Ich habe ein Mikrobiom!

Zettel raus, Stift auf den Tisch und die Ohren gespitzt. Mikrobiom, Mikrobionta, Metagorganismus und viele weitere Begriffe schwirren uns um die Ohren und erfüllen den Hörsaal.

Noch in der Dunkelheit trafen wir, das Bioprofil von Herrn Fromme und Frau Hagemann, uns am Lübecker Hauptbahnhof, um unseren Weg nach Kiel zu starten. Ruhig brachte uns der Zug durch einen orangerot glühenden Morgen Richtung Universität, damit wir den neuen Forschungsergebnissen zum Thema Modellorganismen am Darwin-Tag lauschen konnten. 

Dieser besondere Tag, der nach dem Naturforscher Charles Darwin benannt wurde, machte seinen Beginn mit dem Vortrag von Prof. Dr. Dr. h.c. Thomas Bosch mit seinem Vortrag „Wir sind viele“. Dieser hat an keimfreien Tieren geforscht, indem er alle Mikroben entfernt hatte. Die Folge daraus war eine Reduzierung der Fortpflanzung, Lebenszeit und der Darmfunktion. Der prall gefüllte Hörsaal verfolgte gespannt die Worte des Mikrobiologen und notierte sich fleißig Stichpunkte. Während des Votrages war es zudem möglich, durchgehend Fragen mithilfe einer anonymen Website zu stellen, wovon im Anschluss ein paar beantwortet wurden. 

Zeit zum Verarbeiten gab es wenig, aber dafür ging es mit dem Vortrag „Noch Bakterium oder schon Symbiont“ von Lara Schmittmann gleich interessant weiter. Sie hatte an Schwämmen die Symbiose erforscht. Als Symbiose wird das Zusammenleben ungleichmäßiger Organismen bezeichnet. Im Anschluss gab es eine kleine Pause zum Essen, Trinken und Verschnaufen, bevor es in die nächste Runde ging. 

Weiter ging es dann mit der Evolution des Darmmikrobioms mit Dr. rer. nat. Malte Rühlemann, welcher genauer auf die Evolutionsmedizin beziehungsweise die Darwinistischen Medizin eingegangen ist und dabei seinen Beruf als Bioinformatiker vorgestellt hat. 

Als letztes stellten Barbara Pees und Lena Peters mit ihrem Vortrag „Schützende Mitbewohner“ den C. elegans vor, der vor allem als Modellorganismus bestens geeignet ist. 

Mit massig Informationen in unseren Köpfen gingen wir in die zweite Pause und versammelten uns kurz darauf wieder im Hörsaal für eine kleine Feedback-Umfrage. Nachdem auch dies geschafft war, durften wir noch einer Diskussionsrunde innerhalb der Forscher:innen lauschen. Mit den Worten „Achten Sie auf Ihr Mikrobiom“ nahm der Darwin-Tag sein Ende und erfüllte den Hörsaal mit einem Meer aus klatschenden Händen. 

Insgesamt war es ein sehr aufregender Tag, an dem wir viel mitnehmen konnten. Nicht nur die neuen Erkenntnisse der Forschung haben wir erfahren, sondern auch, wie es ist, im Audimax zu sitzen und den Vorlesungen zu folgen. Für uns alle war es eine schöne Erfahrung, etwas in das Studentenleben hinein zu schnuppern und wir freuen uns schon auf die nächsten Forschungsergebnisse!

Text: Sophie-Linh Effenberger, Eb

Fotos: Annika Fehring, Eb