Rassismus? Bei uns doch nicht?!

Sicherlich habt Ihr schon gehört, dass es an unserer Schule seit kurzem eine Anti-Rassismus AG gibt. In dieser AG wird über verschiedene Themen gesprochen, die uns zeigen, dass unser Bewusstsein häufiger von rassistischen Stereotypen geprägt wird, als wir denken.

Dabei haben wir auch über das Thema Polizeigewalt gesprochen, das in diesem Jahr in den USA eine große Rolle gespielt hat. Wir haben bisher selbst keine Erfahrungen mit Polizeigewalt gemacht, vor allem nicht mit rassistischer Gewalt. Angeregt durch die Gespräche in der AG haben wir aber zu diesem Thema in verschiedenen Quellen recherchiert. Dabei finden sich immer wieder Berichte darüber, dass viele Menschen, die eine andere Hautfarbe besitzen, oder Menschen mit einem Migrationshintergrund häufiger Gewalt durch Polizist:innen ausgesetzt sind als Menschen mit heller Haut. Doch wie kann so etwas in unserer heutigen Zeit überhaupt passieren?

Ein aktuelles Beispiel, das jede:r von uns sicherlich mitbekommen hat, ist der Tod des US-Amerikaners George Floyd, der viele Proteste ausgelöst hat:

Am 25.04.2020 forderten Polizisten George Floyd dazu auf, sein Auto zu verlassen. Daraufhin bat Floyd darum, nicht auf ihn zu schießen, während er seinen Wagen verließ. Nach einigen Forderungen der Polizisten weigerte sich Floyd, in den Polizeiwagen zu steigen. Der Polizist reagierte, indem er sich auf Floyds Nacken kniete. Der US-Amerikaner wiederholte mehrmals, dass er keine Luft bekomme, doch die Polizei ließ nicht von ihm ab. Wenig später starb Floyd im Krankenhaus.

Dies scheint kein Einzelfall zu sein. Bei unserer Recherche stießen wir z.B. auf einen Artikel der taz vom 27.09.16. Demnach wurde die Polizei gerufen, da ein Bewohner einer Flüchtlingsunterkunft ein kleines Mädchen sexuell missbraucht haben sollte. Als der Täter abgeführt wurde, kam der Vater des Mädchens, dazu und geriet zwischen die Linien. Die Polizei schoss viermal auf ihn – offenbar weil er aufgrund seiner Hautfarbe als verdächtig galt.

Anders als in den USA, wo solche Fälle häufiger vorkommen, handelt es sich in Deutschland offenbar um das Fehlverhalten einzelner Beamter, wie die Untersuchungsbehörden berichten. Doch auch, wenn es nur einzelne Fehler sind, sollte man dafür kämpfen, diese zu vermeiden. Darauf aufmerksam zu machen, ist ein Ziel unserer AG.

Sophie-Linh Effenberger, 8c, und Setara Nabizada, 8d

Damit Ihr Euch selbst einen Eindruck verschaffen könnt, seht Ihr hier die Quellen, unter denen wir uns informiert haben:

https://www.rnd.de/panorama/tod-von-george-floyd-protokoll-der-ereignisse-T7D6FX6TVFBAXBIBLCKX5UOKX.html
https://www.spiegel.de/politik/ausland/erstickung-oder-herzstillstand-zwei-autopsien-im-fall-george-floyd-a-125877d1-ad18-413b-b3b4-afeaed42dd60
https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/george-floyd-autopsie-100.html
https://www.aerzteblatt.de/archiv/161932/Sucht-und-Drogen-Fentanyl-wird-zunehmend-missbraucht
https://www.gelbe-liste.de/wirkstoffe/Fentanyl_1686
https://www.derstandard.de/story/2000119956864/beschuldigte-us-polizisten-im-fall-george-floyd-erstmals-vor-gericht
https://www.zeit.de/gesellschaft/2020-06/george-floyd-prozess-polizeigewalt-wuergegriff-rassismus
https://www.focus.de/politik/ausland/black-lives-matter-beschuldigte-us-polizisten-im-fall-george-floyd-erstmals-vor-gericht-erschienen_id_12047263.html
https://taz.de/Von-der-Polizei-erschossener-Hussam-Fadl/!5698209/
https://www.tagesschau.de/inland/rassismus-polizeigewalt-deutschland-101.html