und ob sie mich als Bezugsperson akzeptieren. Aber inzwischen merke ich, wie sie mir mehr vertrauen, und ich fühle mich auch sicherer in meiner Rolle. Besonders schön ist es, wenn die Kinder bei Problemen auf mich zukommen und mich um Hilfe bitten. Daran merke ich dann, dass sie sich bei mir wohlfühlen. Ich finde, dass ich durch dieses Ehrenamt viel über Verantwortung lerne. Insgesamt bin ich wirklich glücklich, dass ich diese Aufgabe übernehmen darf.
Lilly Friedrich, 9b, für die Presse-AG