Alternativ? Los! Das Praktikumsersatzprogramm in der zweiten Woche

Eine neue Woche beginnt und das Praktikumsersatzprogramm geht weiter. Diese Woche sind die Schülerinnen und Schüler der Stufe Q1 in zwei Gruppen aufgeteilt: In Geo und WiPo.

Geografie:

Unter der Leitung von Frau Biemann und Frau Michaels beschäftigt sich die Geo-Gruppe in der aktuellen Woche mit dem  Thema „Nachhaltiger Konsum“. Dafür war heute die Bioingenieurin Dr. Yanne Goossens vom Thünen-Institut, dem Bundesforschungsinstitut für ländliche Räume, Wald und Fischerei, zu Besuch und hat einen Vortrag über nachhaltige Ernährung und Lebensmittelabfälle gehalten. Ihre Arbeitsfelder sind u.a. Umweltauswirkungen von Lebensmitteln und nachhaltiger Konsum sowie die Ökobilanzierung von Konsumprodukten.

In diesem Zusammenhang lag der Schwerpunkt ihres Vortrages darauf, uns dazu anzuregen, unser Konsumverhalten zu hinterfragen und dabei auch vermeintlich nachhaltigere Produkte zu betrachten. So hat sie uns z.B. gezeigt, dass es gar nicht unbedingt besser sei, Papier- statt Plastiktüten zu nutzen, da zum Beispiel der Transport von Papiertüten viel schwerer und aufwändiger sei als von Plastik. Zudem müssten sie im Falle eines Wasserschadens direkt weggeworfen werden und der Transport und Ausstoß von CO2-Emissionen durch mehrere LKWs sei dann umsonst gewesen.

Zudem war ein wichtiger Aspekt des Vortrages von Dr. Goossens, uns mit dem Thema regionale und saisonale Produkte vertraut zu machen. Auch diesbezüglich sei es nicht immer besser, regionale Produkte zu kaufen, was etwa 82% der deutschen Bevölkerung bevorzugten. Im Winter habe ein Kopfsalat aus Spanien z.B. die bessere Ökobilanz, da dieser momentan in Deutschland nicht saisonal ist und unter hohem Energieaufwand gezüchtet würde. Da sei es dann nachhaltiger, den Salat aus Spanien zu essen oder direkt zu Alternativen wie Wintergemüse, das saisonal und regional zu haben ist (Kohl), zu greifen. Hier muss man also Saisonales und Regionales abwägen.

Nach dem Vortrag wird in Gesprächen klar, dass zum nachhaltigen Konsum sehr viel Umsicht und Vorwissen gehört und man selbst auf so viel achten muss. Man sollte sich zum Beispiel beim Einkaufen fragen, was gerade regional/saisonal ist, was wirklich bio ist und ob dieses Regionalem vorzuziehen ist, ob man überhaupt im Supermarkt oder Discounter einkaufen gehen sollte oder aber beim örtlichen Bauern oder Wochenmarkt, ob man bestimmte Lebensmittel wirklich braucht oder die zwei Packungen Salami doch wieder im Müll landen, wodurch wieder unnötige CO2-Emissionen verbraucht würden und so weiter. Vor allem sollte man darauf achten, nicht direkt alles nach Ablaufen des Mindesthaltbarkeitsdatum wegzuwerfen. Vieles ist auch darüber hinaus noch lange genießbar. Wichtig scheint, vor dem Einkauf zu planen, was genau man benötigt, was man wirklich aufisst und worauf man eventuell doch verzichten kann. So funktioniert nachhaltiger Konsum möglicherweise besser.

Edda Peters, Q1d

 

Wirtschaft/Politik:

Für die Q1-Schüler:innen, die den Bereich Wirtschaftspolitik gewählt haben, setzt sich das Ersatzprogramm während des Praktikums in der zweiten Woche aus verschiedenen Elementen zusammen. Jeden Tag gibt es einen Workshop zu einem spezifischen Thema, der von Außenstehenden für uns organisiert wurde und uns im weiteren Berufsleben weiterhelfen soll.

Der erste Tag dieser Woche startete mit dem Workshop „Fake News“, der von Maika Schmitt, der Mitgründerin der online Debattenplattform „Buzzard“, geleitet wurde. Frau Schmitt hat Politikwissenschaften studiert und ihren Master in Afrikanistik absolviert. Während des Tages hat sie uns gezeigt, wie man falsche Informationen aus den unterschiedlichsten Medien richtig erkennt und nicht auf diese hereinfällt. Zuallererst informierte Frau Schmitt uns grundlegend zum Thema „Fake News“, was dessen Ursachen und Ziele sind und weshalb falsche Nachrichten tatsächlich sehr gefährlich werden können. Um dies zu verstehen und zu verinnerlichen, durften wir in Kleingruppen falsche Instagrambeiträge der Tagesschau zum Thema Corona-Impfung erstellen und somit „Fake News“ verbreiten. Am Ende des Tages verglichen wir wer die falschen Informationen am glaubwürdigsten darstellen konnte und inwiefern man solche falschen Informationsquellen erkennt. Dafür stellten wir außerdem noch eine gemeinsame Checkliste auf, anhand welcher Punkte man die Glaubwürdigkeit von Internetseiten und Informationen genau überprüfen kann.

Wir alle haben durch diesen Workshop sehr viel Neues und auch sehr Wichtiges für die Zukunft gelernt und den allermeisten haben die unterschiedlichen Aufgaben, sowie der gesamte Tag, sehr viel Spaß gemacht.

Lena Berning

Am Dienstag ging es dann in die Welt der Verschwörungstheorien. Insbesondere durch Corona finden sich immer neue und teilweise sehr verbreitete Verschwörungstheorien.

Zum Warmwerden haben wir jedoch eine ganz besondere Form von „Schere-Stein-Papier“ gespielt: Gegeneinander im Wettkampf, unterschiedliche Regeln und dann ganz ohne ein Wort zu sagen. Klingt erstmal gar nicht so schwer, aber probiert es mal aus! Unterschiedliche Regeln zu verstehen oder zu erklären ist ohne eine gemeinsame Kommunikation fast unmöglich! So ergeht es einigen von uns auch in Debatten oder Diskussionen mit Menschen, die ganz andere Werte (also Regeln) haben als wir. Besonders wenn es um Verschwörungstheorien geht, „fehlen uns die Worte“ in einer Diskussion. Um das zu ändern, erarbeiteten wir zunächst, wie Menschen sich überhaupt auf solche Ideen oder Theorien einlassen können. Im Anschluss daran haben wir unterschiedliche Verschwörungstheorien in kleinen Gruppen besprochen und wie man auf diese reagieren kann. In einem Rollenspiel haben wir dann die Diskussionen live miterleben können. Dabei war es egal, ob es um Masken- und Corona-Leugner:innen oder um Roboter-Tauben, die uns ausspionieren ging.

Mit einer Checkliste, die wir im Anschluss aufgestellt haben, sind wir nun auch für solche Situationen bestens gerüstet. Eines darf niemals fehlen: Die Kommunikation!

Imme Stehr