HERstory statt HIStory

Wusstet Ihr, dass im Jahr durchschnittlich 174 Frauen von ihren Ehemännern missbraucht und getötet werden? Erschreckend, oder? Um darauf aufmerksam zu machen, wurde das Drama „Die Räuber“ am Theater Lübeck nur von Frauen gespielt, die in die Rollen der Räuber geschlüpft sind. Aber ist dies gelungen? Am Sonntag, den 24.11.2019 , haben wir, die 9a, uns mit unserer Deutschlehrerin Frau Stehr sowie mit Frau Schiller als Abschluss der Unterrichtseinheit „Die Räuber“ die aktuelle Inszenierung  angesehen.

In dem  Drama „Die Räuber“ von Friedrich Schiller geht es um zwei rivalisierende Brüder. Der ältere von ihnen ist mit einer Frau namens Amalia verlobt. Da der jüngere Bruder Franz eifersüchtig und machtgierig ist, zerstört er durch verschiedene Intrigen seine Familie. In diesem Zuge wird sein älterer Bruder Karl verstoßen und schließt sich einer Räuberbande an. Das Drama endet in einer Katastrophe, in der alle außer Karl, der sich der Justiz ausliefert, sterben.

Das wichtige Thema „Gleichberechtigung von Frauen und Männern“ sollte im Fokus stehen, was mit den kurzen Einspielungen aus den Proben gut gelungen ist In diesen Ausschnitten haben die Schauspielerinnen über ihre Ängste vor männlicher Gewalt gesprochen. Die verschiedenen Effekte wie auch die modernen Requisiten oder das Bühnenbild haben das Stück modernisiert und Spannung erzeugt.

Außerdem wurden im Sinne einer modernen Interpretation einige Inhalte anders dargestellt, als sie im Drama beschrieben sind. Amalias Charakter wurde stärker in den Fokus gerückt, sodass die Botschaft des Theaterstücks zusätzlich unterstützt wurde. In dem Drama hingegen wurden Machtgier und Gerechtigkeitsliebe besonders thematisiert. Zudem ist die Art des Sterbens anders ist als im Drama selbst.

Da wir das Drama schon im Unterricht behandelt hatten und der Anfang des Dramas fast Wort für Wort übernommen wurde, hat es sich teilweise sehr in die Länge gezogen, wodurch es für uns nicht immer leicht war, dem Stück zu folgen. Außerdem ist der alte Sprachgebrauch gewöhnungsbedürftig. Sie haben sich also fast komplett an das Drama gehalten, außer ein paar Änderungen bleibt sich das Stück also textgetreu.

Schlussendlich können wir sagen, dass die Botschaft dieses Theaterstücks, dass Frauen genauso stark wie Männer sind und sich genauso durchsetzen können, für ein so altes Drama neu und interessant war. Allerdings wurden einige Szenen sehr ausführlich umgesetzt, sodass es teilweise langatmig wurde. Dadurch hatte das Theaterstück leider nicht genug Kraft, diese wichtige Botschaft für alle Besucher zu vermitteln. Im Nachhinein können wir sagen, dass wir die Idee hinter der Inszenierung sehr gut fanden. Wir hätten uns aber gewünscht, dass die Aufführung etwas lebhafter gestaltet wäre.

Dennoch bleibt die Botschaft: Nicht mehr HISstory sondern ab jetzt HERstory.

Ein großes Dankeschön möchten wir auch dem Förderverein sagen, da wir durch die großzügige Unterstützung für nur 2,-€ pro Karte ins Theater gehen konnten.

Schülerinnen und Schüler der 9a