Ein etwas anderer Sonntagsspaziergang

Das Spazierengehen ist in Zeiten von Corona ein besonderes Thema und innerhalb von kurzer Zeit auch zur Nummer eins Freizeitbeschäftigung der Deutschen geworden. Und das, obwohl das ja so eine Sache ist mit dem ganz normalen „Sonntagsspaziergang“, immerhin kann man an keinem Café, an keiner Eisdiele halt machen, zudem auch noch diese, für einige durchaus schwer einzuhaltende, Abstandsregel, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen und um dafür zu sorgen, dass wir alle bald wieder in die Schule dürfen. Und während man dann so normal, wie es eben geht, an der Strandpromenade von Travemünde spazieren geht, fallen einem beim genaueren Hinsehen jede Menge kurioser Dinge auf. So auch die „Corona Sea“, ein Cargoschiff der Transfennica-Lines, welches zwischen Lübeck Travemünde und dem finnischen Hanko verkehrt. Ist das ein Scherz, oder wurde das Schiff schon vor der Corona-Pandemie so genannt? Ein wenig Hintergrundrecherche ergibt, dass die „Corona Sea“ bereits seit 2018 ihren Namen trägt. Die Verwirrung stand trotzdem vielen Passanten ins Gesicht geschrieben.

So, noch mehr Kuriosität gibt’s jetzt aber nicht mehr – falsch gedacht! Ein Restaurant, ebenfalls an der normalerweise deutlich stärker besuchten Promenade gelegen, ließ sich für die angewiesene Schließung ihres Betriebs eine etwas andere Bezeichnung einfallen. Es befand sich im liebevoll genannten „Dornröschenschlaf“, woran das erinnern soll, ist wohl allen klar. Und doch ist es eine in diesen Zeiten ungewöhnliche Bezeichnung, was den Kuriositätsfaktor dieses Spaziergangs noch einmal erhöht.

Wer also selbst gerne einmal etwas „Kuriosität tanken“ möchte, sollte sich einen Spaziergang an der Travemünder Strandpromenade nicht entgehen lassen. Ein wenig frische Luft soll ja bekanntlich auch nicht schaden.

Jannik Wigger, 9c