Der Geruch von Kaffee (oder geröstetem Toast?)
Man genießt ihn, man braucht ihn und einige Menschen können schon gar nicht mehr ohne: Kaffee. Viele von uns greifen mehrmals täglich zum koffeinhaltigen Heißgetränk, sei es zum Stück Kuchen am Nachmittag, dem Latte im Pappbecher beim Shooping-Bummel oder einfach zum Indiegängekommen morgens nach dem Aufstehen. Doch was als Kaffee in unseren Bechern landet, hat mal als Kirsche angefangen. Und was dazwischen alles passiert, hat sich das Kaffee-Projekt mal genauer angeschaut.
Der Weg des Kaffees beginnt im Kaffeegürtel. Dieser umrundet den Erdball einmal komplett und liegt etwa zwischen den beiden Wendekreisen. Hier wächst er, der „coffea arabica“ (also Arabica Kaffee) oder der „coffea canephora“ (auch Robusta genannt). Diese Namen stehen sinnbildlich für den Genuss und die Qualität des Kaffees, da viele Kaffeeproduzenten die Namen dieser beiden Sorten auf ihre Kaffeetüten drucken. Jedoch haben wir festgestellt, dass es hier gravierende Unterschiede gibt. Billiger Kaffee besteht meist aus Bruchstücken, aus vielen verschiedenen Herkunftsländern, deren Ursprung nicht mehr ermittelt werden kann, und zumeist ist dieser Kaffee auch viel zu stark geröstet und riecht verbrannt. Wusstet ihr, dass Starbucks den qualitativ schlechtesten Kaffee ausschenkt? Hier riecht der Kaffee nach verbranntem Öl, ist fast schon schwarz und die Bohne lässt sich problemlos zwischen zwei Fingern zerdrücken.
Es gibt aber natürlich auch guten Kaffee, und genau den haben wir uns praktisch um die Ecke vom Johanneum angeschaut. Dafür hat Aykut Karabas, Besitzer des One Fairtrade Cafés in der Fleischhauerstraße, extra seine Türen geöffnet. Er hat uns gezeigt, wie Kaffee, der nach Fair Trade Bedingungen angebaut wurde, geröstet wird und worauf man achten muss, wenn man guten Kaffee kaufen will. In seinem kleinen Café fühlt man sich nicht nur heimisch und es wunderbar gemütlich, sondern es riecht auch wunderbar nach frischem Kaffee.
Aykut hat nicht nur geröstet, sondern uns auch zwei seiner Maschinen zur Verfügung gestellt. So konnten wir in einem kleinen Barista-Kurs erfahren, wie man Kaffee und Kaffeespezialitäten perfekt zubereitet. Und das war auch wichtig, denn mit der anderen Maschine ging es dann mit dem Coffee-Bike auf den Schulhof, um die anderen Projekte mit deren Schüler:innen und Lehrkräfte mit einer kleinen Koffeinstärkung zu versorgen. Zwar spielte das Wetter nicht wirklich mit, aber mit einem heißen Flat White, einem frischen Americano oder einfach einem dampfenden Espresso in der Hand war der Regen plötzlich nur noch feuchte Luft.
Und wenn ihr das nächste Mal über den Schulhof lauft oder im zweiten Stock der Feuerwache sitzt und denkt „Warum riecht es hier nach Toast?“, dann ist es Aykut, der in seinem gemütlichen zweiten Wohnzimmer die nächste Charge Kaffeebohnen für die koffeindurstigen Menschen röstet.
Ein ganz besonderer Dank geht an Aykut Karabas vom One Fairtrade Café für die großartige Unterstützung bei der Planung und Durchführung des Kaffee-Projektes, die Bereitstellung seines Equipments und Material und Betreuung in den zwei Tagen.
Text: Lucas Paustian
Fotos: Matilda Petraschewsky, Anne Jacobsen, Lucas Paustian












