The King would be amused

Klirrendes Porzellan, der Geruch von Earl Grey in der Luft, Scones im Überfluss und ein Hauch von „Posh“ (dt. „vornehm“): So in etwa konnte man sich den Klassenraum der 6b vorstellen, als dieser sich in einen feinen britischen Tea Room verwandelte und die Schüler:innen die Vorzüge des britischen High Teas erleben durften.

Klar, so richtig britisch-royal konnte es gar nicht werden, denn dazu fehlte es einfach an so vielem, was einen High Tea ausmacht. Schon beim wichtigsten Element, dem Tee, mussten wir Abstriche machen und auf die schnöden Teebeutel mit gepudertem English Breakfast Tea zurück greifen. An feinen Stofftapeten und reichlich ornamentierten Kronleuchtern fehlte es auch. Zudem auf die im High Tea stets auf dem Tisch platzierte Etagere, von deren Höhe auf dem Tisch der High Tea übrigens seinen Namen hat, mussten wir verzichten. Nicht aber auf das, was für gewöhnlich auf dieser Etagere gereicht wird: Nämlich auf Sandwiches mit Gurke und Zucker ohne Rand, auf Scones mit Clotted Cream und Jam sowie kleine süßen Leckereien on top.

Auch die unumgänglichen Gepflogenheiten dieser fast schon heiligen Teezeremonie der britischen Hochkultur versuchten wir umzusetzen. So waren die Themen Geld, Sport und Politik für die gemeinsamen Gespräche tabu. Dafür unterhielten wir uns darüber, ob man nun zuerst die Clotted Cream oder die Jam auf den Scone schmiert, oder ob man beim Teetrinken ein MIF oder TIF ist (zur Erklärung: MIF=Milk in first; TIF=Tea in first; die Queen war übrigens eine TIF) oder einfach über das Wetter.

Oder wir redeten über das Nummer eins Gossip Thema der Briten: Über die Royals, was für uns als Nicht-Briten und Nicht-Royalisten gar nicht so einfach war. Allerdings konnten wir eine Sache über unsere Teezeremonie sehr sicher feststellen: King Charles III wäre bestimmt amüsiert.

Wir bedanken uns sehr bei Frau Wiegand, die extra zu Besuch kam, und wünschen ihr für die nun kommende Zeit alles Liebe und Gute.

Text und Fotos: Lucas Paustian