Acht Jahre Johanneum auf 140 Seiten

Alle, die das hier lesen, haben sicherlich auch schon einmal etwas von ihr gelesen! Seit der 6. Klasse hat Josefin Greve als festes Mitglied der Presse-AG Artikel für unsere Homepage geschrieben und sie mit ihren Eindrücken, Erzählungen und Perspektiven gefüllt. Nun hat das Urgestein der Presse-AG das Johanneum als Abiturientin verlassen und für uns zurückgeblickt.

Was hast Du in Deiner Zeit in der Presse AG gelernt?

Ich habe definitiv gelernt, auf jeden Fall weniger Ausrufezeichen zu verwenden. Das war immer so der Running Gag am Anfang zwischen Frau Christiansen und mir. Weil ich irgendwie hinter jedem Satz ein Ausrufezeichen gemacht habe. Alles kann ein wichtiger Satz sein, aber das habe ich mir abgewöhnt. Und jetzt im Laufe der Zeit auf jeden Fall adressatengerecht zu schreiben und zu verstehen, für wen schreibe ich gerade einen Artikel und welche Gewichtung muss ich für welche Zielgruppe setzen. Damit einfach die Schwere oder Relevanz behalten wird und alle erreicht werden. Auch die Länge des Berichtes muss stimmen. Wie recherchiere ich korrekt, wie bereite ich mich vor, das sind alles Dinge, die ich hier gelernt habe und auch zukünftig anwenden werde!

Hast Du  anfangs zu älteren Schüler:innen aufgeschaut, die auch länger Teil der Presse-AG waren?

Oh, das ist eine gute Frage, also es gab Schüler:innen in der Oberstufe, bei denen ich das bewundert habe und mir dann auch gewünscht habe, bis zum Schluss dabei zu bleiben. Und das habe ich auch geschafft!

Welcher Artikel, den Du geschrieben hast, hat Dir am besten gefallen?

Es gab vor ein paar Jahren eine Podiumsdiskussion über das Thema Rassismus und ich fand diese Diskussion einfach sehr gut und eine so wichtige Veranstaltung. Und das hat mir einfach richtig viel Spaß gemacht, weil ich das Gefühl hatte, es ist etwas aus dem Schulleben Entgriffenes, aber eben ein wichtiges Thema! Und es gab auch ein tolles Interview, das mir einfällt. Das war ein total offenes, inspirierendes Gespräch. Ich hatte das erste Mal das Gefühl, so sollte ein Interview mit guten Fragen und guten Antworten sein.

Was schätzt Du, wie viele Artikel Du geschrieben hast?

Mein Vater hat über die Jahre tatsächlich all diese Artikel, die ich geschrieben habe, in einem großen Band gesammelt und mir jetzt zum Abi geschenkt. Und dieses Büchlein ist so Din A4 groß, Vorder- und Rückseite, und hat ungefähr 140 Seiten… Also die genaue Zahl weiß ich nicht, aber es sind wohl doch sehr sehr viele.

Und wie viel Zeit ist in Deine Arbeit geflossen?

Also es ist immer mehr, als man so denkt. Einen Artikel vorzubereiten: Wenn man das gut machen möchte, braucht das schon ein wenig Zeit. In den unteren Stufen habe ich auf jeden Fall noch mehr Zeit investiert, auch einfach weil ich noch nicht so effizient gearbeitet habe und geübt war. Und später ging das einfach schneller von der Hand. Dann brauche ich einmal so den Anfangskick und schreibe einmal alles runter, um es dann später noch Korrektur zu lesen.

Von 1 bis 10. Wie bewertest Du die Zeit hier?

Na, da muss ich ja eigentlich schon zehn sagen! Also ich mag vor allem sehr, dass wir so eine offene AG sind, was die Jahrgänge betrifft. Dadurch können die Jüngeren was von den Älteren lernen und Jüngere bringen neue Ideen. Ich glaube, es ist eine sehr innovative AG. Also eine glatte zehn!

Hast Du denn vor, die Pressearbeit in Zukunft weiterzumachen?

Ich weiß noch nicht, in welche Richtung es genau geht und wie ich das Schreiben integrieren werde, aber fest steht: Irgendwie werde ich das tun! Eine Möglichkeit, die auf jeden Fall auf Grundlage der Arbeit in der Presse-AG basiert, sind Poetry-Slams, Texte über gesellschaftliche und emotionale Themen, die mich beschäftigen. Und das will ich auf jeden Fall beibehalten, weil das auch für mich selber wichtig ist und auch für andere gut sein kann.

Wem würdest Du die Presse-AG empfehlen?

Eigentlich jedem! Man muss nicht viel und perfekt schreiben können. Weil es ja auch sein kann, dass Du der nächste Experte für die perfekten Interviewfragen wirst! Wenn du gerne schreibst, dann sowieso, aber auch so, wenn du irgendwie Lust hast, den Schulalltag festzuhalten oder dich mit interessanten Themen zu beschäftigen, solltest du einfach mal vorbeischauen.

Über welche Veranstaltungen hast Du so am liebsten geschrieben?

Gesellschaftliche Themen, die angesprochen wurden, da hatte ich das Gefühl, dass es noch einen zusätzlichen Sinn hat, dass ich das gerade schreibe. Und ich mochte es auch gerne, über Lucia schreiben, einfach weil man eine so besondere Stimmung einfangen darf. Obwohl ich zweimal über Lucia berichtet habe und es mir schwerfiel, neue Formulierungen für das zweite Mal zu finden. Insofern ist es spannender, über neue Dinge zu erzählen.

Eine wichtige Frage zum Schluss: Gab es schon immer Kekse?

Oh ja! Also ganz am Anfang war der Spruch in der Presse AG: „Was ist besser als Twix?“ „Mehr Twix“, weil es wirklich immer Twix gab und das alle geliebt haben. Aber es gab durchaus auch Variationen: ein bunter Süßigkeitenmischmasch.

Naomi Reitemeier, Q2d, und Svea Jacobsen, 7c, für die Presse-AG

Die Presse-AG trifft sich immer montags in der 7. Stunde in Raum H207 (außer am 9. September). Neue Mitglieder sind herzlich willkommen!