Nie wieder!

Am 27. Januar, dem Holocaust-Gedenktag, gedachte das Johanneum der Opfer des Nationalsozialismus.
5. Klasse
Über die Beschäftigung mit Stolpersteinen wurde bereits hier berichtet.
6. Klasse
Der sechste Jahrgang beschäftigte sich mit dem Buch „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“ von Judith Kerr. In dem Buch erzählt die Autorin ihre eigene Lebensgeschichte. Von ihrer Kindheit in Deutschland unter der Regierung von Hitler und der Flucht ihrer jüdischen Familie durch die verschiedenen Länder Europas. Das Buch ist aus der Sicht der 9-Jährigen Anna geschrieben, die im Laufe des Buchs mit ihrer jüdischen Familie vor den Nationalsozialisten flieht und dabei ihr Kuscheltier, ein rosa Kaninchen, zurücklassen muss. Mit der Zeit gewöhnt sie sich daran, sich in verschiedenen Städten zurecht zu finden. Dabei findet sie immer wieder neue Freunde, von denen sie sich dann aber wieder verabschieden muss, weil sie mit ihrer Familie weiterziehen muss, um nicht von den Nazis gefunden zu werden. Wir hoffen, dass so eine schlimme Zeit nie wieder kommen wird.
7. Klasse
Auch die 7. Klassen waren am Holocaust Gedenktag nicht untätig, da sie sich mit dem Theaterstück „Brundibár“ befasst haben. Dieses wurde im Ghetto Theresienstadt, dem sogenannten „Vorzeigelager“ während des zweiten Weltkriegs rund 55 mal von Kindern aufgeführt. Es geht um zwei Geschwister, die für ihre kranke Mutter Milch kaufen gehen wollen. Doch weil sie kein Geld haben, singen sie, sehr zum Ärger des Leierkastenmanns, nach dem das Stück benannt wurde, ihr Lieblingslied. Dabei bekommen sie Hilfe von anderen Kindern und Tieren. Brundibar wird daraufhin wütend und klaut den Kindern das gesammelte Geld. Daraufhin jagen alle den Mann und holen sich das Geld zurück.
Zwei Szenen des Stückes wurden von Gruppen in den Klassen einstudiert, während eine andere Gruppe ein Bild gemalt hat, wie sie sich Brundibár vorstellen, eine andere Gruppe hat Informationen über Theresienstadt gesammelt und ein kleines Referat erstellt.
Wir haben außerdem einem Film aus der Sendung „Der Krieg und ich“ gesehen, in dem verschiedene Szenen über Kinder in unterschiedlichen Lebenslagen nachgespielt wurden. Wir haben die Folge mit der 14-jährigen Eva geschaut, in der das Leben in den Konzentrationslagern veranschaulicht wurde. Man hat dort viele Eindrücke gesammelt, die auch zum Teil sehr erschreckend und unwirklich auf einen gewirkt haben.
8. Klasse
Der 8. Jahrgang erhielt eine Führung von Herrn Leonid Kogan durch die Lübecker Synagoge.
9. Klasse
Die neunten Klassen sind am Holocaust-Gedenktag ins Willy-Brandt Haus gegangen, um etwas über Menschenrechte zu lernen.
Dabei haben wir erfahren, was Menschenrechte überhaupt sind und warum sie gerade am Holocaust-Gedenktag wichtig sind. Auch über die Ursprünge der Menschenrechte haben wir etwas gelernt. Wusstet ihr zum Beispiel, dass schon 1222 im heutigen Mali die wahrscheinlich ältesten Menschenrechte verfasst wurden? Sie existieren nur als mündliche Überlieferung und sind heute zudem UNESCO Weltkulturerbe.
Mithilfe von Würfeln, die jeweils für ein anderes Menschenrecht standen, war es danach unsere Aufgabe als Klasse, die Menschenrechte nach Wichtigkeit zu sortieren. Wie wir das machen, war uns überlassen und so kamen aus den Klassen viele verschiedene Ansätze und Lösungen zusammen.
Zum Abschluss sprachen wir noch über die Würde des Menschen und bekamen noch ein Grundgesetz für den Klassenschrank geschenkt.
Wir haben aus dem Workshop mitgenommen, wie wichtig die Menschenrechte sind und dass wir alle sie schützen sollten, damit so etwas Grausames wie der Holocaust niemals wieder geschieht.
10. Klasse
„Die Gedänkstädte in Neuengamme ist vergleichsweise nicht so schlimm gewesen wie andere KZs.“
„Dort sind nicht viele Menschen gestorben.“
„Dort musste nur gearbeitet werden.“
Am Holocaust-Gedenktag wurde uns gezeigt, dass all diese Aussagen von den Leuten, die über diesen Ort gesprochen haben, nicht stimmten. Schon früh am Morgen machte sich der gesamte 10. Jahrgang auf, um nach Hamburg zu fahren und in einer Führung vieles über die vergangene Zeit im Arbeitslager zu lernen. In vier Gruppen aufgeteilt betrachteten wir alte Grundmauern von Gefängnissen, welche Kleidung die Menschen dort zu tragen hatten und welche Arbeiten sie tun mussten. Eine Ausstellung zeigte nicht nur die nachgebauten „Betten“. in denen man zu schlafen hatte, oder das Besteck, mit dem gegessen wurde, sondern auch Berichte und Erfahrungen, die Zeitzeugen gemacht haben. Es war eine ganz andere Erfahrung, alles vor Ort zu sehen, was viele Menschen früher durchmachen mussten, anstatt dies nur in einem Geschichtsbuch nachzulesen.
Unsere Exkursion wurde großzügig von der Haukohl-Stiftung und vom Schulverein unterstützt – vielen Dank dafür!
Oberstufe
Den Holocaust-Gedenktag verbrachten wir im Kolosseum, denn wir durften der musikalischen Lesung „Ich wand’re durch Theresienstadt …“ vom Bläserquintett der Gruppe Opus 45 hören. Zunächst wussten wir nicht ganz, was uns erwarten würde, doch nach einer Begrüßung von einer Schülerin des Katharineums ging es direkt los. Von fünf Musiker:innen sowie dem Schauspieler Roman Knižka wurden reelle Texte von Kindern, die im Lager Theresienstadt leben mussten, vorgelesen und dazu passende Musik gespielt, die zum Teil dort im Lager entstanden ist. Wir konnten es kaum fassen, dass es trotz der Lebensbedingungen in Theresienstadt ein kulturelles Leben gab. So existierte beispielsweise eine Kindergruppe, die die Oper „Brundibar“ schrieb und zur Aufführung brachte. Nach einem tosenden Applaus verließen wir das Kolosseum mit anregenden Gedanken und eine nachdenkliche Stimmung lag in der Luft.
Die Veranstaltung wurde von der Haukohl-Stiftung veranstaltet und finanziert. Wir danken für dieses tolle Angebot!
Die Presse-AG