Der Fall Carmen

Die Oper „Carmen“ von Georges Bizet handelt von Liebe, Leidenschaft und Tod, den großen Themen des Lebens und der Opernbühne. In der Lübecker Inszenierung steht mit Carmen eine starke Frauengestalt auf der Bühne, die von ihrem Liebhaber Don José am Ende erstochen wird, weil er glaubt, sie zu besitzen und Macht über sie zu haben. Die Fokussierung auf den hier stattfindenden Femizid ist schwer auszuhalten, aber leider hochaktuell: In Deutschland geschieht fast täglich ein Femizid, also die versuchte oder vollendete Tötung einer Frau aufgrund ihres Geschlechts.
Um dieses schwierige Thema, aber natürlich auch die musikalische Seite dieser mitreißenden Oper vorzubereiten, durfte die 10b während des Musikunterrichts zweimal vorher ins Theater kommen: Mitte Juni waren wir Gäste bei der BO1, also der ersten Bühnen-Orchesterprobe, wo wir hautnah erleben konnten, wie detailliert alle Sängerinnen, Sänger und das ganze Orchester zusammen probten und einzelne Szenen solange wiederholten, bis sie „saßen“. Eine Woche später ging es dann auf die Neue Probenbühne, wo wir anhand von zahlreichen Hinweisen (siehe Fotos) den Kriminalfall „Wer tötete Carmen?“ lösen konnten. Herzlichen Dank an Frau Barnickel, die zusammen mit der Cellistin Frau Strehler und der Sängerin Frau Aditi diesen Workshop durchführte.
Dann schließlich die eigentliche Aufführung am 3.7.: Da für diesen Abend so viele Schüler:innen angemeldet waren, wurden wir sogar gesondert begrüßt. Und die Überraschung war groß: In den Kammerspielen saßen sämtliche Hauptpersonen: Carmen, Don José, Escamillo und Michaela! Dazu der Generalmusikdirektor Herr Vladar und die Cellistin Frau Strehler. Sie erzählten uns, auf welche Szene sie sich besonders freuten, seit wann sie wussten, dass sie Musiker:in werden wollten und was sie an einem heißen Sommertag gerne machen. Das Ganze war so nett und fröhlich, dass man gar nicht glauben wollte, dass sie nur wenige Minuten später auf der Bühne stehen und sich lieben und hassen würden.
Wie uns die Aufführung gefallen hat? Fragt uns doch einfach auf dem Schulhof. Oder noch besser: Macht Euch ein eigenes Bild und geht hin. Klare Empfehlung von uns!
Zum Schluss noch ein Dankeschön an den Schulverein, der den Besuch großzügig unterstützt hat.
Kathrin Maetzel