JuniorAkademie in St. Peter-Ording – eine kreative Zeit

Als für die meisten Schüler und Schülerinnen nach den Zeugnissen die lang ersehnten Sommerferien begannen, erwartete uns eine spannende, erlebnisreiche Zeit.

Entspannung und lernfreie Zeit erwartete uns in den folgenden zwei Wochen jedoch nicht. Es hieß für uns: Leben, Lernen und Entdecken an der JuniorAkademie der DGhK in St. Peter-Ording.

140 motivierte und interessierte Schüler und Schülerinnen der Jahrgangsstufen 9-11 aus Schleswig-Holstein und Hamburg kamen in dieser Zeit zusammen und arbeiteten und lernten in diesem außerschulischen Förderprogramm.

Unter dem diesjährigen Leitthema „Wunderwelten“ fanden in den ersten beiden Ferienwochen fünf Kurse statt, die in ihrem Thema von Wissenschaften über Politik bis hin zu Kurzfilmen und dem fiktiven Selbstporträt gingen.

Ich (Lissy) beschäftigte mich in der ersten Woche in dem Kurs „Die Sprache in der Musik – Musik in der Sprache“ intensiv damit, wie diese beiden Bereiche miteinander zusammenhängen und sich gegenseitig beeinflussen.

Um die Grundpfeiler der Sprache und der Musik, die Artikulation, Tonhöhe und Tonlänge zu untersuchen, thematisierten wir neueste Erkenntnisse aus der Gehirn- und Genforschung und guckten auf Erklärungsansätze verschiedener anderer wissenschaftlicher Disziplinen.

Danach gingen wir der Frage weiter nach, indem wir ein Lied komponierten und eine eigene Sprache erfanden. Zum Schluss entstand das Lied „Sood Lood Qualida“ mit einer eigenen Performance.

Auch wenn vor allem in den Kursen gearbeitet wurde, gab es noch viele zusätzliche Angebote, sodass einem sicherlich nie langweilig wurde.

Ein normaler Akademietag fing für mich um 6:15 an, um mich für den freiwilligen Morgenlauf fertig zu machen. Danach gab es Frühstück und das morgendliche Plenum, um gemeinsam den Tag zu besprechen und zu starten. Nach dreistündiger Kursarbeit und dem Mittagessen um 12:00 Uhr begannen die kursübergreifenden Angebote Orchester, Chor, Tanz, Kunst, Nähen und auch eigene Angebote, die jeder und jede mitgestalten konnte.

Im Tanz erfanden wir beispielsweise eine eigene Choreografie aus verschiedensten Tanzstilen und im Nähatelier und in der Kunst entwarf ich drei tolle Taschen und band ein Buch.

Nach einer kurzen Stärkung ging es daraufhin wieder in die Kursarbeit bis zum Abendbrot, worauf für jeden noch einmal die kursübergreifenden Angebote offenstanden.

Zum Abschluss jedes ereignisreichen Tages trafen sich alle zu einem Abendplenum zusammen und fielen danach um halb elf müde in die Betten.

Ich (Sophia) habe mich vor den Sommerferien für den Kurs „Theater“ entschieden. Zu Beginn haben wir uns als Gruppe über verschiedene Videokonferenzen kennengelernt und haben bereits dort gemerkt, dass wir als Gruppe harmonieren. Als wir in St. Peter-Ording ankamen, erkannten wir uns gegenseitig an unseren Gesichtern und Stimmen, waren jedoch sehr glücklich darüber, uns in der wirklichen Welt als Gruppe begegnen zu können. Das Ziel des Kurses war es, ausgewählte Abenteuer der Odyssee zu inszenieren. Es waren kreative Stunden, Abende und Tage, doch im Laufe dieser Zeit hauchten wir den Sirenen, der Hexe Kirke sowie dem Polyphem den Atem des Lebens ein. Die Szene, in welcher der Polyphem auftreten sollte, durfte ich mit meinen eigenen Worten erschaffen. Bevor die Szenenarbeit startete, haben wir viele Improvisationsübungen durchgeführt. Unser Lachen hallte zwischen den Spiegeln des Theatersaales wider. Die improvisierten Szenen haben mir persönlich viel Freude bereitet. Unsere beiden Kursleiter Ingo Putz und Christina Bremer haben uns viel über das Leben als Regisseur und Schauspielerin erzählt und uns darin bestärkt, an unseren individuellen Träumen festzuhalten. Am letzten Tag schließlich haben wir die geprobten Szenen mit einigen Kameras aufgenommen, um uns an diese unglaubliche Zeit zu erinnern. Dieser Film zeigt all unsere Ideen, unsere Kreativität im Laufe dieser Woche und unser Verständnis der Odyssee. Am letzten Abend, dem bunten Abend, haben wir, der Theater-Kurs, frei auf der Bühne improvisiert. Die Szenen entstanden alle auf der Bühne, ohne sie im Vorhinein geprobt zu haben. Die verschiedensten Szenarien wurden vom anwesenden Publikum beeinflusst. Diese Tatsache machte diese Augenblicke sehr besonders. Nachdem der bunte Abend vorüber war, haben wir alle gemeinsam auf dem Gelände die letzten Stunden gefeiert und genossen. Am Abend sind wir mit einem leisen Lächeln auf unsere Zimmer gegangen und waren uns einig: Diese Woche war eine unglaubliche, magische Zeit, an welche wir uns gerne erinnern werden. Neben den Menschen in unseren Kursen oder auch in den kursübergreifenden Angeboten, haben wir viele weitere liebevolle, kreative, positive Menschen getroffen, mit welchen wir bis heute in Kontakt stehen. In unserer Freizeit waren wir als Kurs am Strand in St. Peter-Ording und haben dort wunderbare Momente als Fotos festhalten können. Als wir uns am letzten Tag voneinander verabschieden mussten, wurden einige Tränen vergossen, wir waren dankbar für jeden einzelnen Augenblick, welchen wir miteinander erleben konnten. Vor der Abreise haben wir Unterschriften auf unseren T-Shirts gesammelt, um ein persönliches Andenken nach Hause tragen zu können. Diese Zeit war einzigartig und wird auch weiterhin als einzigartige Erinnerung existieren.

Lissy Reim (Ea), Sophia Balke (Q1a)