En français, bien sûr

Lesen? Und dann auch noch auf Französisch?? Was manche:n vielleicht directement in die Flucht schlagen würde, kann unsere Französischlerner:innen aus der Q1 nicht schrecken. Im Rahmen des Prix des Lycéens Allemands (Preis der deutschen Gymnasiasten) lesen die Schüler:innen aus Kern- und Grundfach derzeit drei französische Jugendromane. Doch nicht nur Lesen steht auf dem Programm, sondern auch über die Romane diskutieren, Figuren, Themen und Schreibstile vergleichen und dabei das freie Sprechen üben.

Passend zur jeweils ersten Lektüre war ein kreatives Projekt vom Grundfach Französisch gefordert – und der Kurs ließ sich einiges einfallen, um zu glänzen. Neben interessant gestalteten Plakaten gab es viele wirklich außergewöhnliche Ideen, welche die Schüler:innen in einer abwechslungsreichen Präsentationsrunde vorstellten – en français, bien sûr (natürlich auf Französisch).

So bestaunten wir beispielsweise eine Figur, die mit Zitaten aus dem Roman Aigre-Doux (Bittersüß) in verschiedenen Schriftgrößen gestaltet wurde und den Identitätskonflikt der Hauptfigur visualisierte – oder ein kleines Daumenkino, das uns die seelische Entwicklung des Protagonisten nahebrachte. Ein Schüler öffnete uns die „Krimskrams-Schublade“ der Hauptfigur Timothée aus Direct du coeur (Direkt von Herzen) und erklärte beim Ausräumen die jeweiligen Bezüge zur Geschichte – en français, bien sûr.

Für einen Podcast wurde das Ende des Romans Même pas en rêve (Nicht mal im Traum) kurzerhand umgeschrieben und kam neu gestaltet als Dialog zwischen den zwei Hauptfiguren zu Gehör. Ein Highlight war der Auftritt von „La violette infernale“, einer weiteren Figur aus dem Roman Direct du coeur, in dem die schwierige seelische Verfassung eines gehörlosen Mädchens sich in einem fulminanten Tanz entfesselte. Etwas außer Atem „übersetzte“ die Tänzerin danach ihre Bewegungen für die Zuschauer in Erklärungen – en français, bien sûr

Egal, welcher Roman bei der Jurysitzung des Johanneums im Februar den Sieg davontragen wird: Meine Schüler:innen haben bei mir jetzt schon gewonnen.

Christiane Maack