9 Vorträge, 3 Räume und 1 Tag: Berufswahl im Dialog

Im Rahmen des Alternativprogramms für das Praktikum nahmen sich neun Rotarier:innen die Zeit, die Q1 über Berufe und ihren Werdegang zu informieren. Neben wichtigen Informationen stand eines im Vordergrund: Fragen, Fragen, Fragen!

Was hat der Q1-Jahrgang mitgenommen? 9 unterschiedliche Berufe und Antworten, Antworten, Antworten! Wie diese lauten, könnt ihr hier nachlesen:

Wegen der Corona-Situation haben viele Schüler und Schülerinnen aus dem 11. Jahrgang leider kein Praktikumsplatz finden können. Während dieses Wirtschaftspraktikums sollen wir die Möglichkeit bekommen die Zusammenhänge in einem Unternehmen kennenzulernen, aber nur Einige verbringen die letzten zwei Wochen vor den Sommerferien tatsächlich damit. Stattdessen hat sich unsere engagierte WiPo- und Geo-Fachschaft in kürzester Zeit ein Ersatzprogramm auf die Beine gestellt, sodass auch die Schüler und Schülerinnen ohne Praktikumsplatz eine Möglichkeit zur Berufsorientierung bekommen.

Die Rotarier ermöglichen normalerweise eine Informationsveranstaltung für Schüler und Schülerinnen verschiedener Gymnasien über ihren Beruf, ihren Werdegang und persönliche Erfahrungen. Obwohl das Projekt sehr schnell organisiert werden musste, stellten sich neun Rotarier für Vorträge, Dialog und Austausch zu Verfügung. Da wir in dem Rahmen des Ersatzprogrammes jedoch nur eine kleine Gruppe waren, sind die Rotarier noch individueller auf unsere Fragen, Sorgen und Ideen eingegangen.

Eine Sorge, die die meisten betrifft, ist die Unsicherheit bei der Berufswahl. Weil sich Dr. Volker Bechtloff, Vorsitztender der Geschäftsführung Minimax, genau darüber bewusst ist, sprach er einen Großteil der Schülerschaft mit dem Titel seiner Veranstaltung „Für alle, die noch nicht wissen, was sie machen sollen“ an. Neben einem Einblick in die Aufgabenbereiche und Qualifikationen einer Geschäftsführung, vermittelte er wertvolle Ratschläge, die uns die Entscheidungsfindung erleichtern werden. Zum einen, betonte Dr. Bechtloff, dass das Annehmen von Chancen eine relevante Rolle im Berufsleben spiele. Zum anderen gehöre zu dem Erhalten von Chancen natürlich auch ein gewisses Maß an Glück dazu, allerdings empfahl er das Vertrauen auf unser Bauchgefühl bei der Entscheidung. Das bedeutet, wenn wir mit einem guten Gefühl mit einer Möglichkeit konfrontiert seien, sollten wir sie nutzen. Zusätzlich sei das Durchhaltevermögen essentiell für Erfolg: Eine abgebrochene Ausbildung bringe nichts. Stattdessen solle man durchhalten, denn man könne in jedem Fall weitere Kompetenzen erlernen. Es war für Dr. Bertloff ebenfalls besonders wichtig, dass wir bei unserer Berufswahl unsere Stärken ausnutzen und eine pragmatische Wahl treffen. Er betonte, dass einige Berufsgruppen eine stärkere Konkurrenz hätten, wenn ein zu großes Angebot durch Bewerbungen bestehe. Durch den Vortrag ist uns nun bewusst, dass wir durchaus darauf achten müssen, welche Tätigkeiten gefragt sind. Das gilt jedoch erst für die spätere Berufsfindung. Das Wichtigste und vielleicht auch das Beruhigendste, das wir mitgenommen haben war nämlich die Versicherung, es sei völlig normal und in Ordnung, dass wir mit 17 Jahren noch keine Ahnung haben, welchen Beruf wir später mal ausüben werden.

Schlussendlich möchten wir uns bei Herrn Dr. Bertloff sowie allen acht weiteren Rotariern bedanken, dass Sie die Zeit und Energie so kurzfristig in uns investiert haben. Neben dem Informations-Input über den realitätsnahen Einblick in Ihre Berufe, sind wir alle dankbar für die Gespräche, die wir mit Ihnen führen konnten.

