Mal wieder ins Theater gehen?

“Die Leiden des jungen Werthers” von Johann Wolfgang von Goethe, präsentiert von dem Freiburger Theaterkollektiv „Punktlive“ unter der Regie der jungen Karlsruher Theatermacherin Cosmea Spelleken: https://werther-live.de Der Deutschkurs Ea/d Pet hat sich das Stück angesehen und teilt seine Eindrücke:

Allerdings etwas anders, als man es von einem klassischen Theaterbesuch mit der Schule gewohnt ist. (Lotti)

März 2021, alles hat aufgrund der Corona-Pandemie geschlossen: Kinos, Restaurants und Theater. Doch durch diese Situation wurden viele kreativ, auch die Schauspieler*innen, die innerhalb des YouTube Livestreams „Werther.live“ den bekannten Briefroman „Die Leiden des jungen Werthers“ von Goethe auf moderne Weise online inszenierten.

Die Handlung ist ungefähr gleich geblieben doch wurde ihr ein neuer Anstrich verpasst. (Helena)

 

Wie allen bekannt müssen Theater in Deutschland aufgrund der momentanen Situation geschlossen bleiben. In solchen Zeiten, ganz ohne Kultur, hat sich ein Theater in Freiburg etwas ganz besonderes überlegt. Digitales Theater. Dabei sitzen die Schauspieler zu Hause live vor der Kamera und tragen die Stücke auf kreative Art und Weise vor. (Tammo)

„Sollte es zu technischen Problemen kommen, sind wir sicher bald erneut für Sie da.“ Solch ein Satz wurde für eine lange Zeit nicht in Verbindung mit Aufführungen in einem Theater gebracht… Es wird die tragische Liebesgeschichte des jungen Werthers erzählt, welcher sich in das junge Mädchen Lotte verliebt, die jedoch bereits einem anderen jungen Mann versprochen wurde. Diese emotionale und tragische Geschichte zweier Menschen, welche aufgrund der Umstände nicht ihren Gefühlen folgen können, wurde nun in die unsere Zeit übertragen. Die beiden Hauptfiguren lernen sich über die Plattform ebay-Kleinanzeigen kennen und treffen sich im Folgenden immer häufiger in Videokonferenzen über „zoom“… Diese sowie Bildschirmübertragungen oder auch das zeitgleiche Mitverfolgen von schriftlichen Unterhaltungen über soziale Plattformen sind ein Bestandteil dieser Umsetzung.

Ich habe mit der Zeit erkannt, dass es wichtig ist zu lernen, dass wir auch Theaterstücke neu interpretieren können, dass die gegebenen technischen Möglichkeiten frühere Grenzen überwinden können. Das Theater wird in diesem Falle auf eine andere Art und Weise interpretiert, doch die Menge des digitalen Applauses am Ende der Aufführung zeigt, dass viele Zuschauer, auch ich, diese Umsetzung sehr überzeugend fanden. (Sophia)

Kino, Theater und Restaurants – alles hat geschlossen. Die Corona- Pandemie schränkt alles ein. Doch wir hatten die Möglichkeit ein Theaterstück zu sehen!!!

Nicht auf die konventionelle Art mit einem Theaterbesuch, hellen Lichtern und Orchestermusik, sondern Zuhause vor dem Laptop. Das Stück hieß „Werther.Live“ und ist eine moderne Aufführung von „die Leiden des jungen Werthers“ von Goethe, gespielt von jungen Schauspielern einer Freiburger Theatergruppe. (Ameli)

Das besondere an der Aufführung war für mich persönlich jedoch nicht der Inhalt des Stücks, sondern die Aufführung selbst. Unter “Online-Theater” hatte ich mir eine abgefilmte Bühnenvorstellung vorgestellt, als ich mich dann eingeloggt habe, dachte ich zuerst ich bin aus Versehen in einem privaten Zoom-Anruf gelandet. Als Zuschauer sah man nämlich die gesamte Zeit lang eine Bildschirmaufnahme des Laptops von Werther. Man konnte seine WhatsApp Chats mitlesen, sehen wie er auf Instagram seine Kunst postet, mit seinem besten Freund Willi oder Lotte per Video telefoniert, Musik hört und vieles mehr.

