Fühlen mit Worten

Wenn Sprache, Taylor Swift und Zahnbürsten zusammenkommen, dann ist offensichtlich Poetry Slam Zeit! Das große Finale der fünf Lübecker Schulen hat am 23. Mai im ausverkauften Schuppen 6 stattgefunden und natürlich waren unsere zwei Slammerinnen vom Johanneum auch mit dabei!

Gemeinsam traten Annika Fehring und Josefin Greve gegen das Katharineum, das Carl-Jacob-Burckhardt Gymnasium, die Friedrich-List-Schule und die OzD an und duellierten sich in der Sprachakrobatik. Alle Teilnehmenden wurden schon im Vorentscheid an ihren Schulen ausgewählt und warteten gespannt auf ihren eigenen Bühnenmoment. 

In jeweils zwei Gruppen zu je fünf Leuten traten die Schüler:innen gegeneinander an, um nicht gegen ihre eigene Schule slammen zu müssen. Mit ihrer selbst ausgewählten Musik wagten sich die Poet:innen ins Scheinwerferlicht und das Publikum bekam eine leise Vorahnung auf die Stimmung des Textes.

Mit der einfachen Frage „Wie geht es dir?“, brachte Josefin Greve aus der Q2c das Publikum zum Schweigen und ihre emotionalen Worte warfen sich wie eine bedrückende Decke über die Zuhörenden. Mal wütend, mal traurig, mal verzweifelt schallte die Stimme durch den Raum und am Ende des Textes fragte man sich selber, wie ehrlich wir wirklich auf diese Frage reagieren.

Auch Annika Fehring aus der Q1b stand selbstbewusst vor der Menschenmenge und erzählte von einem Gefühl, das wohl schon jeder einmal gehabt hat. Mit „Sonnenbeschiene Melancholie“ verzauberte sie die Zuhörerschaft in einen Zustand, der einer Art Melancholie glich, sich aber dennoch nicht traurig anfühlte.

Doch auch die anderen Schulen vertraten tiefgründige sowie witzige Texte, die von der Digitalisierung bis hin zur Sprache an sich gingen. Auch warum Taylor Swift nicht mehr mit ihrem Privatjet fliegen sollte oder es vietnamesische Wörter gibt, die gleich mehrere unserer Wörter in einem verbinden, wurde in kreativen Texten zu einem Poetry Slam gedichtet. 

Im Finale konnte sich Josefin gegen die anderen Teilnehmenden stark durchsetzen und erreichte somit den dritten Platz. Gewinnerin wurde eine Schülerin der OzD, und den zweiten Platz erreichte die Friedrich List Schule mit einem komödienhaften Text über Zahnbürsten. 

In tosenden Applaus wurden am Ende alle Teilnehmenden und Organisatoren gekürt und ein großer Dank geht an die Lehrer:innen der fünf Schulen – besonders natürlich an Frau Lattwein – sowie an das Slam-A-Rama-Team, die tatkräftig dieses große Projekt auf die Beine gestellt haben und ganz besonders an die Possehl-Stiftung, ohne deren Unterstützung der ganze Wettbewerb nicht hätte stattfinden können.  

Sophie-Linh Effenberger, Q1b, für die Presse-AG

Fotos: Antje Dahlke und Majlis Christiansen