Lisa Muth, Q1a

 

Eintauchen in die Welt der Wirtschaftsingenieure:

Einer der neun Vorträge, welche Frau Benkert für die Q1 organisiert hat, war von Herrn Tiffert, welcher Wirtschaftsingenieurwesen mit Schwerpunkt Verkaufspsychologie studiert hat und heute selbständiger Unternehmensberater ist. Während sich die meisten, welche diesen Vortrag besucht haben, eher für den psychologischen Part interessierten, gab es auch ein paar Interessierte an dem Wirtschaftsteil.

Herr Tiffert fing an und als allererstes erklärte er uns, wie er normalerweise eine Power-Point-Präsentation mitbringe, jedoch an diesem Tag mit Absicht davon abgesehen habe, um besser in den Dialog statt in den Monolog zu kommen. Zuerst sammelte er von allen Fragen, um diese dann abarbeiten zu können. Unter anderem erzählte er dabei, wie er persönlich früher in seinen fünf verschiedenen Schulen, auf denen er war, starke Probleme hatte und dementsprechend sein Abi auch nur mit etwa 3,0 bestand.

Mit seiner entspannten Art kam Herr Tiffert sehr gut bei den Schüler:innen an, während er auch anschaulich erklärte, dass es zum Beispiel die Möglichkeit gibt, eher in das Analytische zu gehen, indem man Firmen im Bezug auf Datensätze berät, oder eher praktisch zu arbeiten und den Firmen selber beizubringen, sich selbst in einem anderen Licht zu sehen, um Probleme  besser zu identifizieren und lösen zu können.

Nachdem alle Fragen geklärt waren, ließen wir den Tag noch mit einer Zusammenfassung von dem, was wir alle von den Vorträgen, welche wir besuchten, mitgenommen haben. Im Großen und Ganzen fühlen sich die meisten jetzt in Hinsicht auf ihre Pläne nach der Schule viel entspannter und keiner fürchtet sich mehr vor diesen existentiellen Fragen, welche nun und vor allem im nächsten Jahr vor uns stehen.

An dieser Stelle wollen wir nochmal Frau Benkert für ihre sensationellen Organisationen danken, welche das stressige Umfeld der Q1 erheblich mit diesen Vorträgen und gesamten Programm erheblich verbessert hat.

Marie Sader, Q1e

Eventmanagement an der MuK

„Also erstmal Herzlichen Glückwunsch zu eurer Zielsetzung bis 2035 eine klimaneutrale Schule zu sein“, hat uns Ilona Jarabek am Donnerstag im Refektorium begrüßt. Glücklicherweise; denn ihre Zusage war gerade mal zwei Tage zuvorgekommen. Aber nun ist sie da gewesen und konnte uns als Geschäftsführerin der MuK nicht nur allerhand über Eventmanagement, sondern auch über ihren definitiv alles andere als schnurgeraden Werdegang und Persönliches erzählen.

Vielleicht sind einige von euch sich ja auch schon ganz sicher, für Frau Jarabek stand jedenfalls schon immer fest: Ich werde Grundschullehrerin. Nach ihrem Abitur hat sie also direkt Grundschullehramt studiert …obwohl es damals eine richtige „Lehrerschwemme“ gegeben hat. Nebenbei hat sie auch ungarisch gelernt, (ihr Vater ist Ungar) und dadurch ihre Leidenschaft für „Finnougristik“ (Philologie/Kulturwissenschaft von beispielsweise Ungarisch, Finnisch oder Estnisch) entdeckt. Zudem kommt noch VWL (Volkswirtschaftslehre), bei der sie dachte, es sei nützlich sich damit zu beschäftigen. Und bei allen drei Studien fragten sich Freunde und Familie: Was will sie damit nur anfangen?

Frau Jarabek sagt, die Methodiken, die sie so an die Hand bekommen hat, helfen ihr sich in immer neue Themen einzuarbeiten. Denn das ist, was sie nun macht. Der Beruf des Eventmanagers ist wahnsinnig vielseitig, jeder Kunde, jede Veranstaltung ist anders. Insbesondere als Leiterin muss man alle Abteilungen im Blick haben und zusammenführen. Momentan setzt sie sich ganz technisch schon fast mit Ingenieurswissenschaften auseinander, denn die Musik- und Kongresshalle wird nach und nach saniert, dabei hat sie schon lange vorher die Energieeinsparung des großen Gebäudes im Blick (nach der Uni ist unsere MuK zweitgrößter Energieverbraucher Lübecks), denn der Klimaschutz liegt ihr am Herzen.

