Ein Vorbild für europäische Städte – die Ec in der Hafencity

Die  Hamburger Hafencity soll mit ihren umweltfreundlichen Aspekten als Vorbild für europäische Städte dienen und unter anderem zeigen, dass man gerade durch wenig Autoverkehr die Innenstadt beleben kann. Das erlebten wir bei unserer Exkursion mit Herrn Hillringhaus am 28. Mai. Wir starteten um 8:45 Uhr am Lübecker Hauptbahnhof. Eine gute Stunde später sind wir dann in der Hafencity angekommen, und schon der U- Bahnhof des „Übersee Quartiers“ gab mit seiner künstlerischen Gestaltung einen Einblick in das Konzept der Hafencity. Direkt am U- Bahnhof fiel direkt ein riesiger bunter und moderner Spielplatz ins Auge mit einigen bilingualen Kindergärten in der Nähe.

Da wir bis zu unserer Führung noch etwas Zeit hatten, besuchten wir das Firmengebäude von Unilever. Schon auf dem Weg dahin fielen uns einige Leihfahrräderstationen auf, und auch am Eingang des Gebäudes wurden in einer Art Vitrine einige Nachhaltigkeitspreise aufgezeigt, die der Firma verliehen wurden.

Nachdem wir uns dort umgeschaut hatten, gingen wir zum sogenannten Nachhaltigkeitspavillon, wo unsere Führung begann. Philipp, der in der Hafencity studiert, erklärte uns viel zum Konzept der Hafencity, zum Beispiel die Verminderung von Autonutzung, die Vermischung verschiedener sozialer Schichten,  Ausbau des Einzelhandels, und vor allem soll die Hafencity eine Ausweitung des Innenstadtkerns darstellen und dabei immer einen Blick auf die alte Speicherstadt ermöglichen.

Außerdem erforderte die Planung der Hafencity ebenfalls ein Konzept zum Schutz vor Hochwasser, dazu wurden Gebäude und Straßen eine Ebene höher gebaut, sodass sie bei Sturmfluten etc. nicht beschädigt werden. Das „Fundament“ wurde außerdem für Einzelhandel, wie z. B Bäckereien oder Restaurants genutzt, welche im Falle eines Hochwassers mit speziellen Wänden wasserdicht gemacht werden. Diese Schutzmaßnahmen tragen zur möglichst langen Erhaltung dieser Gebäude bei, was ebenfalls das Nachhaltigkeitskonzept unterstützt. Außerdem erfuhren wir, dass für jedes neues Gebäude ein Architekturwettbewerb veranstaltet werden muss, um Neubauten individuell zu gestalten.

Bei einem Spielplatz nahe des Marco Polo Turms erklärte er dann, dass an der Stadtplanung und –entwicklung nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder mittels eines Kinderrates beteiligt werden. Sie sagen den entsprechenden Architekten, was sie sich z.B. für Spielplätze etc. wünschen. So entstanden beispielsweise Spielgeräte, die auch für Senioren geeignet sind, damit auch sie mit ihren Enkeln spielen können. Der vorher genannte Aspekt der verminderten Autonutzung wird realisiert durch Carsharing, Fahrradverleih Angebote und auch gute Bus- und U-Bahn-Verbindungen. PKW-Stellplätze hingegen kosten bis zu 40.000 €.

Zum Aspekt der Schichtenvermischung, um die Gentrifizierung und Segregation, wie sie in anderen Teilen von Hamburg häufig auffällt, zu vermeiden, werden einige der Wohnungen an Genossenschaften verkauft. So wird gewährleistet, dass die Mieten auch für Mittel-und Unterschicht erschwinglich bleiben.

Zum Schluss der Führung fuhren wir mit der U-Bahn eine Station zur Hafencity- Universität, wo Philip erzählte, dass es in der Hafencity nahe der Universität auch einige Studentenwohnungen gibt. Darüber hinaus ist ein Projekt entstanden, in dem zwei Studenten umsonst in einer WG mit zwei Behinderten zusammenleben, um eine bessere Integration zu ermöglichen.

Nach der Führung sind wir noch auf die Plattform der Elbphilharmonie gegangen, von wo wir nochmal einen schönen Ausblick auf die Hafencity hatten. Anschließend sind wir noch mit einer Fähre zu den Landungsbrücken gefahren, wo unsere Exkursion schließlich endete.

Als Fazit kann man festhalten, dass wir bei unserer Exkursion viel über die Hafencity und ihre Nachhaltigkeitskonzepte kennengelernt haben. Besonders ist außerdem, dass die Hafencity den Innenstadtkern ergänzt und sich die Stadt Hamburg dadurch „innerlich“ ausbreitet. Die Stadt soll mit seinen umweltfreundlichen Aspekten als Vorbild für europäische Städte dienen und unter Anderem zeigen, dass man gerade durch wenig Autoverkehr die Innenstadt beleben kann.

Text: Isabel Russlies, Ec

Fotos: Anna Weigand, Ec und Lucas Hillringhaus