Wasser, Wandern und Werwolf
Das frisch zusammengewürfelte Bioprofil von Frau Scheibe fuhr von Mittwoch bis Freitag letzter Woche auf Kennenlernfahrt nach Flessenow. Noch nie davon gehört? Keine Sorge. Ein kleines Dorf am Schweriner See mit nur einer unregelmäßigen Busverbindung nach Schwerin und zweieinhalb Stunden zu Fuß vom Bahnhof in Bad Kleinen. Der Weg verläuft durch Wiesen, Wälder und jede Menge Matsch. Die an sich ja ganz reizenden Ausblicke über den Schweriner See werden zwar von den tiefhängenden Wolken und dem Dauerregen etwas getrübt, aber was soll’s. Und wo kann man sich besser kennenlernen als beim Werwolfspielen in einem warmen Bungalow, der für die zwanzig Personen eindeutig viel zu klein ist, während es draußen in Strömen gießt?
Genau dies taten wir, nachdem der erste Programmpunkt schon mal verschoben wurde, weil es draußen schüttete und man auch in Regenjacke nicht lange trocken blieb. Während kurzer trockener Perioden machten wir dann doch noch einige Übungen, wie zum Beispiel alle zusammen über eine Slackline zu balancieren oder gemeinsam durch einen Tiefseilgarten zu klettern.
Außerdem gingen wir zu einem nahe gelegenen Tümpel, aus dem wir einige Wirbellose herauskäscherten und die verschiedenen Käfer, Schnecken und Larven bestimmten. Auf dem Hin- und Rückweg machten wir uns zusätzlich mit dem Blumenbestimmungsbuch vertraut. Für seinen heldenhaften Einsatz beim Überqueren des Grabens, um den ganz besonderen Blutweiderich auf der anderen Seite zu bestimmen, danken wir Skipp!
Am nächsten Tag hörte der Regen irgendwann dann doch auf und wir konnten Bogenschießen gehen, um uns unser Mittagessen zu jagen. Zwar konnte die Bifi ihrem Schicksal entrinnen, aber Hanno erlegte ein Twix, das dann leider eines frühen Todes starb.
Am selben Abend sammelten wir (leider auch nasses) Holz für ein Lagerfeuer, das wir mit einiger Mühe zum Brennen bringen konnten. Bis tief in die Nacht saßen wir gemütlich im Kreis darum, brieten Stockbrot und wurden zum ersten Mal seit drei Tagen wieder wirklich trocken.
Trotz des miserablen Wetters hat die Fahrt viel Spaß gemacht und wir haben uns alle sehr gut kennengelernt – was auch der zusätzlichen, zweiten Übernachtung geschuldet ist, über die wir alle außerordentlich froh waren! Vielen Dank an Frau Scheibe und Lennart, die uns betreut haben und uns immer mit gutem Rat oder einer Taschensäge/schere/messer zur Seite standen!
Text und Fotos: Svenja Benkert, Eb