Zur MuK kam sie auch nur per Zufall. Ihr damaliger Freund hatte eine Stelle in Lübeck bekommen, da ist sie also mitgezogen und wurde zur Eröffnung der Halle eingeladen. Das Haus hat sie so beeindruckt und fasziniert, dass sie einfach gefragt hat, ob sie mal hospitieren dürfe. Sie durfte. Der erste Tag ist so unangenehm gewesen, weil niemand gewusst hat, was man mit ihr nun anfangen sollte, da ist sie nach einer Stunde Wartezeit (…und Frau Jarabek ist nicht die geduldigste) einfach losgezogen und hat an die Büros geklopft. Ihr käme zunächst die „volle Abwehr“ entgegen, erinnert sie sich, außer in dem Büro, welches heute das Ihrige ist. Bei der Eventplanung musste sie direkt an den Schreibtisch und Daten des ersten Meetings in der MuK zusammentragen. Dann erst hat sie ein Praktikum gemacht, wurde später Angestellte und ist heute Geschäftsführerin. Heute ist sie außerdem: Präsidentin des Europäischen Verbands der Veranstaltungs-Centren. Für alle möglichen Ämter zu kandidieren ist ihr immer wichtig gewesen, nach ihren Erfahrungen hat man als Frau immer präsenter zu sein „…und eigentlich immer besser“.

Da hat uns unter anderem interessiert: „Wie ist so eine Führungsposition mit Familie vereinbar?“ Frau Jarabek hat sich morgens freigenommen, mittags und abends. Teilweise hat sie die Klasse ihrer Tochter morgens im Schwimmen unterrichtet, hat dann gearbeitet, ist mittags nach Hause gesprintet, um zu kochen und ist nachdem sie noch einen Arbeitsblock hinter sich und ihre Tochter mit Babyfon ins Bett gebracht hatte zur jeweiligen Veranstaltung des Abends gegangen. Ihre Schlussfolgerung: „Es geht!“

Und genauso schnell ging dann auch unser Tag vorüber. In diesem Sinne: Vielen Dank für die Vortrags- und Fragerunde!

Moana Kalettka

 

Recht und Ordnung: Rechtswissenschaften

Einen Teil des Ersatzprogramms,während der Praktikumswochen für die Schüler*innen des Q1-Jahrgangs bildet der Tag mit dem Thema: ‚Berufswahl im Dialog‘. An diesem waren verschiedene Personen aus unterschiedlichen Berufsbereichen bei uns in der Schule, und wir hatten die Möglichkeit, uns drei Vorträge anzuhören und direkte Fragen zu stellen, um einen Einblick in deren Berufslaufbahn, Erfahrungen und Berufsalltag zu erhalten.

Eine Besucherin an diesem Tag war Frau Dr. Britta Specht, die uns den Beruf der Rechtswissenschaften etwas näher bringen wollte. Frau Specht ist seit 1998 Anwältin und seit 2018 hauptberuflich Notarin in einer eigenen Kanzlei und erzählte uns viel über die einzelnen Bereiche der Rechtswissenschaften und vor allem über ihre persönlichen Erfahrungen und den Weg bis hin zur Notarin. Gleich zu Beginn suchte sie den direkten Dialog mit uns und hörte sich von allen ihre Zukunftspläne an und gab Schüler:innen, die in den Bereich der Rechtswissenschaften gehen wollen, direkte Tipps und Hinweise. In einer angenehmen und persönlichen Atmosphäre und mit unzähligen Familiengeschichten und vielen anschaulichen Gesten verdeutlichte sie uns immer wieder, wie wichtig es ist, bei der Berufswahl nach links und rechts zu schauen und offen für Neues und Unbekanntes zu sein. Während der eineinhalb Stunden beantwortete sie viele Fragen von uns und brachte uns den Beruf einer Notarin ein großes Stück näher.

Lena Berning, Q1c

 

Mit Individualität zum Erfolg

„Was konnotieren Sie mit dem Berufsbild eines Mediziners?“, lautete die Einstiegsfrage Dr. Ralf Staigers, Facharzt für Innere Medizin und Mitglied des Rotary Clubs RC Lübeck, in die Veranstaltung „Berufswahl im Dialog“. Ohne langes Überlegen folgte prompt die Antwort, welche den Zuhörenden wohl mehrheitlich in den Sinn kam: „Menschen helfen“.

