Gegen das Vergessen – #LichtZeigen

Am 27. Januar jährt sich der Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust zum 18. Mal. Es ist der Tag, an dem im Jahr 1945 Soldaten der Roten Armee die Überlebenden aus Auschwitz-Birkenau, dem ehemaligen größten deutschen Vernichtungslager, befreiten.

Anlässlich des Holocaust-Gedenktages wird in ganz Schleswig-Holstein der Bildabzug eines Chanukka-Leuchters zu sehen sein, der ursprünglich einem bekannten historischen Foto entstammt, auf dem dieser vor einer mit Hakenkreuzfahne behängten Hausfassade zu sehen ist.

Das Foto nahm Rahel Posner auf, die jüdische Ehefrau des letzten Kieler Rabbiners vor der Schoah, die sich 1931 bewusst dazu entschied, den Chanukka-Leuchter für die Augen der Öffentlichkeit, und damit auch der Nationalsozialisten, sichtbar auf der Fensterbank ihres Wohnzimmerfensters zu platzieren, als die meisten Jüd:innen bereits ihre Vorhänge zuzogen.

Die Familie Posner stellte sich auch fortan der Ausgrenzung und dem Hass gegenüber ihrer Glaubensgemeinschaft entgegen, bis sie aufgrund der sich zuspitzenden Lage 1933 schließlich ins Ausland flüchtete. Zuerst nach Antwerpen und von dort aus nach Jerusalem – den Chanukka-Leuchter im Gepäck.

Nach dem Tod der Posners gingen sowohl das Originalfoto als auch der Leuchter in den Besitz der Nachkommen über, die diese der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem als Leihgaben überließen.

Der Freundeskreis Yad Vashem ist es auch, der zusammen mit den Kieler Nachrichten die Aktion ins Leben rief, um ein entschiedenes Zeichen gegen das Vergessen und für das lebendig Halten der Erinnerung zu setzen.

Auch das Johanneum macht mit, indem es sich symbolisch zum Licht bekennt und sich gleichermaßen gegen das Dunkel von Ausgrenzung, Gewalt und Diskriminierung wendet.

Eva-Maria Salomon und Emma Petersen (Q2a) für die Antidiskriminierungs-AG