„Mehr Demokratie wagen!“

Schulbeginn um 9? Abschaffen der Hausaufgaben? – Schüler*innen haben mehr Macht, als du denkst! Die Demokratie-AG möchte das zeigen!

Ich kann doch eh nichts ändern.“

Was stört dich so richtig an der Schule ? Was würdest du gerne anders machen. Das sind Fragen, die sich jede*r Schüler*in stellen sollte. Es sind nämlich die Fragen, die gestellt und beantwortet werden müssen, um Fehler und Missstände in den bisherigen Abläufen aufzudecken und sie zum Besseren hin zu ändern. Momentan sind es aber leider noch die Fragen, die sich keiner so richtig zu stellen traut, oftmals weil man glaubt, man könne ja sowieso nichts ändern. Aber das ist falsch.

Auch in den bestehenden Strukturen haben Schüler*innen mehr Möglichkeiten der Beteiligung als ihnen bewusst ist. Beim ersten Treffen der Demokratie AG am vergangenem Samstag und im Austausch mit Vertreter*innen der OZD, des Katharineums und der Ernestinenschule wurde schnell klar, an welchen Stellen der Schüler*innenbeteiligung es noch hakt. Wir fragten uns woher das altbekannte „Ich kann doch eh nichts ändern“ eigentlich kommt und haben drei Hauptprobleme aufgedeckt.

1. Fehlende Transparenz

Die demokratischen Strukturen sind nicht durchsichtig genug, Schüler*innen wissen nicht genug über sie Bescheid, als dass sie auf sie zurückgreifen, wenn sie Bedarf zur Änderung sehen. Um das zu ändern, müssen die Personen innerhalb der Strukturen beginnen, die internen Abläufe für die gesamte Schüler*innenschaft ersichtlich und verständlich zu machen und Schüler*innen über ihre Rechte und Beteiligungsmöglichkeiten aufzuklären.

2. Fehlende Inklusion

Die bisher bestehende Unwissenheit sorgt in der Regel für einen Ausschluss von großen Teilen der Schüler*innenschaft, weshalb die Wissenshierarchien zum einen aktiv abgebaut werden müssen. Zum anderen müssen die Personen innerhalb der Strukturen immer wieder Brücken und Angebote schaffen, die alle Personen dazu einladen sich zu beteiligen.

3. Nicht demokratisch genug

An dieser Stelle ist das „Ich kann doch eh nichts ändern“ leider gar nicht so fehl am Platz, denn selbst wenn alle Maßnahmen dazu geführt haben, dass Schüler*innen ihre Beteiligungsmöglichkeiten kennen und die geschaffenen Anlaufstellen nutzen, haben die Strukturen selbst noch viel demokratisches Verbesserungspotential. Wie ernst zum Beispiel nehmen die Klassensprecher*innen, deren Wahlen mehr oder weniger regelmäßig und mehr oder weniger unvoreingenommen stattfinden, ihren Job eigentlich? Stehen sie wirklich so gut mit ihrer Klasse im Austausch, dass sie die Fülle an Meinungen auf der KVV repräsentativ widerspiegeln können ? Wäre eine Lösung, in der jede*r Schüler*in einzeln ihre Stimme abgeben kann, nicht viel demokratischer ?

Demokratie ist mehr als ein Kreuz auf einem Zettel

Damit eine Demokratie lebhaft und wehrhaft bleibt, müssen gerade junge Menschen demokratisch empowered und gebildet werden. Die Schule kann dabei eine wichtige Rolle einnehmen und Schüler*innen auch innerhalb der Institution spüren und erleben lassen, was es bedeutet, Teil einer Demokratie zu sein, anstatt sie es nur theoretisch lernen zu lassen.

Stell dir vor..

Und jetzt wirf einen kurzen Blick in eine Zukunft, in der die Schulgemeinschaft auf Austausch, Beteiligung und dem Gefühl des Einzelnen gesehen und gehört zu werden, basiert. Wie viel motivierter würden Schüler*innen sein, wenn sie zu Abläufen und Entscheidungen befragt werden würden? Wie viel angeregter, vielseitiger und bunter das Schulleben? Die Demokratie-AG möchte den Weg hin zu dieser Zukunft ebnen, indem sie beginnt die Fragen zu stellen, die dringend gestellt werden müssen. Oder es mit den Worten eines bekannten Politikers zu sagen: „Mehr Demokratie wagen!“

Wenn du Teil der Demokratie- AG werden möchtest, schreib uns doch einfach an und sei beim nächsten Treffen mit dabei.

svj@schule.luebeck.de

Instagram: svreloaded

Maja Nolte, Q2a