Lichtblicke

Was passiert nach dem Tod? Warum ist er so unbegreiflich, und können wir ihn jemals akzeptieren? Diese Fragen beschäftigen Menschen besonders dann, wenn sie einen geliebten Menschen verloren haben und sich in den dunklen Jahreszeiten einsam fühlen. Am Totensonntag, auch Ewigkeitssonntag genannt, wird den Verstorbenen des vergangenen Jahres gedacht. Wie schon seit einigen Jahren gestaltete das Kammerorchester gemeinsam mit dem Oberstufen- und ELFenchor den Gottesdienst in St. Jakobi musikalisch.
An einem kalten Herbstsamstag wurde die Kirche durch wärmende Klänge erfüllt, nachdem Pastorin Bärbel Reichelt in ihrer Predigt über den Tod und den Umgang mit ihm gesprochen hatte.
Musikalischen Trost bot in diesem Gottesdienst das Kammerorchester, das den zweiten Satz aus Johann Sebastian Bachs Doppelkonzert für Violine und Oboe (BWV 1060) spielte. Herausragend dabei: die Solistinnen Julie Janz (Q2d, Violine) und Naomi Reitemeier (Q2d, Oboe). In der einander umspielenden Melodieführung führten beide Stimmen einen Dialog und verschmolzen zugleich miteinander. Vom souveränen Orchester getragen füllten Julie und Naomi mit ihren Instrumenten die große Kirche ganzd und gar aus. (Inken Christiansen)
Mendelssohns tröstliches „Christe, du Lamm Gottes“, das eng mit dem Gedanken der Erlösung verbunden ist, erklang danach an diesem frühen Abend. Das andächtige und feierliche Werk bietet eine klanglich intensive Möglichkeit, Orchester und Chor harmonisch miteinander verschmelzen zu lassen.
Der Ewigkeitssonntag kann als Einladung verstanden werden, sich mit dem Tod auseinanderzusetzen und zugleich ein Licht der Hoffnung mit nach Hause zu nehmen – als Vorfreude auf die kommende, besinnliche Weihnachtszeit.
Ein besonderer Dank gilt Frau Salomon und Herrn Maetzel für die musikalische Leitung und die Organisation dieses Gottesdienstes!
Naomi Reitemeier, Q2d
Fotos: Martin Salomon