Die Passagierin

Eine Oper, die im KZ in Auschwitz spielt und die Geschichte einer jüdischen Insassin und einer früheren SS-Aufseherin erzählt? Darf so etwas überhaupt aufgeführt werden?
Genau mit diesen Fragen haben wir uns als Musikkurs des 11. Jahrgangs, mit Frau Maetzel, auseinandergesetzt und uns dazu entschieden, uns mit der Oper „Die Passagierin“ von Mieczyslaw Weinberg genauer zu befassen.
Workshop:
Am Montag, den 13.01.25, hatten wir einen zweistündigen Workshop.
Frau Barnickel vom Theater besuchte uns im Unterricht und besprach mit uns erst, was die Umsetzung einer solchen Oper für organisatorische Schritte mit sich bringt. Dazu brachte sie viele Materialien, wie z.B. Probenpläne, Recherchen und auch ein Modell des Bühnenbildes mit, um uns die Oper näher zu bringen und den Aufwand hinter den Kulissen darzustellen. Dieser gewaltige Aufwand war vielen von uns nicht bewusst und beeindruckte uns stark.
Zusätzlich kam Frau Ribbentrop vom Orchester des Theaters und spielte auf der Geige einzelne Ausschnitte aus der Oper vor.
Der Workshop war eine sehr gute Vorbereitung und Sensibilisierung für das schwierige, aber dennoch sehr wichtige Thema.
Opernbesuch:
Am Sonntag, den 19.01.25, trafen wir uns dann um 15:40Uhr vor dem Theater Lübeck. Das Musikprofil der Q2 mit Herrn Lüttig war ebenfalls dort. Während der mehr als drei Stunden, in denen man von einem Kreuzfahrtschiff auf dem Weg nach Brasilien bis ins Konzentrationslager Auschwitz reiste, lag eine betroffene und andächtige Stimmung in der Luft. Während der Aufführung wurden die emotionalen und moralischen Spannungen zwischen den Figuren spürbar, insbesondere die Konfrontation zwischen Täter und Opfer. Die Musik verstärkte die bedrückende Atmosphäre und schuf eine intensive Verbindung zur Thematik. Am nächsten Tag haben wir auch im Unterricht noch viel darüber gesprochen – vor allem hat einen das Thema aber am Abend nach der Oper noch beschäftigt.
Hier ein paar Stimmen aus dem Musikkurs des E-Jahrgangs:
„Eine gute Inszenierung einer sehr berührenden Oper, mit tollen Sängern und einer wichtigen Botschaft.“
„Es ist ein starkes, emotionales Stück mit einem tollen Bühnenbild und eindrucksvoller Musik, dass sich leider teilweise etwas in die Länge gezogen hat.“
„Die Oper war lang aber wirklich toll gestaltet, so dass man sie beeindruckt und nachdenklich verlässt. Ich fand die Gestaltung des Bühnenbildes genial, besonders die Idee, dass die Bühne teils hoch- und runtergefahren wurde.“
„Beim Stück „Die Passagierin“ hat mich besonders die riesige Dimension des Bühnenbildes und wie gut es umgesetzt war beeindruckt. Außerdem hat mir gefallen, dass die Oper sehr zum Nachdenken angeregt hat.“
„Ich fand die Oper sehr gut inszeniert und umgesetzt. Das Thema ist sehr schwierig und sehr berührend und das wurde sehr gut rübergebracht, auch wenn es zum Teil sehr verharmlost wurde.“
„Die Oper hat sowohl sehr beeindruckt, aber auch wachgerüttelt und einmal mehr zum nachdenken und der Auseinandersetzung mit diesem schrecklichen Thema angeregt.“
„Die Insassen in ihrer charakterlosen grauen Uniform erzeugen ein besonderes unangenehm verwirrendes Gefühl.“
„Vor allem nach der Pause war das Stück besonders spannend und man konnte kaum das Ende erwarten. Die Arien waren super! Direkt am Anfang hat uns Walter, der Verlobte der damaligen SS-Aufseherin, Stücke präsentiert, die einen Schaudern im Rücken hinterließen.“
„Mir hat der Besuch in der Oper leider nur teils gefallen. Obwohl ich die musikalischen Leistungen mehr als nur beeindruckend fand, kam für mich nicht die Schrecklichkeit von Auschwitz rüber, welche durch die Musik leider etwas „verharmlost“ wurde.“
„Die Stimmung und Atmosphäre war unglaublich bedrückend und emotional aufgeladen, genau das sollte diese Oper meiner Meinung nach hervorrufen. Man sollte nie vergeben und nie vergessen, das war die Message und das wurde sehr gut umgesetzt.“
„Die Oper bietet eine gute Möglichkeit, sich für das wichtige Thema des Holocausts weiter zu sensibilisieren, weswegen ich diese Oper sehr sehenswert finde und sie jedem ans Herz legen würde.“
Musikkurs E-Jahrgang mit Frau Maetzel