Tauschen statt kaufen

Aussortierte Kleidung mitbringen, umschauen, anprobieren und dadurch neue Kleidungsstücke finden – so lief unsere eigene Kleidertauschparty am Johanneum ab. An einem Freitag nach dem Unterricht konnte auf dem Schulhof mitgebrachte Kleidung mit anderen getauscht werden, um auf diese Weise der Umwelt zu helfen.

Freitags nach der sechsten Stunde ist der Schulhof normalerweise wie leer gefegt – aber nicht am Tag der Kleidertauschparty, die vom Greenteam und der Fairtrade-AG organisiert wurde. Vor der kleinen Sporthalle wimmelte es von Kleiderbügeln, Kleiderständern und Schüler:innen, die ihre Kleidung dort tauschen konnten. Nach der Abgabe ihrer mitgebrachten Kleidung zum Tauschen konnten die Schüler:innen sich dafür so viele andere Kleidungsstücke aussuchen, wie sie mitgebracht haben und diese dann in den Umkleiden der kleinen Sporthalle anprobieren. Limonade, Waffeln und Kuchen von der Eg haben ebenfalls zur guten Stimmung beigetragen. Die Erlöse ihrer Aktion werden für ein Baumprojekt eingesetzt.

Aber wie kann eine Kleidertauschparty überhaupt der Umwelt helfen? Bangladesch, China, Indien. Wenn man sich die Schilder in Kleidungsstücken genauer anschaut, sind dies wohl die Ländernamen, die einem am häufigsten begegnen. Kein Wunder, denn dort wird eine sehr große Menge an Fast-Fashion hergestellt, die schlechte Arbeitsbedingungen für die Arbeiter:innen und eine große Belastung für unsere Umwelt bedeutet. Obwohl man von Fast-Fashion vielleicht schon häufiger in der Schule oder im Internet gehört hat, sind die Fakten doch immer wieder sehr erschreckend. Trinkwasser für ganze zweieinhalb Jahre steckt beispielsweise in der Kleidung, die wir gerade tragen. Würde außerdem unsere ganze ungetragene Kleidung von einem Jahr aus Deutschland in einer LKW-Schlange dargestellt werden, würde diese Schlange von Kiel bis nach München reichen. Um etwas dagegen zu tun, kann man zum Beispiel Kleidung in Secondhandshops oder in Fair-Fashion-Läden kaufen, oder eine Kleidertauschparty veranstalten, so wie wir an unserer Schule.

Von der Fairtrade-AG gab es auf dem Schulhof außerdem Informationsmaterial über die Produktion von Kleidung. Die Schüler:innen konnten den Weg der Herstellung eines T-Shirts nachvollziehen und eigene Ideen für einen nachhaltigen Kleidungskonsum sammeln.

Obwohl der Wind uns manchmal ein paar Schwierigkeiten bereitet hat, war die Kleidertauschparty sehr erfolgreich und wir können uns vielleicht ja schon auf einen nächsten Kleidertausch freuen.

Text und Fotos: Milena Högemann, Ef