Das Prinzip, den Briefroman durch einen “Chatroman” zu ersetzen, finde ich eine sehr gute Idee, das Stück moderner zu gestalten. Es gibt ebenfalls die Option, allen Charakteren auf Instagram zu folgen und sie dadurch noch etwas besser kennenzulernen. (Liv)

Schlussendlich kann man sagen, dass es eine Zukunftsidee ist das Theaterstück online und live zu präsentieren, da somit jede Zielgruppe erreicht werden kann. (Svenja)

Das Besondere an diesem Theatererlebnis war auf jeden Fall die Inszenierung, wobei meine Klasse anfangs noch dachte, sie wären auf einen falschen YouTubeLink gestoßen. Doch verstanden wir nach und nach die Inszenierung des Stückes. Es handelt sich hier ausschließlich um eine Bildschirmaufnahme von Werthers Laptop. Dieses hieß man konnte WhatsAppChats, InstagramBilder, Musik und Zoom-Calls mitverfolgen.

Auch die immer wieder passend eingesetzte Musik unterstütze dieses. Auch wenn Ich mit einer klassischen Videoübertragung eines Stückes aus dem Theater gerechnet habe, hat mir diese Inszenierung des Stückes sehr gefallen, da mit vielen verschiedenen Mitteln ein großartiges Theatererlebnis vermittelt wurde und das Stück ein Stück weit der heutigen Welt angepasst wurde. Ich kann allen, die dieses Stück sehen garantieren, dass sie einen etwas „anderen Kulturabend“ verbringen werden, der ihnen allerdings sehr viel Freude zu bereiten kann. (Frieda)

Hier erlebten wir Kultur auf eine ganze neue Art und Weise. Das Stück „Die Leiden des jungen Werthers“ von Goethe aus der Epoche des Sturm und Drang wurde als digitaler Theater-Livestream aufgeführt.

Werther.live“ ist ein sehr gutes Beispiel, wie digitales Theater funktionieren kann … und eine schöne Abwechselung und neue Kulturerfahrung in der Abgeschiedenheit des Lockdowns, die ich mir sicherlich auch in Zukunft ergänzend zu einem klassischen Theaterbesuch vorstellen kann. (Jansje)

Durch die Nutzung von Social Media und moderner Kommunikation hatte das Stück großen Bezug zur heutigen Welt und dadurch kein Stück altmodisch oder langweilig wirkte. Dennoch war die Handlung des Stückes originalgetreu und Kennzeichen des Sturm und Drang deutlich erkennbar. (Felicia)

Mit diesem digitalen Theaterstück wurden ganz neue Möglichkeiten eröffnet, Theater mal etwas anders und neu zu erleben. Besonders in der Zeit des momentan andauernden Lockdown wird den Leuten der Spaß am Theater nicht genommen. (Luise N.)

Grundsätzlich ist es eine schöne Abwechslung, zu dem sonst so monotonen Alltag. Es hat Spaß gemacht, das Erlebnis, in ein Theater zu gehen, auch in der jetzigen Situation genießen zu können. (Lotte)

Letztendlich hat das Livestream-Theaterstück auf jeden Fall gezeigt, dass Theater auch in Zeiten von Corona möglich sein kann und man trotz einer weltweiten Pandemie nicht zwingend auf kulturelle Erlebnisse verzichten muss. (Laura)

Zusammenfassend ist es sicherlich angenehm, wieder „ins Theater gehen“ zu können und sich deshalb diese Vorstellung anzusehen, jedoch ist die modernisierte Fassung schon beinahe ein anderes Genre, das herkömmliche Erwartungen gegebenenfalls nicht erfüllt. (Clara)

Zudem findet auch ein Austausch mit dem Publikum statt, denn die Instagram-Profile der Schauspieler sind schnell zu finden und man kann sich sogar über Instagram direct-messages mit den Schauspielern unterhalten.

Zusammengefasst kann man sagen, dass sich die 4€ Eintrittspreis wirklich lohnen, um mal wieder etwas Kultur – wenn auch nur über den Bildschirm – zu erleben. (Helena Sch.)

Mehr zum Stück, dem Theaterkollektiv Punktlive, den Darstellern, Goethe und Vorstellungsterminen unter: https://werther-live.de