Plötzlich Finale!

So erging es Helene Kroeger aus der Ec, als sie spontan darüber informiert wurde, dass für das Landesfinale von Jugend debattiert in Kiel eine Person abgesprungen war und sie als Nachrückerin im Krankheitsfall eines gesetzt Debattierenden einspringen könnte. Zuvor erzielte sie im Regionalfinale des Wettbewerbs am Katharineum den dritten Platz und verfehlte damit nur knapp den direkten Einzug ins Landesfinale.

Nun musste sie sich kurzfristig auf drei komplexe Themen vorbereiten, und erst zwei Tage vor dem Vielleicht-Einsatz in Kiel erhielt sie die Bestätigung, dass sie tatsächlich durch Erkrankung mitdebattieren kann.

Voller Aufregung und trotzdem bestens vorbereitet ging es nun für sie und Soraya Wolfram (10d) als untzerstützende Begleitung am 31. März auf nach Kiel. In der Hinrunde debattierte sie auf der Proseite die Frage, ob Straßen, Brücken und Plätze, deren Namen einen militärischen Bezug aufweisen, umbenannt werden sollen. Im Hinblick auf die Schrecken des Zweiten Weltkrieges oder die Kolonialzeit konnte sie hier vor allem mit der Besinnung auf klare, demokratische Werte überzeugen.

Die Kontraposition nahm sie anschließend in der Rückrunde zur Frage, ob die Anzahl öffentlich-rechtlicher Fernseh- und Radioprogramme reduziert werden soll, ein. Auch hier standen der Verweis auf demokratische Prinzipien sowie eine Priorisierung von Diversität und Bildung im Vordergrund ihrer Argumentation. Mit der Idee der Beibehaltung von regionaler Vielfalt und der Bildung eines Gegenparts zu Tik Tok und Co. als Quelle für Nachrichten, gerade für junge Menschen, konnte sie ihre Kontraposition weiter souverän stützen. Sie traf bei der Kontraseite zufälligerweise auf ein ihr bekanntes Gesicht, denn im Regionalfinale debattierte sie zuvor schon zweimal im Team mit Ella Späth von der Stormarnschule, ein gutes Omen und beide bildeten wieder ein eingespieltes Duo.

Trotz des spontanen Nachrückens und der kurzen Vorbereitungszeit zeigte sich Helene insgesamt argumentativ sehr souverän und sprachlich gewandt.

Auch wenn es für das Finale mit der Streitfrage, ob in Deutschland eine Versicherungspflicht für Elementarschäden eingeführt werden soll, dann nicht gereicht hat, war ihre Teilnahme am Landesfinale in Kiel erfolgreich. Auch für Helenes persönliche Entwicklung und rhetorischen Kompetenzen kann sie selbst dies bestätigen und sie freut sich über die spontane Möglichkeit der Teilnahme. Der Tag im beeindruckenden Kieler Landtag wird für sie und auch für mich als Lehrkraft und Jurorin an dem Tag in jedem Fall nachhaltig in Erinnerung bleiben.

Anja Lattwein