Denk neu!

Wie wird aus einem kurzen Funken der Idee ein richtiges Produkt? Und wie kann ich dafür werben, damit es viele Menschen erreicht? In dem Wahlpflichtfach „Künstlerisches Gestalten“ waren dies die Leitfragen der letzten Wochen, in denen wir neunte Klassen aus einem kleinen Gedanken ein großes Projekt erschaffen sollten.

Brainstorming, das war das Stichwort, mit dem wir unsere Arbeit begannen. Das leere Kunstheft wurde schnell zum Kladdezettel und Ideen wurden hin- und herüberlegt, aufgeschrieben, durchgestrichen und weitergedacht. Es wurde sich mit dem Partner ausgetauscht und am Ende stand auf diesem vollgekritzelten Zettel tatsächlich eine handfeste Idee, ein Gedanke, von dem man vollkommen überzeugt war. Wir hatten Produkte erfunden, die von kühlenden Sohlen in den Schuhen bis hin zu neu gedachten Freizeitparks führten und würden nun daran weiterarbeiten, bis es fertig geschliffen sein würde. Doch nur die Grundidee war noch nicht ausgereift genug, denn es mussten Sicherheit, Kundenwünsche und Abrenzung zu ähnlichen Produkten entwickelt würden, der sogenannte U.S.P. (= Unique Selling Proposition/Point, also ein Alleinstellungsmerkmal). Wenn dies klar war fielen manchen schon von selbst die Logos zu, der Name, der sich in die Köpfe der Leute einhämmern müsste und der eng mit dem Produkt zusammenhing. Wir tüftelten, nutzten Designapps, das Zeichentool unseres Computers, das eigene Tablet oder einfach nur Zettel und Papier. Und am Ende dieser Arbeitsphase, wir konnten es kaum glauben, hatten wir wahrhaftig unser eigenes Logo in der Hand.

Doch damit nicht genug, nicht nur der Markenname musste stimmen, auch ein Slogan musste her. Ein Satz, ein Wort, eine Melodie… auch diese würden sich einprägen lassen müssen, es musste die Schlagwörter beinhalten, die unser Projekt beschrieben und es musste außergewöhnlich sein. Wir sahen uns bereits existierende Slogans an, sangen „Yippiejaja yippie yippie yeah“, stellten Sätze um, erfanden Wörter neu, probierten die entwickelten Sätze an Freunden und Familie aus – konnte man sich unsere Idee merken? Würde man bei diesen Worten an unsere Marke denken? Und irgendwann stand der Slogan und es ging an die wichtigste Arbeit: das Werbeplakat. Es musste ein Blickfang werden, ein Infoblatt, auf dem man in wenigen Sekunden alles fand, um zu wissen, worum es ging und trotzdem durfte es nicht zu voll aussehen. Es musste zu unserem Produkt passen, ob seriös, lustig, gruselig, all das musste der Kunde auf einen Blick verstehen können, um sich dann unseren Slogan zu merken und uns bestenfalls auf unserer imaginären Internetseite zu suchen. Doch auch die Arbeit an einer Anzeige gehörte zu unserem Projekt dazu, ein weitergedachtes Plakat, was zwar trotzdem für Aufmerksamkeit sorgen musste, dem Kunden aber mehr Informationen liefern würde. Ein kurzer Text, der viel verrät, aber doch noch Einiges offen lässt, um die Neugier der Kunden zu wecken.

Als auch das beendet war, trugen wir Skizzen, Kladdezettel, ordentlich geschriebene Bögen über den Entwicklungsvorgang und das Endergebnis zusammen. Und da war sie: die fertige Mappe, aus einem kleinen Gedanken entstanden und zu etwas Großen gemacht – von uns.

Und wer weiß, vielleicht begegnet Euch in ein paar Jahren das ein oder andere Produkt von uns, das es tatsächlich auf den Markt geschafft hat.

Josefin Greve, 9d