Philosophie mal anders!
Die echte Wahrheit
Langsam aber sicher
Erlischt die helle Sonne
Meine Augen fallen zu
Doch ich fühl keine Wonne
Ich wate durch hüfttiefes Wasser
Die Uhr schlägt acht Uhr zweiundsechzig
Hinter vor und neben mir
Schaut das Wiesel wieder verächtlich
Wir sehen aus dem Fenster
Des schnell fahrenden Zugs
Die Kerze leuchtet blau
Und das ist auch genug
Meine Seele schläft
Doch mein Körper ist wach
Ich wandle durch die Welt
Verbreite meine Lügen schwach
Meine Seele erwacht
Und die Erde wird hell
Ich erkenne meine Sünden
Die Dämonen werden visuell
Die Wahrheit ist die Sonne
Doch die Menschen sitzen im Dunkeln
Sie sehen nicht viel
Außer das Licht ihnen entgegenfunkeln
Alle wollen sie fliehen
Aus den Tiefen der Schatten
Die Lügen lasten schwer
Welche sie gesagt hatten.
Alex und Leon
Poetry Slam
~ Der Kampf gegen die Unwissenheit, doch für die Erkenntnis ~ meine Schlacht, meine Geschichte und wie ich sie gewann
Was wahr ist und nicht, kann niemand recht sagen
Doch vielleicht aber erahnen?
Ich befürchte, die Philosophen uns trotzen
Sie lachen uns aus, beglotzen – die Unwissenden
Wer wir sind? Uns kennt jeder!
Die Witzfiguren, nicht ernst zu nehmenden Miterleber
Ob Schauspieler, Arzt oder auch Handwerker
Alle können von der Ungewissheit übernommen werden
Meine Theorie – Lügen sind eine Illusion
So besonders, so neu, eben einfach anders
Durch sie entstehen 2 Fraktionen
Die Zweifler und die Verzweifler
Ich, ich gehöre dem Letzteren an
Mir ist noch nicht klar, was falsch ist
Erst recht nicht, was wahr sein soll
Das Ganze entspricht schon fast einem Wahn
Ideen und Gedanken selbst lauter als Passanten
Alles zu viel, viel zu viel
Mein Kopf wird erdrückt, bin ich denn verrückt?
Weiß nicht, was denn stimmt, doch das wusste ich noch nie
Ich bin wie gefangen
Muss mit Angst nun prangen
Ich merke, dass etwas trübet meine Sinne
Was ist es und wer weiß, ob ich gegen es gewinne
Frage die Menschen um mich herum
Sie schauen mich an, als wäre ich dumm
Sie wollen mich abhalten,
Abhalten von der Wahrheit
Ich kämpfe weiter für sie
Am Ende falle ich zu Boden
Es reicht mir, es ist nun genug
Will hinaus aus der Höhle, weg von den Fesseln
Endlich bin ich an der Reihe, jetzt ist mein Zug
Es lösen sich auf die Bilder, das Tuscheln
Meine einstige Unkenntnis wird zur Vergangenheit
Die Höhle zerbröckelt und stürzt ein
Viele Sonnenstrahlen kommen hinein
Sie durchfluten den Raum – sie bedeuten meine Freiheit
Die anstrengenden Gespräche, das Denken, das Deuten
Wie eine Glocke, die schließlich anfängt zu läuten
Es ist das Ergebnis nach ewiger Suche
Welches bedarf tausender Versuche
Nach dieser geraumen Zeit kann ich mit guter Gewissheit sagen
Dass es nicht gerade einfach ist, der Wahrheit nach zu jagen
Die größte Herausforderung aber wird noch kommen
Meinen Mitmenschen die Erkenntnis zu präsentieren – wohlbemerkt selbst gesponnen
Ich glaube dafür bedarf es Zeit
Zwar bin ich selbst darauf gekommen
Aber nur mit starker Entschlossenheit
Am Anfang dachte ich:
Wie fake kann man sein
In Wirklichkeit ist alles nur Schein
Mittlerweile bin ich der Meinung:
Was du nicht kennst, damit befasse dich – dies ist deine Pflicht
Wen du nicht kennst, auf den verlasse dich – in keiner Hinsicht
Lucy
Die drei Balladen
Die Ballade des Schlauen
Hunger suchte ’nen Menschen einst heim,
Nach Speise nicht, nach Büchern schon;
Der schlauste Mensch, das wollt‘ er sein,
Ganz oben auf des Wissens Thron.
Doch irgendwann gab’s nichts Neues mehr;
Er saß auf dem Thron bloß ganz allein;
Verzweiflung machte sich breit schon sehr;
Er fühlte sich einsam, nutzlos, klein.
So setzt er sich hin und dachte nach;
Was bringt ihm das Wissen, was will er nun?
Er sagte sich selber: „Komm schon, Ach!“;
Ging weg das Leben genießen tun.
Die Ballade des Dummen
Eine Krankheit, die ein Mensch einst hatt‘,
Doch ihm nicht sehr gefährlich war,
Sie ließ alle andren leiden anstatt;
Dem Kranken war dies leider nicht klar.
So begab’s sich eines Tages mal
Zu äußerst schwierigen Zeiten
Eine zwischen dem Guten und Bösen Wahl;
Er, unwissend, sich zum Bösem ließ leiten.
Die Gesunden wussten was Sache ist,
Und litten unter großen Qualen;
Nun war ihr Leben ziemlich trist,
Den Dummen betraf aber nichts nach den Wahlen.
Die Ballade des Lügners
Ein Dummkopf kennt die Wahrheit nicht,
Doch dieser hier kannte Sie gut;
Ein Lügner, ihm geschrieben ins Gesicht,
War er und hatte nie geruht.
Viele Lügen erzählte er,
Und viele schenkten ihm Glauben;
Sie strömten zu ihm wie ein Fluss ins Meer,
So ließ er der Wahrheit die Stimme rauben.
Nach kurzer Zeit war sie schon stumm;
Hoffnung hatten nur wenige noch;
Sie war zu der Zeit aber schon dumm,
Der Lügner wusste dies auch doch.
Michael