Angst ist dunkel wie die Nacht
… oder wie ein Gespenst oder man fühlt sich wie im Sog waren nur einige Antworten der 6c auf die Frage, wie es sich für sie anfühlt, Angst zu haben.
Im Religionsunterricht haben wir uns mit Fragen rund um das Thema Angst beschäftigt – ein Thema das gerade in Zeiten von Corona und Kriegen, aber natürlich seit jeher wesentlich zum Menschsein dazugehört.
Ängste können so schwer sein, dass wir unter ihrer Last zusammenbrechen, aber sie können auch lebensrettend sein, wenn sie uns dabei helfen, Situationen angemessen einzuschätzen oder in Gefahrensituationen zu fliehen.
Fakt ist: Jede:r hat Angst – die Lauten, die Unscheinbaren, die Schlauen, die Coolen, Lehrkräfte, unsere Eltern. Es lohnt sich also, einmal genauer hinzusehen, sich mit den eigenen Abgründen vertraut zu machen und Ängste zu benennen, denn nur so gewinnen sie nicht die Überhand. Wir bringen Klarheit in das lähmende Gefühl.
Was steckt also hinter der Angst vor der Mathearbeit? – Ist es die Angst, ausgelacht zu werden, Angst vor der Enttäuschung der Eltern, Angst aufzufliegen, Angst, vor der Klasse blöd dazustehen, Angst davor, keinen Abschluss zu schaffen? Manche davon konnte als unwahrscheinlich entlarvt und auf diese Weise ein bisschen kleiner werden.
Schwieriger ist das Ergründen der Ängste, die sich um das Leiden oder den Tod drehen.
Von Lebensstürmen, vom Versinken, aber auch und gerade vom unbedingten Zuspruch sowie der Erinnerung an das Vertrauen ins Leben lesen wir schon in der Bibel. Aber was hilft euch heute im Moment des Zweifelns? Freundschaften, Zuspruch von Geschwistern, der Blick auf das, was man schon alles bewältigt hat, Musik, Humor…
… und manchmal hilft auch ein Gemeinschaftserlebnis. Am Ende der Einheit haben wir alle einen Stein mit unseren Ängsten beschrieben, sind danach gemeinsam zur Trave gegangen, haben von drei runtergezählt und unsere Angststeine im Wasser versenkt. Ein schöner, ein mutiger Moment.
Liebe 6c, ich danke Euch für Eure Bereitschaft, auch schwierige Themen anzugehen.
Frau Timmermann
