Ein Stück Revolution

Selbst Leute aus dem Geschichtsprofil haben von diesem Namen vermutlich nicht durch den Schulunterricht gehört: Alexander Hamilton. Obwohl er als einer der Gründervater der Vereinigten Staaten gilt, ist der Name viel mehr durch das Broadway-MusicalHamilton“ bekannt geworden. Das Musical hatte im Oktober 2022 in Hamburg Premiere und jetzt hatten das Musikprofil des E-Jahrgangs und die 9d gemeinsam mit Frau Salomon und Herrn Lüttig  die Möglichkeit, es sich im Stage Operettenhaus anzuschauen.

Als 2015 das englischsprachige Musical in New York uraufgeführt wurde, war dieses ein Riesenerfolg und brach jegliche Rekorde. Also war die Frage, ob das Konzept genauso gut auf Deutsch funktioniert. Wir können jetzt sagen: Ja, tut es! Der viele, moderne Rap wird mit geschichtlichen Emotionen verknüpft und mit Lebendigkeit auf der Bühne verkörpert.

Das Musical erzählt das Leben des Alexander Hamiltons, der 1757 in einfachen Verhältnissen geboren wird. Er wird bald als Schreiber und Denker entdeckt, will allerdings zunächst eine militärische Karriere beginnen und kämpft als „rechte Hand“ George Washingtons in dem Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg. Er heiratet in eine wohlhabende Familie ein und bekommt mit seiner Ehefrau bald einen Sohn. Nach der Ernennung zum ersten Präsidenten der Vereinigten Staaten benennt George Washington Hamilton zum Finanzminister und läutet somit dessen erfolgreichen politischen Werdegang ein. 

Die ersten „Gehschritte“ der amerikanischen Demokratie werden anschaulich dargestellt, die Verfassung der Vereinigten Staaten wird geschrieben und dabei gelingt es den 34 Darsteller:innen aus dreizehn Nationen, viel Spielfreude und Groove auf die Bühne zu legen.

Passend zum vergangenen Black History Month ist es spannend, dass historisch weiße Menschen durch People of Color verkörpert werden und damit schlicht mehr ethnische Diversität erzeugt wird.

Kaum gibt es einen Teil, in dem die Sänger:innen reden oder miteinander sprechen. Ein rasantes Tempo, besonders in den Sprechgesängen, erzeugt Abwechslung, genau wie das Bühnenbild, das zwar gleich bleibt, aber mit den bunten Kostümen der Schauspieler:innen gefüllt wird. Einen Einblick in die Gefühle und Gedanken erlauben uns die Musik und die beeindruckenden Tanzchoreos. Die Tänzer:innen bringen dadurch noch mehr Dynamik in die einzelnen Szenen. Mit Witz und Humor wird der britische König inszeniert, der merkt, dass er für die Politik immer unwichtiger ist, und auch sonst wird teilweise durch Jugendsprache und Wortwitze die Stimmung aufgelockert. 

Alles in allem ein runder Abend, den nicht einmal die alltägliche Verspätung der Deutschen Bahn auf der Rückfahrt runterziehen konnte!

Naomi Reitemeier, Ee