„Es war nicht richtig – …“

Stell dir vor du betrittst einen illegalen Skatepark. Du triffst einen Skater namens Schramme, springst mit ihm auf einen fahrenden Zug auf und ehe du dich versiehst, liegt ein Wachmann auf den Gleisen. Und an deinem Skateboard klebt Blut. „…aber was hätten Sie denn gemacht?“
Nach fast zwei Jahren konnten wir mit unserem WPU-Kurs Darstellendes Spiel endlich Plakate in der ganzen Schule verteilen und somit den Abschluss unserer Zusammenarbeit und das Ende des gemeinsamen Schauspiels ankündigen.
Mit lauter Musik, dunklen Lichtern, Skateboards, Rampen, Kaugummi-Zigaretten und Bierflaschen half nach dem Unterricht der gesamte WPU-Kurs der 10. Klassen von Frau Jensen dabei, unser vertrautes Studio in einen düsteren Skatepark umzuwandeln. Wir selbst bereiteten uns in der Generalprobe darauf vor, die Zuschauer:innen nach Portland, eine Stadt in den USA, zu führen. Als Vorlage für unsere Aufführung haben wir uns einen Roman genommen und von dieser Basis aus neu geschriebene Szenen aus dem Drehbuch Stück für Stück auf die Bühne gebracht.
In 50 Minuten und mit ständigem Wechsel der Charaktere stellten wir das Leben von Skater, einem Teenager, dar, der zum ersten Mal den illegalen Skatepark der Stadt betritt. Bei seinem Aufenthalt begegnet er Schramme, dem bekanntesten Skater aus dem „Paranoid Park„, der ihn schließlich auch dazu überredet, mit ihm auf einen fahrenden Zug aufzuspringen. Die beiden werden jedoch von einem Wachmann erwischt und angegriffen. Während des Versuchs, sich zu wehren, schlägt Skater mit seinem Skateboard gegen den Kopf des Wachmanns, der schließlich unter einen fahrenden Zug gerät. Schramme haut ab und Skater muss nun mit seinen Gedanken, Schuldgefühlen und einem Polizisten klarkommen, welcher versucht den Mord aufzuklären. Dazu kommen auch noch andere Probleme aus dem Alltag: eine nervige Freundin, Scheidung in der Familie, schlechte Noten in der Schule, Freunde, die einen im Stich lassen.
Schneller als gedacht endete die Aufführung schließlich mit einer Frage an das Publikum: „Es war nicht richtig, aber – was hätten Sie denn gemacht?“
Vielen Dank, Frau Jensen, dass wir dieses Stück gemeinsam auf die Bühne bringen durften!
Pia Jannsen, Ed, für die Presse-AG