Was zunächst romantisch klingen mag, beleuchtete der Berufserfahrene anhand seines persönlichen Werdegangs in breiter Vielschichtigkeit. Denn die Tätigkeit eines Arztes vereint Kontraste wie kaum eine andere. Tatsächlich schätzt der Hausarzt das besondere, erfüllende Verhältnis zu seinen Patient:innen, geprägt von Vertrauen, Dankbarkeit und medizinischen Erfolgen, erinnert jedoch gleichermaßen daran, dass auch die Konfrontation mit Leid und Tod keine Ausnahme im Berufsalltag bildet.

Schon Voltaire, einer der bekanntesten Autoren der Aufklärung, sagte seinerzeit:

Man soll vor allem Mensch sein und dann erst Arzt.“

Diese Devise vermittelte uns auch Dr. Ralf Staiger, der sich in seiner Profession als Dienstleister, Berater, jemand, der seinen Patient:innen hilft, sie informiert und unterstützt, versteht.

Wichtig sei demnach vor allem eines: Willens- und Entscheidungsfreiheit. Was der hausärztliche Internist stets auf seinen Berufsalltag anzuwenden versucht, sollte eine ältere Patientin einmal auf ein cholesterinsenkendes Medikament verzichten wollen, sollten auch wir in der komplexen Zeit zwischen Abschied, Ungewissheit und Neuanfang beherzigen. Eine Zeit, in der es sich nur zu häufig so anfühlt, als wäre das moderne „Gap Year” nun zur Pflicht geworden, weil dieser Weg von der Mehrheit des Freundeskreises eingeschlagen wird.

Stattdessen aber plädiert der 57-Jährige dafür, das zu „tun, wonach das eigene Herz ruft“.

So gebe es für alle Dinge eine „richtige“ Zeit und nicht immer müsse der Weg ein linearer sein. Vielleicht sollten wir Umwege umdenken und diese als eine Chance statt einer Bürde verstehen. Anstelle des Wortes „müssen“ viel häufiger das Wort „dürfen“ gebrauchen, schließlich ist jener freie Wille ein Privileg, welches uns erlaubt, den eigenen Horizont zu erweitern.

Neben dem Praktizieren als Internist und seinem Engagement bei Rotary bekleidet Staiger aktuell die Leitung des Lübecker Impfzentrums. Aus gegebenem Anlass regte er einen Diskurs an, welcher uns die gegenwärtige Situation neu denken ließ.

Während sich bei älteren Generationen etwa Erinnerungen an die Ölpreiskrise im Jahr 1973 oder die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl, die sich im April 1986 ereignete, eingebrannt haben, wird uns die COVID-19-Pandemie vermutlich für immer im Gedächtnis bleiben. Obwohl wir mit diesen Erinnerungen eine beschwerliche und für einige sehr schmerzhafte Zeit assoziieren, können wir gemäß Dr. Ralf Staiger zugleich viel Positives für die Zukunft aus der Pandemie ziehen.

Corona als Chance, die uns über den Tellerrand hinausblicken lässt, auf deren Überwindung wir, mit besonderem Augenmerk auf die junge Generation, wirklich stolz sein können!

Emma Petersen, Q1a

Dr. Bettina Greiner ist seit 2018 die Leiterin des Willy-Brandt-Haus in Lübeck. Sie studierte mit 25 Jahren Geschichte, Politikwissenschaften und Amerikanistik. Ihre liebe zu Büchern und dem Lesen verleitete die selbsternannte „Spätzünderin“ zu diesem Studium. Das klang für uns im ersten Augenblick nach einem relativ geraden Weg. Wie wir aber im Laufe des Gespräches gemerkt haben, war dies nicht der Fall.

Frau Greiner gab uns  viele spannende und interessante Einblicke in ihre vielfältigen beruflichen Stationen, u.a. aus ihrer Zeit als Besuchsreferentin in der Gedenkstätte des DDR-Gefängnisses Berlin-Hohenschönhausen, aber als Gegenpol erzählte sie uns über ihre Tätigkeiten als Tagungsleiterin und den Job in einem Unternehmen am Flughafen. Sie belächelte öfter ihren ziemlich „chaotischen“ Weg zum Willy Brandt Haus und lebt nach dem Motte „ein Plan wäre auch gut gewesen – aber ich hab einfach gemacht, nicht viel nachgedacht“. Genau daran zeigte uns die Historikerin, wie wichtig es sei, dass wir uns Möglichkeiten suchen, wie Praktika aber eben auch, dass wir uns frühzeitig ein Netzwerk aufbauen, Fragen stellen, Herausforderungen suchen und selber rausgehen und Sachen verändern. Sie ermutigte uns, die Augen auf zumachen und Impulse aufzunehmen, diese eben aber auch selber mit zubringen. Nur durch diese Punkte verbessert man sich und wächst weiter. Wie sie so schön betonte ist ein (Geschichts-)Studium nämlich auch nur ein Instrument, welches man selbst vielseitig einsetzen kann.

