Was ist die Liebe?

Das schönste Gefühl der Welt, Kummer, Verzweiflung, das, was jeder einmal erlebt – Die Klasse Q1d hat sich im Deutschunterricht mit der Frage „Was ist die Liebe?“ beschäftigt. Inspiriert von Kurzgeschichten haben Schüler:innen folgende lyrische Antworten gefunden:

Was ist Liebe? (Philipp Eckloff)

 

Manche antworten nur verlegen

Ich wünschte ich könnt dir die Antwort geben

Ich habe gedacht ich hatte die echte Liebe

hätte nicht gedacht dass ich sie verliere

 

Andere sagen dass du nur die Liebe kriegst

wenn du auch viel Liebe gibst

eins ist wichtig dass du‘s nicht vergisst

dass die Liebe gar nicht käuflich ist

 

Doch vergiss nicht dich selbst zu lieben

denn sonst wirst du die Liebe niemals kriegen

dein Herz es strahlt so bunt

nicht alles hat einen Grund

 

Was zum Schweigen bringt (Sophia Marie Pott, Q1d)

Liebe, was soll man dazu sagen
Sie kommt mit der Zeit und geht durch den Magen
Doch was die Liebe wirklich ist,
Das fragte sich schon jeder einmal
Und oft bekam ein jeder der,
Der Liebe Ursprung hinterher,
Nur wenig Inhalt und viele Worte,
Denn wen er auch fragt in der Kohorte,
Alle kennen sie die Liebe,
Doch können sie sie nicht erklären,
Drum winden sie sich, um zu gewähren,
Dass sie nicht bloßgestellet werden
Von einem ach so kleinen Kinde,
dass die Liebe versucht zu finden.
Am Ende sind es immer die Alten,
Die den kleinen mit Geduld untermalten,
Was die Liebe sei:

Mit der Zeit, nicht mit dem Wissen,
Mit dem Herz, nicht mit dem Stolz,
Mit viel Arbeit, nicht mit Reichtum
Und ohne Erwartung an den anderen.

So soll wohl die Liebe entstehen,
Doch sollte man ihr nicht lieber entgehen?
Die meisten aller der Geschichten,
Die Liebe zu erklären suchen,
Kommen nicht daran vorbei,
Auch die Schmerzen zu verfluchen,
Die die Liebe mit sich bringt.
Was kann denn nur dagegen helfen?
Ibuprofen gab es noch nicht, als schon die Elfen
Sich fragten, wie sie kämpfen könnten,
Gegen den Schmerz, der es niemandem vergönnte,
An ihm vorbei zu kommen, wenn er die Liebe traf.
Das ist wohl auch der Grund dafür,
Dass viele Menschen arg verbittert,
Schnell die Ich-Grenze ziehen,
sobald man nach der Liebe fragt.
Ihnen kommen direkt die Momente,
Und Erinnerungen in den Sinn,
dass sie manchmal das ganze Ambiente,
Lieber Zerstören, als Sich damit
auseinanderzusetzen,
was sie falsch gemacht haben bei der Liebe,
die dahin.

So entstehen viele Menschen,
Die im Innersten zerbrochen,
Weil sie sich -auch unausgesprochenNicht damit auseinandersetzten,
Was sie eigentlich Enttäuschung nennen
müssten.

Nun sind auch in diesem Gedicht,
Der Liebe negative Folgen,
Weggelassen worden nicht.

Daher ist nun in weiser Voraussicht,
Dass der Aspekt vom Leser vergessen würde,
Die Gesellschaft die eine Hürde,
An der sich das lyrische Ich gern abarbeiten
würde
– Mit Würde oder lieber nicht?

Wenn ich – natürlich das lyrische ich-,
es mir ganz recht überlege,
Dann wäre der Leser überfordert,
Würde von der Liebe plötzlich die
Altersdiskriminierung
Und Systemkritik thematisiert.
Nein, das wär’ zu viel für heut,
Darum halt ich es ganz wie Freud,
und lobe einfach mal die Liebe,
denn wie Freud zu sagen pflegte:
„Gegen Angriffe kann man sich wehren,
gegen Lob ist man komplett machtlos“.

Nun versuche ich die Liebe zu entmachten,
– denn ich bin ein Rebell –
Und um die Waffen zu strecken,
bedank ich mich bei der Liebe für dieses einzigartige Thema,
das tausend Künstler*innen Arbeit verschafft,
So ist sie doch nicht schlecht für die Gesellschaft,
da sie Arbeitsplätze schafft.
Auch möcht ich die Liebe loben,
Sie ist ein echtes Phänomen,
Denn auch die Institution,
die ein ganzes Jahrtausend über Europa regierte,
wurd’ mit der Liebe legitimiert.

Wer eine solche Wichtigkeit erlangt,
Dem kann man neidlos anerkennen:
Im allerwahrsten Sinn des Wortes,
Er bracht und bringt die Frauen zum Brennen.

 

Verloren geglaubte Liebe (Svenja Pompa, Q1d)

 

Voll Mut und Fleiß das Geschenk er ihr machte,

Voll Freud und Schweiß ihr Herz zu rasen vermachte.

Ihren farbenfrohen Schatz er ihr rauben wollte,

da Liebe für ihn käuflicher nicht sein wollte.

 

Zerbrochen sie war nach tragischer Nacht,

Farbe aus ihrer Haut und ihrem Herzen gelacht,

Traurig, allein, farblos und leer,

noch nie zuvor sie fiel so schwer.

 

Verworren ihr Inneres von der  Liebe zu sein vermochte,

von der Täuschung ihr Herz zu schlagen stoppte.

Gefallen wie ein Engel sie nun am Boden schlief,

vom Schmerz getragen die Qualen rief.

 

Stücke ihrer selbst gebrochen am Boden lagen,

sie schlief für immer in ihren ehrlichsten Farben.

Spiegel sie umzingelten und dabei gefangen hielten,

Liebe sie niemals zu hoffen pflegten.

 

Zerlaufen Sie am Boden zermalten,

ihre Träume und Wünsche nun für immer verrannten.

Liebe sie in anderen nie fand,

und für sich selbst auch nur Hass entstand.

 

Ihre Gedanken verschlüsselt im Tunnel des Lebens,

sie nie glaubte sich selbst zu lieben.

Nun sie flog davon in andere Welten,

ihr Herz wieder schlug wie am Anfang geltend.

 

Unerklärbar das Phänomen des Spiegels,

sie glücklich lachend am Himmel schwebte.

Liebe sie immer in sich trug,

was sie nie zu glauben vermut.