Vom Anfang bis zum Ende – Teil 1

Ein ganzes Schulleben Johanneum – Joesefin Greve hat sich auf die Suche gemacht: Was ändert sich im Laufe der Jahre? Ein ganz besonderes Interview mit gleichen Fragen in unterschiedlichen Jahrgängen ist daraus entstanden. Heute berichten Marjorie (5a) und Lea (Q2) über ihr Schulleben.

Presse-AG: Wie waren für dich die ersten Schulwochen? Was ist der Unterschied zu der Grundschulzeit?

Marjorie (5a): Meine ersten Schulwochen waren super, ich hatte viel Spaß. Ein großer Unterschied zur Grundschulzeit ist, dass ich eine Viertelstunde später an der Schule sein muss.

Presse-AG: Erinnerst du dich noch an deine ersten Schulwochen am Johanneum – wie waren sie? Ist dir etwas besonders in Erinnerung geblieben?

Lea (Q2): Ich erinnere mich nicht mehr ganz genau an meine erste Schulwoche, ich weiß nur noch, dass wir definitiv nicht viel Unterricht gemacht haben. Wir sind viel auf dem Schulgelände herumgelaufen und haben versucht, jede Ecke des Schulgebäudes zu erkunden. Das hat super Spaß gemacht. Als ich aufs Johanneum gekommen bin, gab es die Musikklassen ab der Unterstufe und da war ich auch drin. Da war es natürlich aufregend, den Chor oder das Orchester anzuschauen, dem man beitreten wird.

Was war anders als in der Grundschule?

Ich komme aus Mecklenburg Vorpommern wo andere Schwerpunkte gesetzt wurden oder „Gewohnheiten“ geherrscht haben. Das Konzept von Vokabelkarten beispielsweise war mir total fremd und ich habe das, im Gegensatz zu den meisten anderen, nicht verstanden. Ich war ja aber zum Glück nicht allein aus dem Nachbarland, wir waren sicher zu fünft in unserer Klasse, das hat es auf jeden Fall besser gemacht.

Presse-AG: Was erwartest du von deinem ersten Schuljahr am Johanneum? Gibt es schon ein Ereignis, auf das du dich besonders freust?

Marjorie: Ich freue mich auf die Klassenfahrt, wenn sie trotz Corona überhaupt stattfindet.

Presse-AG: Wie ist es für dich, das letzte Jahr am Johanneum zu verbringen? Hast du schon eine Idee, was du nach diesem Schuljahr machen möchtest?

Lea: Es ist total surreal, mein (hoffentlich) letztes Jahr in der Schule zu sein. Mein Abschluss ist jetzt praktisch greifbar und trotzdem fühlt es sich an, als müsste ich noch mal ganze 12 Jahre in der Schule sitzen- das ist echt super crazy. Ich bemühe mich im Moment darum, in meinen freien Stunden mögliche Pläne für meine Zukunft auszuarbeiten. Ich bin total unschlüssig, was ich machen möchte. Ich meine, ich werde diesen Beruf voraussichtlich mein ganzes Leben lang machen, also sollte die Entscheidung schon eine gute sein. Ich habe Ideen, die von Literatur bis Kostümdesign reichen.

Stell dir das mal vor, in der einen Woche musst du deinen Lehrer noch fragen, ob du einmal auf die Toilette gehen darfst, und in der nächsten musst du eine Entscheidung treffen, die vermutlich dein ganzes späteres Leben beeinflussen wird.

Aber vermutlich werde ich direkt nach der Schule erst einmal ein halbes Jahr ins Ausland, mit meiner besten Freundin im Gepäck. Wir haben noch kein konkretes Reiseziel, aber „weg“ ist für´s Erste gut genug für uns. Wir müssen ja auch schauen, inwieweit Corona bis dahin noch die Welt im Griff hat – alles sehr abenteuerlich.

Presse-AG: Gibt es Ereignisse, von denen du schon gehört hast und die spannend klingen?

Marjorie: Ich bin gespannt, wie das Konzert im Dom in der Adventszeit mit dem JuniOrchester wird.

Presse-AG: Welche Ereignisse gibt es, die dir immer besonders gefallen (haben)? Warum?

Lea: Ereignisse die mir immer gut gefallen haben, waren vor allem die Konzerte. Grade die, bei denen man anhören konnte, woran Gleichaltrige im Orchester oder in der Band das Jahr über gearbeitet haben. Das war total abgefahren zu sehen, was Leute, die so alt sind wie du, alles machen können, wenn sie zusammen gebracht werden.

Presse-AG: Hast du einen Lieblingsort am Johanneum? Warum ist er das? Wie hast du ihn entdeckt?

Marjorie: Ich habe noch keinen Lieblingsort am Johanneum gefunden.

Lea: Einen konkreten Lieblingsort am Johanneum habe ich nicht. Ich bin gerne, wo meine Freunde sind, aber auch, wo es mal mehr als nur fünf Minuten ruhig ist… wobei ich mir nicht sicher bin, ob dieser Ort überhaupt an einer Schule existieren kann.

Ein Ort, den ich aber natürlich ansprechen muss, ist der Ruheraum im Erdgeschoss der Feuerwehr. Ich bin zwar so gut wie nie da (wenn, dann nur zum Aufräumen oder Blumen gießen), aber eine gute Freundin von mir und ich waren diejenigen, die den Raum zusammen mit dem CVJM hochgezogen haben. Wir haben Monate damit verbracht die Wände erst einmal weiß zu bekommen, das war echt ein Ausdauerlauf. Wir haben dort in jeder freien Minute dran gearbeitet. Und als es dann endlich ans Einrichten ging, waren wir so froh, uns endlich nicht mehr schmutzig machen zu müssen. Wir haben natürlich erstmal Dummheiten im Ikea gemacht, gehört schließlich dazu, bevor wir endlich fertig waren.

Presse-AG: Was an dem Mundschutz findest du gut oder schlecht?

Marjorie: Ich finde gut, dass die Mundschütze vor Viren schützen, aber blöd ist, dass man nicht so gut damit atmen kann.

Presse-AG: Wie wäre es für dich, wenn deine Schulzeit am Johanneum mit solchen Vorschriften begonnen hätte?

Lea: Ich finde den Mundschutz grundsätzlich gut. Es geht schließlich darum, sich selber und andere zu schützen. Und wenn es nicht wir sind, die wir schützen, dann sind es die Liebsten um uns herum. Natürlich ist das aber auch manchmal lästig, aber das ist nun mal so, wenn wir alle einmal zusammenhalten müssen, damit es schnell besser werden kann.

Ich kann mir ehrlich gesagt gar nicht vorstellen, wie das sein muss, mit so einer Einschränkung in die weiterführende Schule zu starten. Ich meine, wir waren super flippig drauf und ich würde fast drauf wetten, dass die jetzigen Sextaner noch viel flippiger sind. Und dann ständig die Maske zu tragen, sobald man die Klasse verlässt, stelle ich mir wirklich schwierig vor.

Aber wie ich schon meinte: Masken sind jetzt eine Maßnahme, die wichtig ist, damit wir bald keine Maske mehr tragen müssen, ohne Gefährdungen in Kauf zu nehmen.

Interview durchgeführt von Josefin Greve, 9d

interviewte Schülerinnen: Lea-Sophie Lübker, Q2c, Marjorie Mayer, 5a