In der Zeit, wo Jobwechsel, auch Unsicherheiten weit oben standen, fühlte sich die Historikerin nie vollständig. Nun arbeitet Frau Greiner am Willy Brandt Haus und fühlt sich endlich angekommen. „Jetzt bin ich was – Ich bin das Willy Brandt Haus“.

Besonders spannend an ihrer derzeitigen Stelle findet sie, dass man mit Menschen in Kontakt tritt und ihre Arbeitsstelle die Möglichkeit bietet, sich mit den Werten Willy Brandts zu identifizieren. Sie zeigte uns, inwiefern Kommunikation auch in diesen Berufen von Bedeutung ist und dass Ihre Arbeit auch mit nach Hause genommen wird, da die Arbeit als Historiker:in nie endet und man einen ganz bestimmten Blick auf viele Themen entwickelt.

Auch die Fragen von unserer Seite wurden von ihr beantwortet; über das Studium in gesellschaftlichen Bereichen bis zu persönlichen Fragen war alles dabei.

Abschließend haben wir über Möglichkeiten diskutiert, wie man Museumsinhalte gut digital rüberbringen kann. Das war aufgrund der Corona Situation natürlich ein sehr aktuelles Thema. Wir hoffen, dass der Bereich des „digitalen Museums“ auch bei uns am Johanneum thematisiert werden kann und einen Platz an unserer Schule bekommt. Denn: Wer kann da wohl nicht besser das Willy Brandt Haus im Wandel unterstützen, als wir Schüler:innen, die an dem selben Ort lernen dürfen, wie einst Willy Brandt.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Bettina Greiner für ihre Offenheit uns gegenüber. Nicht nur das Geschichtsstudium ist für viele deutlich klarer und attraktiver geworden. Sie gab uns auch Themen und Anregungen mit auf den Weg, wie wir auch über Umwege das Ziel finden können oder eben wie wir durch das Leben gehen sollten und alle Möglichkeiten finden und wahrnehmen sollten.

Chiara Kortstock

Michael Röther ist derzeit Professor für elektrische Energietechnik an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg. Da er Elektrotechnik studiert hat, war der Dialog besonders für die Schüler:Innen, welche sich für eben eine solche technische Richtung bzw. die Ingenieurstätigkeit interessieren, sehr spannend und aufschlussreich.

Zunächst erzählte Herr Röther uns von seinem Werdegang, wie er sich bei der Siemens AG mit Walzwerken und Schiffen befasste, bei der Weier Electric GmbH Mit Windkraftanlagen zu tun hatte und schließlich zum Professor an der genannten Hochschule wurde. Dies war insofern besonders interessant, da uns so gezeigt werden konnte, wie vielfältig die Arbeitswelt ist und wie viele Optionen einem persönlich offen stehen. So erwähnte er auch, dass es ihm im Rahmen eines Partnerprogramms möglich war, in China zu lehren, was auch wieder eigene Erfahrungen und Kontakte mit sich brachte. Damit sollten wir motiviert werden, Möglichkeiten, die auf uns zu kommen, zu nutzen, auch wenn das bedeutet, dass man mal weiter weg ziehen muss.

Des Weiteren ging Herr Röther auch noch auf die eher rhetorische Frage ein, ob auch Mädchen ein Studium im Bereich der Elektrotechnik schaffen könnten. Dieser Punkt war deshalb wichtig, da der Großteil der Studierenden in diesem Feld männlich ist und er Frauen die Angst vor dem Studium nehmen wollte. Wie er uns anhand einer Grafik zeigen konnte, waren die Leistungen der weiblichen und männlichen Studierenden sehr ähnlich. Seine Antwort auf die Frage war also ganz klar: „Ja“.

So konnte Herr Röther für das Fachgebiet der Elektrotechnik bei einigen Interesse wecken und bei anderen die vielfältigen Betätigungsfelder eines Ingenieurs und Möglichkeiten zu Auslandsaufenthalten aufzeigen.

Frederik Zimmermann