„Die 17 ist meine Lieblingszahl!“

Um bei der Landesrunde der Mathematikolympiade einen ersten Platz zu erlangen, muss man leidenschaftlich rechnen. Ilias Köpke aus der 5d tut das. Wie lernt man, Mathe zu lieben? Wir haben ihn gefragt.

Was gefällt dir an Mathe so gut, und warum macht das Fach dir so viel Spaß?

Ich finde, für Mathe braucht man eine Inspiration, man muss sich ein Ziel setzen. Ich habe mir das Ziel gesetzt, zur Landesrunde nach Flensburg zu kommen, und das habe ich geschafft. Und dann hat man den Mut, dass man auch noch weiter kommt und noch mehr kann. Ich bin jetzt auch in den Matheclub eingeladen worden, ich glaube der ist im Juni.

Du hast gerade vom Matheclub gesprochen. Gehört das auch zur Matheolympiade? Und wie geht es dort jetzt weiter?

Ab der 8. Klasse kommt man in die Bundeslandrunde, also zum Wettbewerb für ganz Deutschland. Und weil ich erst in der 5. Klasse bin, darf ich dort noch nicht mitmachen. Aber als Trostpreis sozusagen komme ich in den Matheclub. Der ist drei Tage lang in der Schulzeit und da macht man dann eben Mathe. Es gehört zwar auch noch zur Matheolympiade, aber man kommt nicht mehr weiter.

Hast du vor, dann in der 8. Klasse noch einmal mitzumachen und zu hoffen, dass du bundesweit weiterkommst?

Ja. Ich werde jedes Jahr mitmachen. Ich weiß aber nicht, ob ich dann auch so weit komme. Ein Freund von mir aus der 7. Klasse hat auch in Flensburg teilgenommen und ist Dritter geworden. Er hat mir erzählt, dass es von Klassenstufe zu Klassenstufe immer schwieriger wird. Aber natürlich versuche ich es trotzdem auch in der 6., 7. und 8. Klasse.

Viel Glück weiterhin. Hättest du erwartet, dass du bei der Matheolympiade so gut sein würdest?

In der Flensburgrunde sagen sie die Gewinner der Reihenfolge nach auf. Allerdings sagten sie, sie können nicht alle Teilnehmer aufrufen, weil das zu lange dauern würde. Das wären sonst 80 Schüler. Also haben sie den 3. Platz der 5. Klassen, dann der 6. Klassen und so weiter aufgerufen. Dann kamen die zweiten Plätze. Und als ich da nicht dabei war, habe ich mir schon gedacht: „Das kann ja eigentlich nicht sein, ich war doch eigentlich echt gut bei der Matheolympiade.“ Ich hatte ein gutes Gefühl. Am Anfang hätte ich das nicht gedacht. Ich dachte, ich werde Zweiter oder Dritter, aber nicht Erster.

Langweilst du dich manchmal im Matheunterricht?

Man kann nicht wirklich langweilen sagen. Ich helfe dann anderen. Mein Lehrer sagt mir oft, dass ich zu schnell fertig bin. Meist hat er keine Aufgaben mehr für mich, dann habe ich am Ende der Stunde oft noch ungefähr 20 Minuten Zeit, in denen ich helfen kann, lese oder mir selbst Aufgaben ausdenke.

Welchen Bereich in Mathe magst du am liebsten?

Kopfrechen. Mal, minus, geteilt, plus. Und Brüche mag ich auch sehr gerne. Geometrie ist nicht so meins.

Ist Mathe auch dein Lieblingsfach in der Schule oder hast du auch noch ein anderes ?

Mathe ist auf jeden Fall mein Lieblingsfach. Aber Sport mag ich auch sehr gerne.

Welche Hobbies hast du noch, außer an Mathe zu experimentieren?

Ich habe zweimal die Woche Fußball, Basketball eigentlich auch. Das mache ich aber momentan nicht, weil sich das überschneidet. Außerdem ist im Fußball gerade Saison und im Basketball haben wir Pause.

Welche ist deine Lieblingszahl?

Die 17.

Warum?

Es gibt einen Fußballspieler, der mir sehr gefällt. Er heißt Aubameyang und war bei Dortmund, jetzt spielt er bei Arsenal. Er hat die Nummer 17. Darum wollte ich die auf allen meinen Trikots haben, ich habe sie jetzt auch auf meinem Fußballtrikot. Als es bei mir Richtung Fußball ging, habe ich mir das Spielen von ihm ein bisschen abgeguckt.

Hast du auch eine Glückszahl?

Ich glaube die 7. Sieben ist ja wie die sieben Weltwunder, und mir bringt es irgendwie Glück, wenn ich an die 7 denke.

Weißt du schon, was du später einmal werden möchtest? Vielleicht etwas mit Mathe oder doch was ganz anderes?

Es ist ein bisschen komisch, aber ich wollte noch nie richtig Fußballer werden. Wenn man sich so ein Ziel setzt und es dann nicht schafft – es schaffen ja nur sehr wenige, richtig guter Fußballer zu werden -, dann ist man natürlich traurig. Ich möchte entweder Mathematiker oder Forscher werden.

Hier kommt auch schon die letzte Frage: Wann hast du zum ersten Mal gemerkt, dass du so gut in Mathe bist?

Meine Mutter hat mir gesagt, dass ich mit drei Jahren angefangen habe, Plus zu rechnen. Das fand sie sehr komisch. In der Grundschule, als ich in der ersten Klasse war, war ich immer schon einen Schritt voraus. Als alle anderen mit Plus rechnen angefangen haben, habe ich schon mit Minus und Mal angefangen. Auch meine Lehrerin sagte, dass es sehr komisch sei, in der ersten Klasse schon Mal zu rechnen. Und mit der Zeit, wenn ich schon immer ganz früh fertig werde und die Klasse dann sag: „Oh Ilias, der ist schon wieder fertig“ oder so ähnlich, dann merkt man das. Es ist ein cooles Gefühl, wenn man so schnell fertig ist.

Interview: Lilly Hardt, Q1d