„Hey, kennst Du Duala Manga Bell?“
Freiheit. Weder früher noch heute selbstverständlich. Oft gibt es Menschen, die die Macht für sich beantspruchen. Heute erleben das zum Beispiel Menschen in der Ukraine, aber früher in der Kolonialzeit hat auch Deutschland in den Kolonien die Einheimischen unterdrückt. So beispielsweise in Kamerun.
„Hey Hamburg, kennst Du Duala Manga Bell?“. Wir von der Anti-Diskriminierungs AG mussten die Frage verneinen und machten uns auf den Weg ins MARKK-Museum, um herauszufinden, was es mit Duala Manga Bell auf sich hat. Dort in Hamburg wird die Geschichte der kamerunischen Königsfamilie erzählt, vor allem geht es um Kolonialismus, koloniales Erbe und Rassismus.
Die Ausstellung ist sehr modern und kreativ gestaltet, unterstützt durch eine Graphic Novel des nigerianischen Künstlers Karo Akpokiere, historische Fotos, Dokumente und Objekte und zeitgenössische Kunstwerke. Das alles soll die in Vergessenheit geratene Geschichte und damit auch die Rolle der deutschen Kolonialisten in Kamerun und die Verbindung mit Hamburg aufarbeiten und den Besucher:innen nahebringen.
Im Mittelpunkt steht die Lebensgeschichte von Rudolf Duala Manga Bell. Geboren im Jahr 1873, wuchs er als angehender König in der Hafenstadt Duala auf. Mit achtzehn kam er nach Deutschland, lernte Deutsch (in einer Grundschule, denn er durfte nicht zur Universität gehen!), erfuhr viel über die deutsche Kultur und kehrte einige Jahre später wieder nach Kamerun zurück. Dort wurde er als König Anführer gegen die deutsche Kolonialherrschaft und setzte sich auf friedliche Weise für die Freiheit seines Volkes ein. Solange, bis die Deutschen ihn und mehrere Verbündete zum Schutz ihrer Macht erhängten. Bis zuletzt kämpft er mit seiner Familie für die Gleichheit aller Menschen und wehrt sich gegen die Enteignungspläne der Deutschen.
Uns hat vor allem beeindruckt und geschockt, mich welchen grausamen und rassistischen Mitteln die Deutschen die Einheimische Bevölkerung unterdrückt haben. Sie haben ihre Macht ausgenutzt und letztendlich den friedlichen Widerstand durch Gewalt zum Schweigen gebracht.
Wir von der Diskriminierungs-AG können jetzt sagen: Ja, wir kennen Duala Manga Bell!
Wenn Du Interesse hast: Die Ausstellung wurde noch bis Januar 2024 verlängert, schau doch gerne mal hier vorbei: https://markk-hamburg.de/ausstellungen/hey-hamburg/. Und wir sind uns einig: Es lohnt sich!
Annika Fehring, Q1b, und Frau Salomon