Februar – Ein Monat des Überdenkens

Der Black History Month ist vermutlich nicht allen geläufig, doch das sollte er, denn jedes Jahr im Februar soll er an die Relevanz Schwarzer Geschichte und Schwarzen Lebens in der Vergangenheit und Gegenwart erinnern und ist somit zugleich ein Zeichen gegen Diskriminierung und Rassismus.

Alles begann 1926 in den Vereinigten Staaten, als Carter G. Woodson, ein Historiker, die „Negro History Week“ initiierte, um den Beitrag von Afroamerikaner:innen zur Geschichte aufzuzeigen. Zusammen mit dem Pfarrer Jesse E. Moorland gründete er die „Association for the Study of Negro Life and History (ASNLH)“, die eben diese Thematik mithilfe von lokalen Feiern, Aufführungen und Vorträgen als Inspirationen für Schulen und Gemeinden aufbereitete.

In den späten 1960ern wurde daraus schließlich aufgrund der Bürgerrechtsbewegungen und dem daraus resultierenden stärkeren Bewusstsein für Schwarze Personen ein gesamter Monat. Dass dieser im Februar stattfindet ist hierbei kein Zufall, denn im Februar wurden Präsident Abraham Lincoln, der sich gegen Sklaverei einsetzte, Schriftsteller Frederick Douglass, der selbst Sklave gewesen war, und Langston Hughes, tätig in der afroamerikanischen Künstlerbewegung, geboren. Seit 1976 schließlich wurde von jedem amerikanischen Präsidenten offiziell der Black History Month ausgerufen und traf auch weltweit auf Resonanz.

So wird beispielsweise auch in Deutschland von Organisationen oder Einzelpersonen vor Konzentration auf die Weiße Geschichte gewarnt und gleichzeitig zu sozialer Verantwortung und zum Widerstand gegen Rassismus aufgerufen. Hauptziel ist hierbei, dunkelhäutige Personen ebenso als Teil der Menschheit und somit auch Teil der Geschichte zu betrachten.

Zentrales Thema ist außerdem Bildung, weshalb die Förderung des Zugangs dunkelhäutiger Schüler:innen zu Bildungseinrichtungen, zum Beispiel durch Stipendien, vor allem in den USA in diesem Monat im Vordergrund steht.

Dass der Black History Month auch in Deutschland eine große Relevanz hat, zeigt sich in den Zahlen einer Studie des mdr von 2021, in der 5.000 Menschen befragt wurden. 49 % glaubten hierbei an menschliche „Rassen“, wobei davon vor allem ältere Personen einen großen Anteil innehatten, während ein großer Teil der jungen Erwachsenen angab, sich gegen Rassismus öffentlich zu positionieren.

Als „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“ sieht sich auch das Johanneum in der Verantwortung, über diese Thematik im Februar stärker zu informieren.

Text: Josefin Greve, Q2c