Detektivarbeit im Kleinformat

Unsere eigene Familiengeschichte ist die Geschichte, die uns zu einem Relikt der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft macht. Jeder Stammbaum ist in sich einzigartig und so können sich auch Erbkrankheiten durch Familienlinien ziehen. Um Zukunftsprognosen zu erstellen, schreitet die Forschung immer weiter voran und der Teilbereich der Genetik wird immer umfassender. 

In Folge eines Seminars, welches vom Lola ausgeführt wurde, konnten auch wir einen Einblick in diese Arbeit bekommen. Zunächst bekamen wir Besuch von PD Dr. Bärbel Kunze, welche uns vorbereitend einen Vortrag über CRISPR-Cas hielt. Dabei handelt es sich um die sogenannte „Gen-Schere“, mit der es möglich ist, die DNA an bestimmten Stellen zu schneiden. Somit wäre es sogar möglich „Designer-Babies“ künstlich zu erstellen, welche ganz nach den Vorlieben gestaltet werden können. 

Ein paar Tage darauf ging es dann auch schon für uns in das Turmlabor auf dem Unigelände. Das Team vom Lola begrüßte uns herzhaft und Jacken wurden gegen weiße Kittel getauscht. Es war für uns an der Zeit, in die Rolle eines Laboranten zu schlüpfen, sodass wir gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen des Lola eine PCR und Gelelektrophorese durchführten. 

Unser Ziel war es, von zwei Proben ausgehend, herauszufinden, welche eine Erbkrankheit besitzt. Somit mussten wir zunächst den Bereich des Gens mittels PCR verfielfältigen, in dem die Erbkrankheit codiert ist. Daraufhin haben wir unsere PCR-Produkte in das Gel der Gelelektrophorese eingesetzt, was gar nicht mal so einfach war. Am Ende konnten wir die verschiedenen Bandenmuster vergleichen und genetische Veränderungen erkennen. Man fühlte sich beinahe wie ein Detektiv auf der Suche nach dem Schuldigen. In unserem Fall nur nicht nach einem Menschen, sondern nach Mutationen oder Deletionen. 

Zum Ende hin, war es wie jedes Mal ein tolles Erlebnis, eigenhändig im Labor zu arbeiten und einen Einblick in die Welt der Biologie zu erhaschen. Wir bedanken uns bei dem Schulverein, welcher die Kosten für den Besuch übernommen hat!

Sophie-Linh Effenberger, Q2b, für die Presse-AG