Alles Fabel, oder was?

Die 6c beschäftigte sich in den letzten Wochen intensiv mit allerlei Fabelhaftem: listigen Füchsen, schlauen Raben und frechen Mäusen. Und die Moral von der Geschichte? Am meisten Spaß bringt es, den Tieren selbst Leben einzuhauchen! Einige der selbstgeschriebenen Fabeln der 6c könnt ihr hier lesen:

Der Wolf und der Rabe

An einem bewölkten Tag auf einer Lichtung hockte ein Rabe auf einem Ast, als sich ein hungriger Wolf dazu gesellte. Als er den Raben dort sitzen sah, sprach der Wolf: „Erhabener Rabe, würdest du einem Wolf, der nicht mehr gut sehen kann und beinahe blind ist, helfen?“ Der gutmütige Rabe ließ sich nicht lange bitten: „Wolf, wobei kann ich Dir denn helfen?“ „Ach, ich habe so sehr Hunger und finde einfach nichts“ jammerte der faule Wolf. So flog der Rabe los, um dem Wolf etwas zu essen zu holen. Als er wiederkehrte brachte er Würmer mit. Da regte sich der Wolf über das abscheuliche Mahl auf, woraufhin der Rabe erwiderte, dass dies sein liebstes Essen sei.
Lass‘ nicht andere für Dich die Arbeit machen, denn so erreichst du nicht immer, was du erreichen willst.

Mia Deilmann

Der schlaue Hase

Ein alter Ziegenbock ging in den Wald und suchte nach einem geeigneten Platz zum Fressen. Er guckte immer in der Gegend umher und übersah eine herausragende Wurzel. Der Ziegenbock blieb mit einem Huf hängen, stolperte und fiel ins Laub. Da er schon etwas älter war, kam er nicht wieder auf die Beine und blieb seinem Schicksal ergeben, auf dem Boden liegen. Sein Bein, mit dem er hängengeblieben war, schmerzte und er hatte keine Hoffnung mehr. Da kam der Wolf des Weges und sagte: „Du Armer! Ich hole kurz Verstärkung und hole dich heraus.“ Eigentlich wollte er nur warten, bis es dämmerte und dann den Ziegenbock auffressen. Als der Ziegenbock wieder alleine war, kam ein Hase des Weges. Er hatte den Wolf gehört und wandte sich an den Ziegenbock: „Der Wolf will kommen und dich verspeisen. Willst  du nichts unternehmen?“ „Siehst du nicht, dass ich nicht aufstehen kann?“, erwiderte der Ziegenbock. Da bemerkte der Hase das Schicksal des Ziegenbocks. Er half ihm, aufzustehen und flüsterte: „Dem Wolf wollen wir ein für alle mal den Magen verderben. Verstecke dich, ich grabe flink ein e Grube, die ich mit Blättern und Zweigen bedecke. Wenn der Wolf kommt, so fällt er hinein.“ Gesagt, getan. Als der Wolf kam, um den Ziegenbock zu fressen, sah er, dass der Ziegenbock verschwunden war. Wütend begann er zu suchen, übersah die Grube und fiel hinein. Der Ziegenbock und der Hase bogen sich vor Vergnügen
Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein.

Matilda Petraschewsky

Der mutige Ziegenbock

Eines Nachts da schlüpfte ein Wolf geschwind
vorbei an des Bauern Flint.
Er hatte den Stall im Blick
und wollte zum Ziegenbock Flick
Er schlich sich auf leisen Sohlen,
schnell vorbei an Kuh und Fohlen.
Dann sah er seine Beute
und sah, wie sehr er sich freute.
Doch leider wars, dass er auch grollte,
weil der Ziegenbock nicht so wollte.
„Ich will dich fressen, so stell dich nicht an,
ich nage schon am Hungerstatendrang.“
„Wolf, ich hege keine Angst vor dir,
mit meinen Hörnern schicke ich dich zur Gattertür!“
Da sah der Wolf, dass es keinen Sinn machte,
wenn er weiter nach dem Ziegenbock trachte.
Und er jagte so schnell er konnte voran
und weg vom Stall
lange noch hörte man den Wiederhall.
Sei mutig, damit der Wolf nicht nicht frisst!

Wenzel Hübner

Der Hase und der Fuchs

Auf einer Brück mit einer Lück unter einem Wasserfall, da saß ein Has bei Vollmond. Plötzlich kam ein Fuchs herbei. Da fragte der Hase: „Hallo, in dunkler Nacht kann ich kaum sehen, kannst mir helfen, über die Brücke zu gehen?“ „Oh lieber Hase, helfen will ich Dir gern“, sagte der Fuchs mit einem Funkeln in den Augen. Geh fünf Schritte, dann bist du hier bei mir.“ Doch der schlaue Hase wollte dem Fuchs eine Lehre erteilen und hatte sehr wohl gutes Augenlicht. Da sagte der Hase: „Oh lieber Freund, hilf mir, ich sehe keine Sprosse.“ Doch als der Fuchs kam, verpasste der Hase dem Fuchs einen Tritt in die Lücke der Brücke und er fiel den Wasserfall hinab.
Was du nicht willst, was man dir tut, das füge auch keinem andren zu.

Paula Göhringer